Wintersonne

[Isabel Seifried]

Ich leg mein Leiden dir zu Füßen
und scheide hin, ganz ohne Lohn!
O Himmelssonne, lass dich grüßen,
mich kann kein Ende mehr verdrießen,
ich scheide hin, mit leisem Ton.

Du holde Wintersonne, scheine!
Du leuchtest hell, am Himmelszelt!
Schau, meine Leiden sind längst deine,
und deine Welten, sie sind meine,
wenn einst dein Strahl zur Erde fällt.

So ganz in deinen Strahlen gehe
ich vor Glück und Sehnsucht auf.
Wo ich Glanz am Himmel sehe,
mich mit deinem Scheinen drehe
fall ich lächelnd selbst zuhauf.

Blick noch einmal nach den Lichtern,
deiner Pracht! O Sonnenglanz!
Liebe blüht in den Gesichtern
und sie glüht in manchen Dichtern,
und ihr Schein verglüht nie ganz.

[Thing]

Hallo, Isabel -


gerade an einem düsteren Wintertag, wie er hier heute drückt, besonderer Lichtblick!
Die Doppelung "ich scheide hin" finde ich sehr gelungen.
Das "einst" hätte ich gegen ein Ausdruck getauscht, der näher "dran" ist.
Auch das eine oder andre Satzzeichen hätte ich geändert, aber was soll die Erbsenzählerei!

Dein Wintersonnengedicht kommt in meine Favoritenliste.
Rundum gelungene poetische Lyrik.


Dankenden Gruß
von
Thing