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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 21.08.2007, 20:29   #1
Hamilkar Barkas
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 97

Standard Nachts im Mondlicht

Nachts im Mondlicht


Laß uns im Wald, des Nachts, spazieren gehen,
wo uns der Mond sein silbern‘ Schimmern schenkt.
Er leuchtet uns den Pfad, daß wir uns sehen,
wenn wir umarmt am Weg kurz stehen bleiben,
uns in des andern Blicken zu verlieren
und brauendräuend Morpheus Griff vertreiben
In uns ist eine Stimme, die uns drängt:
Laß uns im Wald, des Nachts, spazieren gehen.
Dort hat sich lebensmüd’ der Mond erhängt.
Wir woll’n ihn, in den Zweigen baumelnd
Ob seiner kranken Blässe kritisieren
Dieweil wir durch die Schatten taumeln.
Ich will mit dir des Nachts spazieren gehen.
Hamilkar Barkas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2007, 23:08   #2
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

Standard RE: Nachts im Mondlicht

hallo hamilkar, ein knackpunkt steckt schon im titel: mindestens "nachts" ist überflüssig, da der mond im regelfall tagsüber zwar manchmal zu sehen ist, sein licht aber nur nachts von sich gibt.
so wäre es eine unnötige dopplung


Zitat:
Original von Hamilkar Barkas
Laß uns im Wald, des Nachts, spazieren gehen,
wo uns der Mond sein silbern‘ Schimmern schenkt.
"Lass" heißt es momentan , die ersten beiden kommata weg. die wortwahl ist, so leid es mir tut, schon jetzt langweilig und verbraucht, (wald, nacht, mond, silbern´, schimmern), das hatten wir in der epoche der romantik schon mehrmals. "silbern´" zudem ist der metrik zuliebe gekürzt

Zitat:
Er leuchtet uns den Pfad, daß wir uns sehen,
wenn wir umarmt am Weg kurz stehen bleiben,
gut, kein kreuzreim. überhaupt ist das reimschema der lichtblick in dem gedicht, es wirkt verhältnismäßig "frisch"

Zitat:
uns in des andern Blicken zu verlieren
und brauendräuend Morpheus Griff vertreiben
... und jetzt kommt auch noch morpheus. ich kann mich da leider nur wiederholen, es wirkt alles verbraucht und mehrmals dagewesen

Zitat:
In uns ist eine Stimme, die uns drängt:
Laß uns im Wald, des Nachts, spazieren gehen.
welche stimme? und "des nachts" und "wald" hatten wir schon.

Zitat:
Dort hat sich lebensmüd’ der Mond erhängt.
Wir woll’n ihn, in den Zweigen baumelnd
das ist interessant, der mond hat sich aufgehängt und deshalb ist er blass, wird im fortlauf deswegen kritisiert. das ist wirklich nett von der idee her, aber dann machst du hier:

Zitat:
Ob seiner kranken Blässe kritisieren
Dieweil wir durch die Schatten taumeln.
Ich will mit dir des Nachts spazieren gehen.
leider wieder äußerst pathetisch weiter. mein vorschlag: behalte das reimschema bei, genau wie die idee vom toten mond. aber verfasse das gedicht dann so, dass es in "fein und bunt garniert" passt, also komisch ist, denn das potenzial ist da. (das ist ernst gemeint und kein verriss )

mfg, hefe
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2007, 11:15   #3
Hamilkar Barkas
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 97

Hey, vielen Dank für das ausführliche Besprechen, das hat mich wirklich gefreut. Daß du den Pathos im Gedicht abgeschmackt findest, ist natürlich weniger erfreulich. Der ist allerdings nicht unfreiwillig entstanden. Der Grundton des pathetisch-romantischen mit ironischer Brechung ist schon so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hoffe, ich habe noch andere Gedichte auf Lager, die deine ungeteilte Zustimmung finden. Würde mich freuen.

mfg Hamilkar :-)
Hamilkar Barkas ist offline   Mit Zitat antworten
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