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Alt 20.02.2006, 07:46   #1
Darwinist
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Und dann fiste mein guantanamoeskes Herz und dann zelebriere Deine fragile Wortkunst an Totentagen, an Sonntagen, an Fuck- und Feiertagen! Und dann zeige auf mich und flüstere: komm, schlaf bei mir. Und dann werde ich rauchen, weil ich immer rauche, wenn du mich fickst. Und hinter Dir und hinter denen, die hinter Dir stehen, bejault ein mediokres Weltschmerzlied meine klaffende Thoraxwunde. Und ich halte inne. Finde die Situation skurril. Abtörnend. Und, halt weil ich verliebt bin, jaule ich mit. Verliebt in Deine virilen Wangenknochen.

(Und dann frage ich mich, ob ich je neben Dir schlafen kann. Ob Du mich irgendwann erlöst, irgendwann den Krebs der Liebe meine Lunge des Verliebtseins zerfressen lässt. Und natürlich weiß ich mich töricht ob dieser Überlegung, und dann jaule ich wieder. Und male Kriege an Deine Wand. Und schüchternen Wind.)

Und dann rülpse ich. Weil ich rülpse immer, wenn es nicht mehr schlimmer kommen kann. Oder Du zudringlich wirst, vermessen. Und dann gehen wir den Ku´damm entlang, Richtung Tauentzienstraße, Du die eine Straßenseite, ich die andere. Und dann erzähle ich Dir meine Geschichte:

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„Von Catalunya aus über Perpignan über Montpellier über Marseille über Toulon über Nice über Monaco über Genova über Torino über Milano über Como über Zürich über Stuttgart über München über Regensburg über Plzén über Praha über Wroclaw über Lódz über Warszawa über Minsk nach Moskwa. Dújit ssílny wjétir. Ich hatte keinen Regenmantel über, auch sonst fehlte mir jegliche Bekleidung. Minjá abmanúli. Ich fragte mich, wie das möglich ist, wie man Kant als einen Deutschen preist, wo Königsberg – verzeih: Kaliningrad – doch Globusse entfernt liegt. Kaliningrad. Kant. Klingt beides nicht deutsch. Beethoven übrigens auch nicht. Dújit ssílny wjétir.“

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Russisch keuche ich, wenn ich nervös bin; und ich bin nervös, wenn der Himmel Dich ansieht. Ich verdammter Coolnessphobiker. Und dann spiele ich Himmel und sehe Dich an und seufze englisch. Don´t like your name, but sure like your cheekbone. Ich halte inne. Dein Atem riecht nach Abschied, ich küsse Dich nie wieder. Und dann jaulst Du mir ein Vielleicht in meine Arschficklauscher. Und ich lechze nach Lippen. Die sich lösen, einlösen, ablösen, mich lösen, auflösen. Die mich aufmösen. Wanna kiss the pussy-look in your face.

Und dann. Deine stinkende Gnade. Hate you like Castro. Habe ich auf Wände gesprüht, auf Waggons, Gesichter. Du stapelst Steine auf meine Zunge, bestreichst sie mit Scheiße, mit Irgendwannbestimmtscheiße, mit Duhastwasscheiße – aber irgendwann, das bedeute ich Dir nebulösen Blickes, rotze ich Dir eine Mauer auf Deine Nastjahatgeilere!-Titten, rotze ich Dich überhaupt voll, mit allem, was ich hochziehen kann. Herzkommunistin. Rote-Armee-Schlampe. Aber ich werde plakativ. Pah! Plakate rotze ich Dir auch auf Deine Siewärenmirfesterliebertitten.
Und Deine Zunge, hm? Dein feuchter Makel. Deine Liebeserklärung an Undine. Dein Arschwischpapier für Herzgeschädigte. Geh ficken! Öffentliches-Scheißhaus-Bitch. Ich liebe Dich.

Und dann entwürgst Du Dir letzte Worte. Und wir stehen an der Ecke zur Tauentzienstraße, und wir stehen wie Soldaten. Du mit Deinen zwei Granaten, ich mit meinem Rohr. Und wir keuchen uns Abschied vor. Und ich keuche noch eine Menge anderer Dinge, aber Du bist vom Brustwind ganz taub, ganz taub. Und ein fremder Wind schließt meinen Mund. Mein Herz weint meine Augen aus. Und Du stehst da wie ein Sonntag und ich frage: ist das immer so? Und Du sagst: ist immer so. Na ja, also drehe ich mich um, sehe in den Himmel, und der keucht auch irgendwas, und ich gehe Deine Straßenseite zurück und schlage einem Behinderten aufs Maul.
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