J.W. v. Goethe: Geschätzt oder überschätzt?

[Martand]

Ebenfalls eine Perle:

Die schöne Nacht

Nun verlass’ ich diese Hütte,
Meiner Liebsten Aufenthalt,
Wandle mit verhülltem Schritte
Durch den öden finstern Wald:
Luna bricht durch Busch und Eichen,
Zephyr meldet ihren Lauf,
Und die Birken streun mit Neigen
Ihr den süßten Weihrauch auf.

Wie ergetz’ ich mich im Kühlen
Dieser schönen Sommernacht!
O wie still ist hier zu fühlen,
Was die Seele glücklich macht!
Läßt sich kaum die Wonne fassen;
Und doch wollt’ ich, Himmel, dir
Tausend solcher Nächte lassen,
Gäb’ mein Mädchen Eine mir.

---
Wieder typisch: die Sprache ist nicht besonders schön (vergleicht man da z.B. Schillers An die Freude), doch stimmt hier einfach alles und die Art, wie die Lyrik geschrieben ist, fasziniert mich einfach nur.

[Thing]

Ich habe schon in ziemlich frühen Jahren aufgehört, beide miteinander zu vergleichen.
Bei mir hat Jeder der Beiden seinen ihm gemäßen (großen!) Platz.

[Ilka-Maria]

Goethe war selbst der Meinung gewesen, daß ihm Schiller in der Lyrik überlegen war.