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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 23.04.2013, 21:48   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Zeit

Wir tauchen auf. Aus Ewigkeit,
dem Meer, hebt uns die Welle,
die es durchpflügt, ins Helle
und dunkeln wieder, so ist Zeit.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2013, 22:56   #2
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Gummibaum,

die Meeresmetapher gefällt mir gut, in Verbindung mit einem im Meer Treibenden wirkt "Zeit und Ewigkeit" für mich aber etwas zu hoch gegriffen.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 04:58   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Perry,

danke. Ist mein Versuch, Raum und Zeit in ein Bild zu schließen. Die Ereignisse -auch wir- schon und für immer da, auf dem Wellenkamm Gegenwart. Einen schönen Tag wünscht dir

gummibaum
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Alt 24.04.2013, 07:24   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Kompakt. Tief. Gut!
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Alt 24.04.2013, 07:49   #5
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hallo, gummibaum,

die Metapher ist klasse, hat mir gestern abend schon richtig gut gefallen. Aber etwas störte mich, ich wusste nur noch nicht genau was.
Heute also meine Überlegung, wo es für mich hakt:

Die Welle hebt uns, ... ins Helle, (Welle ist Subjekt), dann kommt:
und dunkeln wieder ???? (Wir dunkeln wieder? Subjektwechsel? Für mich müsste es wieder die Welle sein, die den Menschen wieder ins Dunkle stürzt oder stürzen/fallen lässt). Was denkst du?

Wie man das ins Metrum bekommt, wenn man es will, weiß ich allerdings nicht.

Also, wie gesagt, die Metapher ist es wert, sich darüber Gedanken zu machen,

herzlichen Gruß,
simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 09:10   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Thing,

vielen Dank für dein Lob (erinnert an Ritterport) und LG


Hallo simbaladung,

dein Einwand ist richtig und und ich weiß ihn und dich zu schätzen. Beide Antonyme (zu heben und zu Helle) sind in den 8 Silben wohl nicht unterzubringen.

LG

Zeit

--------------------------------------------------------------------------------
Wir tauchen auf. Aus Ewigkeit,
dem Meer, hebt uns die Welle,
die es durchpflügt, ins Helle
und lässt uns fallen, so ist Zeit.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 09:29   #7
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Hallo Thing,

vielen Dank für dein Lob (erinnert an Ritterport) und LG


Das hatte ich nicht bedacht.

Aber Meer und Zeit metaphorisch zu vergleichen, ist seit langer Zeit bis heute üblich und gut nachvollziehbar.

LG!
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 09:55   #8
weiblich Ex-Nitribitto
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Berlin
Beiträge: 407

Standard Zeit

Gummibaum, du versuchst, Zeit in einer Metapher, hier das Meer (Welle um Welle) in vier Zeilen darzustellen. Als Gedicht taugt das Ganze für mich nichts, weil in diesen vier Zeilen wenigstens zwei logische Fehler enthalten sind. Du schreibst: ... hebt uns die Welle ... und dunkeln wieder. Ich frag mich, was ich hier verstehen soll. Das Bild des Anfangs und des Endes (was du ja mit dem Hellen und dem Dunklen ausdrücken willst) passt meiner Ansicht nach auch nicht zum Bild der Zeit, weil Zeit bestimmt weder Anfang noch Ende hat, egal, was mit dem Weltall passiert, denn davon hängt sie nicht ab. Und auch, ob sie jemand misst, ist für die Zeit unerheblich, sie existiert für sich. Obwohl ich natürlich kein Einstein bin. Gerade bei diesen ganz kleinen Sachen muss man verdammt aufpassen, dass man sich nicht vergaloppiert.

Gruß, Nitribitto
Ex-Nitribitto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 22:17   #9
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Nitribitto,

danke für deine Antwort. Raum und Zeit galten ja bis 1915 als ewig und unveränderlich. Seither wissen wir, dass sie mit Geschwindigkeit und Gravitation zusammenhängen und sich für uns Vergangenes evtl. erst noch ereignet, wenn man von anderen System in unsere Welt schaut. Das kleine Gedicht knüpft an die Überlegung an, dass es eigentlich keinen Unterschied zwischen Vergangenem, Gegenwärtigen und Zukünftigen gibt, wenngleich wir die Ereignisse aus unserem Blickwinkel natürlich unterschiedlich (als faktisch, wirklich und möglich) wahrnehmen. Der Blickwinkel im Gedicht ist von außen, es läuft eine Zeit-Welle durch die (in der Metapher Meer veranschaulichte) Ewigkeit. Die Ereignisse, die vor und hinter der Welle liegen, unterscheiden sich nur in Bezug auf diese und von dieser aus gesehen. Sie wurden entweder schon ins Jetzt gehoben oder werden es erst. Ihre Seins-Form ist sonst völlig gleich. Das Aussterben der Saurier weiß über sich selbst nichts anderes als ihre spätere Neu-Erschaffung im Genlabor.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 23:17   #10
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Ich finde Deine Zeilen klasse, gummibaum. Zeit existiert nicht, auch nicht "an sich" (wer sollte das feststellen und beweisen können?). Sie ist eine Illusion. Wir setzen die Wahrnehmung der Veränderungen in unserer Umwelt und an uns selbst in einen Bezug, den wir als Zeit bezeichnen. Und das hast Du in Deinem kurzen Gedicht sehr gut beschrieben.

Liebe Grüße
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2013, 23:27   #11
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, Ilka und gute Nacht.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2013, 07:54   #12
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Guten Morgen, gummibaum,

weil ich selbst Varianten immer spannend finde und mich dein Gedicht immer noch beschäftigt hat, hab ich noch mal gespielt!

Gezeiten

Wir tauchen auf
aus Ewigkeit.
Durchpflügt von der Welle, das Meer.

Gehoben ins Helle,
gestürzt ins Dunkel,
unendlich - endlich, so ist Zeit.

Vielleicht gefällt´s dir.

lg simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2013, 11:13   #13
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Liebe simbaladung,

mit den Gezeiten rückst du das Meer in den Fokus, ober auch die Ambivalenz von Zeit, die der letzte Vers verdeutlicht. Interessant der Wechsel zum Daktylus (S1/V2), der Rückstrom oder Unterströmung fühlbar macht. In der zweiten Strophe werden vielleicht etwas zu viele Gedanken eingesperrt.

Vielen Dank. LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2013, 21:19   #14
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Danke fürs Hineinfühlen in meine Variante. Sehr interessant, deine Gedanken.

lg.s.
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
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