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Alt 21.01.2022, 08:50   #1
weiblich BATHSHEBA
Gast
 
Dabei seit: 01/2022
Ort: Limbach-Oberfrohna
Alter: 33
Beiträge: 17

Standard Sei doch mal Liebling...

Hallo Liebling,
das ist kein Liebesbrief, lies es als eine Art Tagebucheintrag in dem auch Du vorkommst, ich mich aber hauptsächlich mit mir beschäftige, um meine Gedanken mit Dir zu teilen.So gehe ich gerade in diesen kleinen Park spazieren und nehme den Herbst wahr. Der Wind treibt mich an und ich frage mich, ob gerade nur er dies tut?!Mir fehlt es an Kraft!
Ich brauche nicht lange überlegen, um mir über diese Frage und dessen Antwort bewusst zu werden.
Du treibst mich NICHT an, denn das kann niemand Anderes ausser ich selbst!
Es ist unsere Liebe an sich, die mich antreibt! Ich gehe Laufen während meiner Freizeit zwischen der einen Therapie zur Anderen, ich geniesse den bunten Herbst, der die Bäume langsam so richtig aufpeppt.Alles wird bunt und wir werden von der Natur mit Köstlichkeiten beschenkt.
Man könnte nun sagen, Du bist mein Herbst.
Ich habe gerade Haselnüsse sowie Walnüsse gesammelt, nach Pilzen und Kräutern Ausschau gehalten, das hätte ich Magdeburg niemals zugetraut.
Soviel Freude an Natur in der Stadt.
Ich sehe, denke nach und nehme wahr, suche Zusammenhänge, so fielen mir die Hunde auf und dessen Besitzer, die sie an der Leine gefesselt mit sich ziehen, wie ihr Eigentum, eine Marionette, die den fehlenden Platz in unseren Herzen füllen soll.
Ich habe Mitleid mit Ihnen und gerade diese Coronazeit jetzt zeigt uns , das auch wir Menschen an dieser Leine, wenn auch unsichtbar gehen und zwar als Marionette der Gesellschaft.
Wir haben uns gestern wegen Corona gestritten.
Es tut mir so Leid!
Als ich heute Morgen das Herz auf dem Weg zum Briefkasten gefunden habe, dachte ich gleich, es ist ein Zeichen.
Wir haben uns gestritten , wegen Etwas, was bei vielen Menschen nun täglich zu Meinungsverschiedenheiten führt.Etwas, was uns Alle schon lange voneinander entfernt.
Wir sehen kein Lächeln durch die Masken, es wird einen durch die Medien Angst gemacht, Menschen scheinen sich in 2 Gruppen aufzuteilen, Geimpft und nicht Geimpft.Wer ist nun der Böse und Dumme?!
Während nun 10 Menschen zur Arztvisite im Wartebereich mit ihren Masken warteten, begann das Thema..
"Die , die sich nicht impfen lassen wären doch alle Freaks", sagte er.
Um die 60, vermutlich Zustand nach Appoplex, unzufrieden .
Ich war noch im inneren Kampf mit mir selbst, um nichts zu sagen, da hörte ich schon eine wütende Frauenstimme sagen:
" Dann bin ich ja ein Freak"
Ich lache in mich hinein und flüster ihr leise , aber doch hörbar zu..."Ich bin auch einer". Danach entstand eine riesen Diskussion, mit ruhiger Stimme habe ich erklärt, dass doch jeder selbst wissen muss, was er mit seinem Körper, seiner Gesundheit anstellt, die Fakten reichen nicht für ein Richtig oder Falsch!
Ich verstehe, dass sich die Älteren impfen lassen, in diesem Leben ohne Sicherheit spritzt man sich doch gern ein bisschen Hoffnung in die porösen Venen, die jungen Leute haben Angst vor ihrer Zukunft, vor Folgeerscheinungen und die Jenigen die krank sind, wollen nicht noch kranker werden.Macht doch irgendwie Sinn.Jeder hat seine Geschichte, seine Gründe.Warum Anderen die Eigene aufzwingen wollen?
Wir sind in einer neurologischen Klinik, hier bekommen die schweren, oft hoffnungslosen Erkrankungen ihren Namen.
Hirntumore, Multiple Sklerose, ALS, Parkinson, Schlaganfälle,Hirnblutungen und das könnte nun noch ewig so weiter gehen.
Ich habe Verständnis für den Mann, nicht für die Art und Weise wie er es gesagt hat, aber um die Ängste.
Warum haben wir uns nun so gestritten, Liebling?
Ich habe nicht verstanden, dass Dir dieser Blickwinkel fehlt, der mir jeden Tag seitdem ich nicht ganz so gesund bin vor die Augen mit Gewalt gelegt wird.
Vielen fehlt Dieser.
Man sollte niemals eindimensional durchs Leben gehen, sich immer auch selbst nah sein und trotzdem Sehen können, sehen können, was in Anderen Köpfen vor sich geht.
Wir haben alle unsere Defizite, sind geprägt durch unsere Geschichten.
Unnötige Vorurteile ersetzen und Sehen mit dem Herzen, wäre ein gesunder Anfang in einer kranken Welt.
Du bringst es mir noch ein Stück näher, mein Lichtblick.
Jeden Tag.
Und jeden Moment.
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