Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 15.12.2011, 14:35   #1
weiblich kati79
 
Benutzerbild von kati79
 
Dabei seit: 11/2011
Ort: Hessen
Alter: 44
Beiträge: 91


Standard Die 2 Meere

Dieser Text war erst als Gedicht konzipiert. Diese Form ist ein kleines Experiment.
Ich bitte evtl. Tipfehler zu entschuldigen, der Text wurde unter fluchen am Handy getipt.

Wenn ich an meine Kindheit denke, denke ich an meine Großeltern. Wenn ich an meine Großeltern denke, fallen mir viele kleine Details ein;
die Küche in der wir die meiste Zeit verbrachten und in der es immer duftete: nach Plätzchen und Tee, nach Gebratenem un Kaffee -kurzum nach Geborgenheit.
Und ich denke an ein Bild.
Es hing im Schlafzimmer und zeigte das
Meer. Große, wilde, schäumende Wogen.
Es hing dort harmlos zwischen Ehebett und blauen Rüschenvorhängen.
Fasziniert verbrachte ich oft meine Zeit damit es anzustarren.
Heute fiel mir das Bild wieder ein.
Einfach so.
Und es war mir als erzähle es mir
nach all den Jahren seine Geschichte:

Im grossen Wasser dieser Welt gab es viele Meere.
Eines davon war ein ruhigers , gemäßigtes Gewässer.
Seine Wellen brandeten sanft an den Strand, in seinem Wasser trieben die Fische friedlich dahin.

Beschaulich dehnten sich seine Tage untet dem blauen Sommerhimmel.
Es hätte sehr zufrieden sein können.
Doch sobald die Sonne unterging, befiel das Meer eine seltsame Sehnsucht, eine unerklärliche, unstillbare Leere.

Eines Tages geschah etwas beängstigendes:
Der Himmel bewölkte sich, dunkle Wolken verbargen die Sonne, die bis dahin nie ihr Antliz vetsteckt hatte. Ein heftiger, kalter Wind kam auf.
Als das Meer verängstigt zum Horizont starrte, fühlte es. eine seltsame Beklemmung.
Hohe, bedrohliche Wellenbetge türmten sich ihm entgegen.
Sein Herz raste, doch. plötzlich schien seine Furcht wie weggeblasen.

"Wer bist du?", flüsterte es beinahe ehrfürchtig.
"Ich bin der Teil, der dir fehlt!", dröhnten die Wellenberge . "Ich bin das ungestillte Verlangen, dass dich des Nachts befällt, bin die Nahrung, deinen verzehrenden Hunger zu stillen.

Das Meer zitterte und starrte von Neugier und Furcht zerrissen.
Es dachte an die Sonne, die trägen Fische, den blauen Himmel.
Es dachte an. die Nacht und die Sterne und die Einsamkeit.
Dann nahm es allen Mut zudammen und sagte: "Wenn du mich ganz machen kannst, so nimm mich mit dir!"
Im selben Augenblick wurde es von den grauen Wellen verschlungen.

Das Bild gibt es noch immer.
Es ist ins Wohnzimmet umgezogen.
Meinen Großvater gibt es inzwischen nicht mehr.
In der Küche duftet es trotzdem manchmal wie früher.
Oft schaue ich noch heute das Bild an
und wünschte, ich hätt seiner Geschichte schon damals gelauscht
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2011, 00:23   #2
männlich Zwieleuchter
 
Dabei seit: 10/2011
Ort: Ditmarschen
Beiträge: 48


ich sehe das experiment eher als einen entwurf, den du ausbauen solltest, wenn du die zeit dazu findest. was dein schreiben so interessant macht, ist diese schmale gradwanderung zwischen möglicherweise gelebter realität und eigentlicher fiktion. das kommt bei mir so authentisch rüber, dass ich das glaube, was ich lese und auch diese teilweise vorhandene naivität nicht als störend empfinde, sondern sie natürlich gegebene akzeptiere. so, jetzt hör ich mal auf, sonst taufe ich meinen account noch in männlichundirre um.

lg

zwieleuchter
Zwieleuchter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2011, 19:51   #3
weiblich kati79
 
Benutzerbild von kati79
 
Dabei seit: 11/2011
Ort: Hessen
Alter: 44
Beiträge: 91


Hallo Zwieleuchter,
ich bin (angenehm) überrascht über deine sehr
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2011, 19:54   #4
weiblich kati79
 
Benutzerbild von kati79
 
Dabei seit: 11/2011
Ort: Hessen
Alter: 44
Beiträge: 91


treffende Analyse.
Vielleicht mache ich doch ein Gedicht daraus, mal sehen :-)
...und nein du bist nicht irre, zumindest nicht mehr als ich ;-)

LG Kati
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Die 2 Meere



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Tribut der Meere Lord_Izual Zeitgeschehen und Gesellschaft 1 01.10.2006 12:07


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.