Frankreich hat den Sieg verdient

[almebo]

Wir waren gegen Frankreich heut,
mit Flammenschwert auf falscher Fährte,
der Knobelbecher-Sockenqualm,
hat uns gehindert, bei der Härte,
als "Rote Rübe" Tore treten,
mit anderen Worten ein Vollstrecker,
wer glaubt es reiche schon das Beten,
bei denen rappelt auch kein Wecker !

[Sonnenwind]

die deutsche mannschaft war das bessere team. aber leider ist es nicht immer so, wie man es sich wünscht, wenn man sagt "möge der bessere gewinnen!"

egal, dann freuen sich eben die anderen kinder.

[Ilka-Maria]

Zitat von Sonnenwind

die deutsche mannschaft war das bessere team.

Das dachte ich zunächst auch, denn sie hatte eindeutig mehr Ballbesitz und war wesentlich öfter in der Offensive als die Franzosen. Wenn man aber zwei derart heftige Böcke schießt, war die Niederlage mehr als gerecht. Das waren Anfängerfehler, aber auf dem Platz stand die Elite des deutschen Profi-Fußballs mit millionenschweren Einkommen!

[Sonnenwind]

haben sie sich, so gesehen, selbst zuzuschreiben, das ist schon klar.

ich habe ja auch gar nicht behauptet, dass es ungerecht ist, dass sie sich diese niederlage zugezogen haben. sie waren insgesamt aber dennoch die eindeutig bessere mannschaft.

man ist kein schlechter verlierer, wenn man dies feststellt. es war aber ein schlechtes verlieren, da es leicht auch anders hätte ausgehen können. das zwei zu null bildet die leistung der französischen mannschaft keinesfalls adäquat ab.

millionenschwer? du meinst, dass sie sich solche patzer dann nicht hätten erlauben dürfen? so etwas passiert einfach, weisst du, auch wenn man sich noch so viel mühe gibt. einfach so. und das nennt man dann pech.

[C.Alvarez]

Zitat von Sonnenwind

die deutsche mannschaft war das bessere team.

Wirklich? Ich denke die Mannschaft, die die Tore schiesst ist das bessere Team.
Wenn die deutsche Mannschaft die bessere gewesen wäre, hätten sie gewonnen. So ist die deutsche Mannschaft lediglich der Loser.
Aber ich verstehe natürlich das deutsche Bedürfnis diese Niederlage schönzureden.

Corazon

[Sonnenwind]

das machen alle so. nicht nur deutsche.

soweit es möglich ist. ist die eigene mannschaft eindeutig schlechter, wird sie in der kritik gnadenlos auseinandergenommen...

mir wäre es lieber, frankreich hätte besser gespielt. dann bliebe nicht eine solche unzufriedenheit zurück. ähnlich war es ja im spiel schweiz gegen polen. die schweiz war eindeutig besser, aber polen hat gewonnen.

klar gewinnt der, der die tore macht. trotzdem ist die mannschaft, die die tore macht, nicht unbedingt die stärkere. in manchen fällen ist ein sieg aber dennoch "verdient", dann nämlich, wenn die gesamtleistung im turnier die bessere war. aber das kann man in diesem fall auch nicht unbedingt behaupten. frankreich musste sich vorher auch "nur" gegen island durchsetzen, deutschland gegen italien.

[Vinco]

Unabhängig von diesem speziellen Spiel: Bei einem Spiel gewinnt nicht immer der Bessere. Der Bessere hat nur eine erhöhte Chance auf den Sieg. Würde immer nur der Bessere gewinnen, müsste man gar nicht spielen, da ja der Sieger schon vorher feststehen würde.

[Sonnenwind]

das stimmt. man kann immer nur die wahrscheinlichkeit eines erfolges erhöhen.ein reines lotteriespiel ist es ja nicht.

[Ilka-Maria]

Zitat von Sonnenwind

millionenschwer? du meinst, dass sie sich solche patzer dann nicht hätten erlauben dürfen? so etwas passiert einfach, weisst du, auch wenn man sich noch so viel mühe gibt. einfach so. und das nennt man dann pech.

Patzer sind Patzer, kein Pech. Als Pech bezeichne ich es, wenn der Ball nur den Pfosten oder die Latte trifft oder ein Torhüter selbst die besten Schüsse vereitelt. Es ist aber kein Pech, am Ball zu sein und ihn nicht vom eigenen Strafraum wegzuschlagen. Schon gar kein Pech ist es, wenn ein erfahrener Spieler wie Schweinsteiger sich ein mehr als deutliches Handspiel im Strafraum erlaubt. Die Fehler, die zu den beiden Toren geführt haben, sind vermeidbar gewesen. Da fehlte die Konzentration, und das ist ein schlechtes Zeugnis für den amtierenden Weltmeister - ganz abgesehen davon, dass es an Leidenschaft völlig gefehlt hat. Die Neigung, die Sache zu lässig anzugehen, war bereits beim Elfmeterschießen gegen Italien zu spüren: Latten- und Pfostentreffer lasse ich mir gefallen, denn ein Spieler muss möglichst platziert schießen; es kann aber nicht sein, dass der Ball meterweit am Tor vorbeigeht. Da war das "Glück" bereits mehr als ausgereizt gewesen.

[Sonnenwind]

du selbst hast offenbar noch nie richtig fussball gespielt. anders kann ich mir deine erläuterungen nicht erkären. viel zu theoretisch.

selbst, wenn man die zwei tore nicht als pech bezeichnen mag, mit ein bisschen mehr glück im gesamten spiel hätte die deutsche mannschaft ebenso berechtigt gewinnen können. und das hätte man dann verdient genannt. du magst es patzer nennen, meinetwegen. aber aus sicht der franzosen war es glück, dass es zu diesen patzern kam. ohne die hätten sie wahrscheinlich nicht gewonnen. zumindest wäre das spiel dann ganz anders verlaufen.

[Ilka-Maria]

Sonnenwind, ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Mir geht es nicht um die hunderttausend Fußballspiele, in denen das Glück ausschlaggebend war - oder das Pech. Glück gehört bei jedem Spiel dazu.

Ich spreche exklusiv über die beiden verheerenden Fehler, die von zwei unserer Nationalspieler gemacht wurden, und die beruhten nicht auf Pech, sondern im ersten Fall auf einer Unkonzentriertheit, im zweiten Fall auf der Inkaufnahme eines vermeidbaren Risikos.

Glaube mir, als Mitglied eines Fußballvereins und mit ca. 50 Jahre Zuschauererfahrung - abgesehen von dem Muskelfaserriss, den ich mir beim Balltreten einmal geholt hatte - meine ich, in Sachen Fußball mitreden zu können.

Vor vielen Jahren habe ich ein Heimspiel meiner Mannschaft gesehen, in der sie zwei Halbzeiten lang das Augsburger Tor belagerte, während die Augsburger nur auf Konter lauerten. Sie hatten fünf - und gewannen mit 0:5. Trotzdem wurde meine Mannschaft von den Fans gefeiert, weil sie tollen Fußball gespielt hatte.

Von Jubel über die gestrige Leistung der Nationalmannschaft ist aber nichts zu hören. Im Gegenteil: Jogi Löw ist, einem Radiointerview zufolge, noch heute stocksauer - zu recht. Fußball hat auch etwas mit Glück zu tun, dem will ich gar nicht widersprechen, aber er hat auch mit Leidenschaft und nicht zuletzt mit Intelligenz zu tun.

[Sonnenwind]

ja klar. sie haben verloren, weil sie zwei fette patzer gemacht haben - glück also für frankreich, diese chancen serviert bekommen zu haben!

sonst hätte es anders ausgesehen.

wären diese zwei patzer nicht gewesen - und sie waren nun einmal vermeidbar - und hätte stattdessen die deutsche mannschaft bei ihrer tatsächlich erbrachten spielerischen gesamtleistung nur ein bisschen mehr glück gehabt (und dadurch ein tor erzielt), hätte niemand gesagt, der sieg der deutschen sei unverdient gewesen. dann hätte man die mannschaft ziemlich sicher gelobt.

jetzt ist die enttäuschung natürlich gross... und alles beginnt zu jammern.

nur ilka nicht, die ist expertin und weiss, woran es gelegen hat...


im übrigen ist es ein gigantischer unterschied, ob man selbst gespielt hat, oder fünfzig jahre lang nur mitglied in einem verein war und sich durch eifriges zuschauen und sich belesen ein durchaus hinterfragbares mass an kompetenz erworben hat.

[Ilka-Maria]

Zitat von Sonnenwind

jetzt ist die enttäuschung natürlich gross... und alles beginnt zu jammern.

nur ilka nicht, die ist expertin und weiss, woran es gelegen hat...

im übrigen ist es ein gigantischer unterschied, ob man selbst gespielt hat, oder fünfzig jahre lang nur mitglied in einem verein war und sich durch eifriges zuschauen und sich belesen ein durchaus hinterfragbares mass an kompetenz erworben hat.

Darüber, ob ich enttäuscht bin oder nicht, kann niemand etwas wissen, denn dazu habe ich mich nicht geäußert.

Um zu wissen, "woran es gelegen hat", muss man kein Experte sein: Unsere Mannschaft hat schlicht und einfach keine Tore erzielt - so einfach ist das. Um ein Handspiel klar als solches zu erkennen, muss ebenfalls niemand Experte sein, auch nicht um zu begreifen, dass ein verwandelter Elfmeter die bestrafte Mannschaft in Zugzwang bringt.

Es beeindruckt mich auch nicht, dass man angeblich selbst Fußball gespielt haben muss, um ein Spiel zu beurteilen. Dieses Argument ist eine Ausflucht, wenn kein besseres greifbar ist. Zahlreiche Fußballreporter, darunter Rudi Michel, Hans-Joachim Friedrichs und Sabine Töpperwien, um nur einige zu nennen, haben nicht selbst Fussball gespielt. Dagegen ist eine Menge Blödsinn zu hören von ehemaligen Bundesligaspielern und Trainern, wenn sie sich abmühen, zu einem Spiel Stellung zu nehmen. Da kommen schon mal so absurde Spüche wie: "Momentan haben wir nicht die Lockerheit in der Birne." (Armin Veh) - "Wenn man mehr Spaß hat, dann hat man automatisch auch mehr Erfolg." (Jan Schlaudraff) - "Im Prinzip haben wir uns selbst geschlagen." (Gerald Assamoah) - "Uns fehlt die Geilheit." (Marcel Koller) - "Wir haben verloren, weil der Ball gelb war." (Alan Pardew) - "Der Rasen des Stadion wurde nicht richtig gemäht." (Edmundo) - "Die Reaität ist anders als die Wirklichkeit." (Berti Vogts)

Die praktizierenden Experten wissen eben bestens Bescheid.

[Sonnenwind]

habe ich von deiner enttäuschung gesprochen? lies mal genau...

nicht jeder, der praktizierender fussballer ist, hat es so mit der eloquenz, das ist richtig. aber der, der nicht selbst gespielt hat, kann vieles dennoch nicht richtig einschätzen. das fällt gegebenenfalls nur nicht so auf, wenn er wortgewandt genug ist und sich in mancherlei hinsicht ein beeindruckendes teilwissen angeeignet hat, dessen darbietung sein unwissen elegant überdeckt. deswegen werden ja auch meist eloquentere Co-Kommentatoren eingeladen, die selbst gespielt haben... das hat keineswegs nur etwas mit der steigerung von einschaltquoten zu tun. jedenfalls ist deine liste von dumpfbackigen spielerkommentaren in diesem zusammenhang nahezu bedeutungslos und für mich eher ein grund zum schmunzeln.

offensichtlich hast du auch gar nicht verstanden, worum es mir ging.

egal. ich habe meine sicht der dinge geschildert, du die deine. und gut ist.

lg
Sonnenwind

[C.Alvarez]

Erst haben die Franzosen den Engländern gezeigt, wie man einen schwächeren Gegner schlägt, heute werden die Portugalesen das gleiche den Deutschen zeigen.
Deutschland freut sich darauf. Berlin versinkt unter rot-grünen Flaggen und in den anderen deutschen Großstädten ist es nicht anders. Trikots der portugalesischen Mannschaft sind nur noch zu Wucherpreisen auf dem Schwarzmarkt zu bekommen.
Heute sind alle Deutschen Portugalesen. Europa gibt es doch!

Corazon

[almebo]

Ein Spiel ist ein Spiel. Und dann verhält man sich mental sowie nominal dementsprechend. Und wenn man das nicht kann und sich Schnitzer erlaubt, dann hat man sich eben falsch verhalten.

Was ist da Schlimmes dran. Die Franzosen haben gewonnen und ich gönne ihnen das von Herzen. Wir Deutschen wären sowieso kein Europameister geworden. Wir haben bei der Weltmeisterschaft schon Riesenglück gehabt, dass dem Götze gegen Argentinien in den letzten Minuten das Tor geglückt ist.-

[Heinz]

Ich als blutiger Fußball-Laie bin froh, dass es diesen Faden gibt. Ich sauge alle Informationen auf und versuche, einen Durchblick zu bekommen.
Offensichtlich ist es wohl so, dass eine Mannschaft z.B. Deutscher Meister werden und dann von sich behaupten kann: Wir waren (sind zur Zeit) die Besten. Um Deutscher Meister zu werden, müssen sie offensichtlich ihre Gegner auf dem Platz besiegen. Wenn sie öfter verlieren als siegen, können sie also kein Deutscher Meister werden.
Habe ich das richtig verstanden? Die besten Mannschaften, also die mit den meisten Siegen, kommen dann irgendwann in ein Endspiel und der Sieger wird Deutscher Meister. Die anderen haben die Arschkarte gezogen und werden Vizemeister. Ist das richtig?
Das erinnert mich an einen Sängerwettstreit der "Fünf Tenöre" in Hamburg, den es wegen des Initiators, der gestorben ist, nicht mehr gibt.
Der beste Tenor bekam den Siegerpreis. Der zweitbeste behauptete zwar, er sei besser gewesen, aber ihm ist bei der Arie "Wie eiskalt ist dies Händchen" beim hohen C ein klitzekleiner Patzer passiert.
Ja, wer war denn nun der Beste?
Heinz

[almebo]

[QUOTE=Ilka-Maria;408997]Patzer sind Patzer, kein Pech. Als Pech bezeichne ich es, wenn der Ball nur den Pfosten oder die Latte trifft oder ein Torhüter selbst die besten Schüsse vereitelt. Es ist aber kein Pech, am Ball zu sein und ihn nicht vom eigenen Strafraum wegzuschlagen. Schon gar kein Pech ist es, wenn ein erfahrener Spieler wie Schweinsteiger sich ein mehr als deutliches Handspiel im Strafraum erlaubt. Die Fehler, die zu den beiden Toren geführt haben, sind vermeidbar gewesen. Da fehlte die Konzentration, und das ist ein schlechtes Zeugnis für den amtierenden Weltmeister - ganz abgesehen davon, dass es an Leidenschaft völlig gefehlt hat. Die Neigung, die Sache zu lässig anzugehen, war bereits beim Elfmeterschießen gegen Italien zu spüren: Latten- und Pfostentreffer lasse ich mir gefallen, denn ein Spieler muss möglichst platziert schießen; es kann aber nicht sein, dass der Ball meterweit am Tor vorbeigeht. Da war das "Glück" bereits mehr als ausgereizt gewesen.[/QUOTE



Wie wahr, wie wahr ! Man merkt sofort, dass du einem renommierten Fußball-Club angehörst! Gruß Alfred]

[Ilka-Maria]

Zitat von almebo

Wie wahr, wie wahr ! Man merkt sofort, dass du einem renommierten Fußball-Club angehörst! Gruß Alfred]

Eher einem Kultverein mit skandalbeschwerter Historie, Zwangsabstieg in die 4. Liga, einem nagelneuen, zweitligatauglichem Stadion und mehr Zuschauern als mancher Dritt- und Zweitligist .

Danke für das Feedback.

Ilka