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Alt 24.08.2008, 22:32   #1
der senator
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 23


Standard Der DJ lehrt

Electropunkschuppen, 6 Uhr, ich möchte müde werden und inhaliere Rauch.
Ein Tumult von Grobmotorikern wichst auf der Tanzfläche, der DJ lehrt
"Komm zu Jesus Christus".
Schmutziges Neongeld wirbelt unablässig im Raum.
Gelb ist meine Lieblingsfarbe fällt mir ein, als mich eine Rothaarige an den Händen fasst.
Ich bekomme einen Dicken und frage
"Smalltalk oder Rummachen?"

Sie lässt sich anal nehmen da wir kein Kondom haben, unsere Gesundheit ist unwichtig, Hauptsache wir übertragen kein Leben.
Der DJ spricht
"Geschmeidige Körper lieben sich im Mondschein".
Nach dem Fick ziehe ich mit einem Schlabberhemdrigen noch einen Dicken durch, die Rothaarige hat schon wieder einen neuen Partner.
Der DJ lehrt
"Dont fall in love"
Pffffff
der senator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2008, 16:34   #2
Fuenkchen
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 51


Sei gegrüßt, Senator

Interessant, was du da schreibst.
Zuerst war ich mir nicht sicher, was ich vom Satzbau und der Wortwahl halten soll. Eigentlich bin ich ein Metaphern-Fan, aber hier finde ich den nüchternen Schreibstil (mit umgangssprachlichem Ton) passend zum Inhalt.
Du beschreibst in dieser Kurzgeschichte den krassen Gegensatz zu dem, was gepredigt wird, und dem, was tatsächlich ist. "Komm zu Jesus Christus" einerseits, und "Smalltalk oder Rummachen?" in der Realität.
"Geschmeidige Körper lieben sich im Mondschein", ein fast bissiger Kommentar, wenn man die Szene betrachtet.
"Don't fall in love" hat einen bitteren Beigeschmack, wenn man den Umgang deines Protagonisten mit dem anderen Geschlecht beobachtet. Schließlich wird es als richtig gelehrt, nicht zu lieben. Und was entsteht dadurch? Szenen wie diese, emotionslos und gedankenleer. Immerhin erfährt man nrigendwo, was das Ich denkt. Es ist ein Ablauf, bloß ein Ablauf, ohne dass Nähe etwas wert wäre. Der Mensch als Maschine.

So lese ich deinen Text. Er bringt eine gewisse Verzweiflung mit sich, denn die Figuren scheinen nicht glücklich zu sein. Monoton und distanziert bemerken sie, was sie tun ohne es zu verstehen.

Eine Sache aber:
Zitat:
Hauptsache wir übertragen kein Leben.
Leben übertragen finde ich hier falsch ausgedrückt. Es geht mehr ums Leben machen, das "Zusammenfügen" , oder nicht? Vielleicht fällt dir da noch eine bessere Formulierung ein!

Sonst habe ich keine Kritik. Gerne gelesen!

Grüße,
Fünkchen.
Fuenkchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2008, 16:42   #3
der senator
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 23


Guten Morgen,
Das Übertragen von Leben ist in der Tat falsch/ unpassend formuliert, danke dafür.
Ansonsten erfreut mich die positive Kritik.

Gruß
der senator
der senator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2008, 18:44   #4
weegzon
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 51


Moin,

in der Interpretation kann ich mich Fuenkchen anschließen. Ich habe es ähnlich gelesen.

Ansonsten könntest Du das Wort "übertragen" vielleicht durch "produzieren" ersetzen. Dann passt es möglicherweise besser zum Mensch als Maschine.

Nur mein Eindruck...


Gruß Eugen
weegzon ist offline   Mit Zitat antworten
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