Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 19.08.2013, 14:03   #1
männlich Delarge
 
Benutzerbild von Delarge
 
Dabei seit: 08/2013
Alter: 30
Beiträge: 11


Standard Sie nannten ihn Motte

Flügelschläge, wie im Rausch der nächtlichen Stille.
Sie nannten ihn „Motte“.
Ein ruhiger Takt im Orchester insektartiger Hysterie.
Seine Augen witterten Licht, trotz ihrer allumfassenden Blindheit.
Der Staub zierte wie jeden Abend die Momente seiner Existenz.
Epilepsie in dieser verschluckenden Dunkelheit war wie jeden Abend sein ritueller Tempel.
Ein Geschmack von Verwesung auf der Zunge.
Ein Sich-im-Licht-wiederfinden-wollen.
Ein lebendes Koma.

Es war eine Nacht wie jede andere auch, das Ende eines Sommers, der August der an Röte verlor.
Die Leute sahen ihm zu, wie er unterging und mit ihm sein Bruder der Prinz des Regens, des Laubs, der Prinz des Herbstes aufstieg und seinen Platz einnahm.
Aber noch nicht.
Der Abschied des Sommers war ermüdend, sehr lang aber ohne ein Gefühl von Intensität.
Er verabschiedete sich in seiner pragmatischen, fast schon uninteressierten Art, einer Art von Teilnahmslosigkeit.
Die Leute sahen ihm zu.
Das Vorspiel des Herbstes zierte sich durch das Verabschieden seines Bruders.
Gang-bang der Jahreszeiten.
Er penetrierte das Land indem er seine Kälte, seine shoshinmatische Melancholie in jene Sommernacht hineingleiten lies.
Und es war wie jedes Mal in dem sich die Jahreszeiten abwechselten.
Die Leute sahen ihm zu.
Nacht beherrscht von Sprachfetzen herumgeisternder Individuen.
„...Alter, du glaubst gar nich wie sehr mich dieser Film gefickt hat, junge...über krass“
Stimmen in Plauderlaune.
„ja, erzähl doch mal...du hast mir gar nich erzählt wie der Film eigentlich war, Mann...des einzige was du mir erzählt hast, waren deine Rumgrabschereien an Michelle...“
„Ach, Michelle...“, halbherziges Lachen, „ja kein Plan Mann, wir sind da so rein gegangen, alles cool du weißt...du...du kennst des ja wie das mit diesen ganzen behinderten Filmen so los geht: dies das da sind so vier Bitches auf'm Weg zur Party und so, bla bla erst mal alles cool und so und dann entstehen da so die ersten Probleme, weißte?...Karre bleibt mitten in der Wüste stecken und so n Scheiß, alter und es geht nich weiter...In jedem Fall...Ach, fuck! Was ist das?“
Hektisches herumfuchteln.
Unruhe.
Prisen aus Schmerz spielten mit der Fährte der „Motte“, verlockten ihn zu einer Reise aus Angst und Verwirrung, Irritation geschwängert von hektischen in Gefahr getränkten Windstößen.
„Whoa!...Chill dich, digga, is nur n Nachtfalter...“
Luftschläge und Zappeln brachten die „Motte“ aus seinem eigenen selbsterstellten Gleichgewicht aus Unruhe.
Es war wie eine gewaltige Welle aus Adrenalin.
Seine Blindheit gewann an Realität und es war wie ein trauriger Anblick in die Tatsache, wie das Gesicht eines zu Trümmern geprügelten Models vor einem neutralen, Klarheit schaffenden Spiegel.
Es drehte sich.
Und er zappelte, seine verzweifelten Versuche die Übernahme zurückzugewinnen schienen zu scheitern, aber seine Flügel gewöhnten sich an die gegenwärtige Zeit aus Schmerz und schlugen wie in Trance, wie in einer intuitiven Heilung, wie als wüsste sein Körper an welchem Punkt seine Realität wieder zurückkehrte.
Und er lies es sein.
Lies sich wieder gleiten.
Gleiten in seiner Hektik.
Es war ein komisches Gefühl und dies war ihm bewusst.
Sein anankastischer Drang seine eigene Hysterie aufrecht zu erhalten gegen den Einfluss fremder Hysterien schien ihn immer wieder, immer wieder aufs neue aus seiner Balance zu bringen.
Doch es war keine Gewohnheit.
Es war wie ein ständig wieder auftauchender unerwarteter Einbruch von Schmerz und Irritation der ihn schwanken lies und er lies sich voll und ganz von ihm treiben im Kontrast zu seiner Angst.
Es war eine Trance die immer wieder ihren neuen schmerzhaften Reiz mit sich zog.
Er fühlte sich wie ein impotent geglaubter Geschäftsmann der in die Unterwelten vom Masochismus eindrang und seinen Gefallen daraus zog, ein Schock, ein nicht überwindbarer Schmerz und eine immer wiederkehrende Frage ob die wirklich passiert, etwas Neues, etwas totgeglaubtes.
Es war eine Beängstigung und ein enormer Eingriff in sein Vorstellungsvermögen.
Und doch hatte es seinen Reiz.
Seinen eigenen perversen Reiz.
Und es ritt ihn.
Es ritt ihn als sei es seine Geliebte.
„was für Drecksviecher...shit...“
Er nahm ihre Stimmen wahr in denen sich eine tiefe Abneigung wiederfand.
Abneigung die er teilte.
Denn was schien ihm von Bedeutung?
Er schätzt das Licht, er liebt das Licht und das Licht tut ihm weh.
Er klebt am Licht und seine Hoffnungen das Licht würden ihn irgendwann erleuchten schienen immer wieder zu kommen und zu gehen.
Doch hier draußen gab es jede Menge Luxus.
Sie alle vergruben sich in ihren Komplexen, in ihren Zwängen nach mehr Erleuchtung.
Nach Epiphanie.
Und gönnten ihm nicht eine Kostprobe von dem was er als tot geglaubt wahrnahm und doch immer wieder neue Fragen, Eindrücke, immer wieder neue Zweifel und Sicherheiten in seinen Zyklus aus Hysterie warf.
Ein perverser Reiz im Abschied der Sommernacht.
Und letzten Endes beruhte alles nur auf ein blindes durch-die-Gegend-geistern.
Er war nicht Anders als wir alle.


Lindas Haar war wie das Parfum einer vergessenen Freundschaft, es erinnerte auf melancholische Art und Weise nun schon vorübergegangenen Extasen, wie ein Rückblick in alte Zeiten,
an De ja-vu's.
Ein Hauch von fast schon vergessenen Freuden.
Sie arbeitete von Morgens bis Mittags im Büro.
Verwaltung.
Sinnlosigkeiten.
Der Reiz an dem Ganzen war nichts weiter als der des Geldes.
Es war ermüdend, es war schleppend, es hatte keinen Sinn und es war nicht das was sie wollte.
„you don't always get what you want“, meinte ihr Vater immer, er war ein lebensfroher Mann, anders als ihre Mutter.
Sie umgriff ihr hellbraunes Haar mit beiden Händen und wrang die Mischung lauwarmen Wassers mit der Anti-frizz-Spülung aus, hatte ihre Augen geschlossen, das Gesicht wie in ausdrucksloser Geistesabwesenheit.
Die Tropfen prasselten in die sterile Weiße Wanne, bildeten einen Fluss aus dem Gemisch und verschwanden im Abfluss.
Es war schon längst zu ihrer Gewohnheit geworden das Radio anzustellen während sie duschte.
Die Chatplatzierungen, wieder mal.
Es schien alles wie eine Routine.
Und doch lies sie wie in eleganter Zeitlupe die Dinge geschehen.
Langsam berührte ihre Zehenspitze den grauen Marmor unter ihr.
Ihre Füße hatten die Zartheit ihrer Stimme.
Schlank.
Die Hornhaut ihres großen Zehs traf den kalten Marmor.
Sie stellte das Radio aus.
Stand da.
Eine Taille wie die einer Orientalin.
Auf ihren hervorstechenden weniger auffälligen Brüsten glitzerten die Perlen der Nässe.
Sie richtete ihr Haar nach hinten und betrachtete sich im Spiegel.
Die dunklen Augen.
Die dünnen Lippen, gepaart mit einem blässlichen pink über dem zierlichen Kinn.
Die ebenso dünne, kleine Nase.
Und das leicht gewellte fast schon durch die Nässe schwarz wirkende Haar.
Urlaubsfotos von ihr mit ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem Freund bedeckten einen großen Teil der Badezimmertür, die offen stand.
Denn sie war allein.
Sie griff nach dem pechschwarzen Bademantel und grub sich in der flauschigen Wärme ein.
Ein Genussmensch.
Die Fensterfront zum Balkon war zur Hälfte geöffnet.
Das Wohnzimmer komplett beleuchtet, im Fernsehen lief eine drittklassige Dokumentation über Abtreibung.
Die strahlen des Fernsehers die von Blau zu Grün zu Schwarz wechselten...
Ein Flimmern.
Und es dauerte eine Weile bis sie ihn auf ihrem Balkon mit den Händen fest gegen die Fensterfront pressend, knien sah.
Seine Augen, weit geöffnet wie in einem hoch interessierten tierischen und zugleich paranoiden Wahn, zeigten nur die vagen Umrisse der grünlich blassen Pupillen.
Von weitem wirkte es als fehlten ihm die Pupillen.
Sein lumpiger von Staub befallener dunkelgrauer Anzug wehte Leicht im Einklang seiner hektisch gegen die Fenster aufprallenden aber leichten gemusterten Flügel.
Er gab winselnde Laute von sich und sein Gesicht zierte ein ausdrucksloses Lächeln.
Es war wie das falsche Lächeln einer geistesabwesenden Person.
Ein schwaches Lächeln.
Puppen-artig.
Und seine Flügel schlugen summend und vibrierend gegen die Fensterscheibe.
Unrhytmisch.
Geplagt von den Leiden seiner Blindheit.
Er witterte eine starke Aura aus Schmerz und Faszination und presste sein verschwitztes und zugleich staubiges puppen- artige Gesicht gegen das Fenster.
Linda sah ihm uninteressiert aus dem Blickwinkel zu, setzte sich auf die Ledercouch gegenüber der Front und wechselte den Sender.
Wechselte zwei mal die Sender und schaltete letzten Endes wieder zurück, lehnte sich gegen die Kissen und erblickte das Flimmern des Fernsehers.
Ja, eine Routine aus Langeweile.
In diesem Moment witterte die Motte ihre Weiblichkeit.
Er tastete sich das Fenster entlang und flatterte in seiner wahnhaften Gewohnheit mit den Flügeln, gelenkt von einer wütenden Erektion.
Linda wollte aufstehen um die Front zu schließen, verträumt von ihrer Trägheit als sie in jenem Moment die kalte, harte und geäderte Hand der Motte am Hals packte und gegen die Fenstertür rammte.
Überraschen und Entsetzen.
Sie schrie nicht, sie gab nur einen keuchenden Laut von sich der im vehementen Klopfen ihres aufprallenden Kopfes unterging.
„Jetzt...“, seine Flügel summten leise und unkontrolliert, „jetzt werd ich dich richtig durchficken, du verkorkste Scheißfotze...“
Das Flüstern der viel zu hohen Stimme.
Eine Eunuchen-hafte Oktave.
Angst kochte im Topf von Überraschung und Geilheit.
„...bitte...he...nfah...“
Ihre Kehle zitterte und sie war sich ihrer Worte nicht bewusst.
„was?!“, krächzte er wie ein Taubstummer Rentner, „was sagst du?!“
„...warum?...bitte geh einfach“, entgegnete sie schwach.
Er kniete sich zu ihr runter, riss ihr Haar nach hinten, sodass ihr Kopf in den Nacken viel und züngelte sie.
Sie wehrte sich erst, lies dann nach und lies is in einer Art Starre zu, wie seine Zunge mit ihrer wie leblos daliegenden Zunge spielte.
Seine Erektion wuchs mit seiner Angst.
Mit ihrer Angst.
Er riss ungeduldig am Schwarz ihres Bademantels, griff durch einen Spalt und umfasste gierig ihre linke Brust während er sie im Exzess des Liebesspiels weiterhin mit seiner gierigen Zunge verschlang.
Er knetete sie.
Und sie öffnete die Augen zu einem angewiderten Blick.
Doch der Starrsinn des Schocks, der Überwältigung nahm ihr den Willen jeden Moment zu erbrechen.
„oh ja...jaaaaa...scheiße ja! Du bist ja so ein geiles verhurtes Miststück, weißt du das, du billige Nuttenfotze?“
Er hielt kurz inne.
Zog in einer fassungslosen Wut und Erschütterung über ihre Respektlosigkeit die Hand aus ihrem Bademantel.
Er schlug ihr mit der Faust gegen die Rippen, wodurch sie zusammenzuckte und ruckartig mit dem Kopf zurück an die Glasscheibe prallte, spuckte ihr mit einem Ausdruck von Ekel ins Gesicht und Ohrfeigte sie mit dem Handrücken.
Dann lächelte er für einen winzigen Augenblick sein puppen- artiges Lächeln, ein Tanz aus dem Silhouette seiner Suche nach dem Schmerz, packte sie an der Kehle, rammte sie wieder zur Glasscheibe.
„ich hab dich Schlampe was gefragt“, sagte er tonlos.
„ja...aua...au...“, sie konnte selbst nicht fassen wieso sie das von sich gab, „ich bin ein verhurtes Miststück...auaaa...“
Eine Träne rollte ihre Wange herab.
Schmerz schien keine Kategorie an ihrem Körper finden zu können.
Er schien überall zu sein, wie ein Gift dass ihren Körper einnahm, eine Besessenheit.
Die Motte spuckte sich ungeduldig in die rechte Hand.
Und in kurzer Faszination, spreizte sie die Finger, lies die Spuckfäden zwischen Mittel- und Zeigefinger im Licht glänzen.
Riss ihren Bademantel auf und rieb an Lindas enger, trockener Vulva, rammte ihr die Finger herein und züngelte ihr parallel dazu die Brustwarzen die zu erhärten begonnen.
Sie stöhnte vor Schmerz auf als er sie biss.
„...hört sowieso keiner...du fotze...“, hörte er sich selbst sabbern.
Im Flimmern des Fernsehers erzählte ein katholischer Pfarrer von den Sünden der Abtreibung.
Die Motte fingerte Linda weiter und sie beide waren umringt von einem summenden vibrierenden Schirm, dem Schirm seiner Flügel.
Er riss seinen Reißverschluss auf, züngelte sie und streckte ihr seinen harten Schwanz vor ihr fast schon katatonisches Antlitz.
Und sie öffnete ihre Lippen, streckte die Zunge raus und lies ihn sich von ihm in den Mund rammen.
Dabei ging er in die Hocke, seine Flüche kursierten zwischen der Stimme des Pfarrers, er würgte sie mit beiden Händen.
Und sie fand sich wie in einer Perspektivlosigkeit wieder.
Der Druck an ihrer Kehle schien alle möglichen Grenzen überschreiten zu können.
Ihre gesamte Vorstellungskraft von Agonie wurde erweitert.
Und sie lies es zu.
Wie er mit seinem wie stählernem Penis ihr in den Hals fickte und seine Daumen im Begriff waren, ihr die Luft abzuschneiden.
Ihr das zu nehmen was sie menschlich machte.
Und jetzt spürte Linda wie der Würgereiz eintrat.
Ein gegen den Schwanz der „Motte“ kämpfendes Stoßen.
Der Reiz verharrte kurz in ihr...
Stieß dann mit einem leichten Schub zu.
Dann ein stärkerer.
Und dann ließ er wieder nach.
Verlies sie.
Ihre Augen rollten zur Decke, sie fühlte sich tot.
Hol mich hier raus
Wie die angstverzerrten Blicke eines Verrückten dessen einzige Rettung seine Verbindung zu einem Gott wiederherstellten.
Und dann würgte sie.
Eine flüssige orangefarbene saure Substanz ergoss sich teils bröcklig auf seiner Erektion.
Mischte Sich mit dem Schleim seiner Lusttropfen.
Er nahm die Hände von ihrer Kehle.
Trat zurück und sein sein leicht nach oben gebogenes ädriges Geschlechtsteil zuckte etwas von der erschreckenden Wärme ihrer Kotze.
Ein saurer Geruch, ein Gestank füllte das Wohnzimmer.
Sie würgte noch einmal doch dieses Mal ließen die ersten Stöße kaum Erbrochenes zu.
Nach dem Dritten oder Vierten Schub tropfte eine dünne Schleife breiigen Schleims aus ihr raus und sie lies sich erschöpft fallen, ihre Brüste trafen die warme Pfütze.
Alles schien wie eine einzige Aura.
Und wenn sie die Augen schloss, brachten die Abgründe ihrer Psyche sie weit weg von dem gegenwärtigen Wahn.
Es war nicht schwer.
Sie verflog Leicht die Zeit der Ohnmacht.
Es war wie als könne sie sich selbst sehen, halbnackt, misshandelt, kniend in ihrer eigenen Kotze.
Und um sie herum war nur das monotone gierige Flattern einer Motte zu hören.
Während die Farben an ihren Wänden zerflossen und mit ihrem Abgang einen Touch aus Röte gewannen.
Und durch die Fensterfront sah sie den Mond wie er in seiner strahlenden Vernarbtheit über das Reich der Illusion ragte, für wenige Sekunden.
Dann im Zeitraffer verschwand und die strahlende Aggression der Sonne die Staubpartikel in ihrer Wohnung in weiße Nichtigkeiten umwandelte, während ihr starr gebeugter, kniender Körper weiterhin einfach nur da lag, während die Farben zerflossen, in Zeitlupe.
Zum Gegensatz der Welt außerhalb ihrer vier Wände.
Und die Szenerie wurde immer wieder beherrscht von den unstetigen Flügelschlägen der einer Motte, die nicht zu sehen war, sie vernahm nur die Schwingung ihrer um das Licht trauernder Fänge.
Wie eine Ode an die Sonne, und ein Appell an den Mond.
Sie hörte es.
Es drang tief in sie ein, dieses zuckende unrhytmische Surren.
Eine Beruhigung, wie als sei ein gigantischer Beschützer mitten im Raum.
Klänge von Feingefühl.
Vielleicht von Dummheit.
Vielleicht von Verdorbenheit.
Aber von ganz speziellem unstetigem Feingefühl.
Es überkam sie als sei es die Hand eines an Parkinson erkrankten Großvaters, der in den letzten Atemzügen seiner Altersschwäche die Hände ausstreckte und mit der nicht mehr lang währenden Sensibilität über ihre Hände strich.
Ein kurzer Einblick.
Ein kurzer Moment und ein Abschied und dennoch der Versuch des Trosts, der Versuch eine Energie ausschütten zu können, die ihr trotz des welkenden Körpers durch jegliche schmerzliche Zeiten beistehen würde.
Und sie sah sich in einem Rückblick.
Verschwand aus der Gegenwart.
Nahm nur noch einzelne Dinge war.
Umrisse.
Wie ein kleines Mädchen im Sandkasten saß.
Tonlos.
Nur das flatternde Rauschen war da.
Umringt von leere, nur das kleine Mädchen und der Sandkasten in dem Schaufeln und Eimer verteilt waren.
Ein Sommer.
Und das Himbeer-Eis im Sandkasten, der Stiel ragte in einer Hoffnungslosigkeit nach oben.
Und das Mädchen vergoss Tränen.
Die tropften.
Tropften auf das von Eis befleckte klebrige hellblaue Kleid und die weißen Strümpfe.
Hinterließen dunkelblaue Flecken und an manchen Stellen rötliche.
Und die Wespen näherten sich.
Das Mädchen ballte die Fäuste und wischte sich in der kindlichen Traurigkeit ihrer Zeit die Tränen vom Gesicht.
Und als sie sich beobachtet fühlte und sich umdrehte stand ein Mann hinter ihr.
Mit zwei Waffeln Himbeer-Eis.
Und er reichte ihr eine Waffel während seine Augen im puppen- artigen Gesicht im betroffenen Mitleid über ihr langsam schmunzelndes Antlitz wanderten.
Und Sonne und Mond stritten sich um die Stelle der Erde.
Als sie zur Realität zurückkehrte fand sie sich vor Lust keuchend mit dem Rücken zur „Motte“ auf ihm reitend wieder, während Mittel und Ringfinger ihren nassen vor Geilheit überfluteten Kitzler
rieben.
Sie streckte ihren Arsch ihm entgegen, spreizte die Schamlippen und lies die Hüften kreisen als sei es ein Tanz.
Und sein pulsierender Schwanz lies es zu während ein Gemisch aus Erbrochenem und Sabber von ihrem Kinn triefte.
Und seine Pranke griff wieder nach ihrer Kehle und umfasste, drückte fest zu und als er flüstert wie sehr er sie totficken würde, zuckte sie zusammen und hechelt in einer undeutlichen Extase wie geil er sie mache.
Und die zerfließenden Farben und der Zeitraffer der Außenwelt traten ein.
Umschlungen die Verbindung von Linda und der „Motte“.
Die Farben rollten den Boden entlang wie als seien sie frische Farbe die abwärts läuft, widersprachen der physikalischen Natur.
Bildeten einen Fluss der Unmöglichkeit zusammen mit dem Rausch der Liebenden.

Als Lindas Vater nach ungefähr zwei Tagen in ihre Wohnung eintrat, den Ersatzschlüssel in die Tür steckte und sie öffnete, kniete Linda nackt da.
In einer obszönen Geste, direkt vor seinen Augen, mit dem Rücken zu ihm und die Reste getrockneten Spermas, verteilt überall auf ihrem Gesäß nahmen eine gelbliche Färbung an.
Ihr Rücken, geschmückt von tiefen Narben, getrocknetes Blut.
Die Hände über den Rücken gebunden.
Und ein widerlicher Gestank von Fäulnis im Raum.
Er weinte nicht.
Betäubt von Emotion.
Stattdessen lächelte er sein lebloses Lächeln und verwischte die Spuren.
Delarge ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Sie nannten ihn Motte

Stichworte
experimentell, horror, surreal

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Die Motte Friedrich Humorvolles und Verborgenes 3 17.05.2010 23:49
Von Spiegeln die sich Fenster nannten MutedStoryteller Lebensalltag, Natur und Universum 4 27.12.2006 17:53


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.