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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 09.09.2012, 07:54   #1
männlich otto
 
Dabei seit: 07/2012
Ort: Berlin
Alter: 86
Beiträge: 191

Standard Urteil


Sie stellten sich der wahl zu übersteigen
Der riffe bogenzeit, weit ins zurück,
Und trugen meine knospen aus dem frühen zweigen,
Heut führt mich lethe nahe, götterglück.

Sind faule äpfel, deren widerlieder
Karrten sie für ihren letzten chor,
Sind chamäleone, häuten wieder,
Versteckt euch nur, ihr kommt nie wieder vor.

Schweigt stille, längst habt ihr mich ausgesungen
In eris reich, das euch genährt zur mast,
Und immer, wenn ich schweigend weggesprungen,
Rafft ihr den rest, und staub trug meine last.

Die ist der stein, nie fühlt ihr sein: begehren,
Wähl ich die qual, müßt ich mich selbst verzehren.
otto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2012, 09:17   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, otto -

wieso habe ich das erst jetzt gelesen?
Meine eigene Schuld.

Wie bedrückend, obwohl jeder Vers seine Wortkunst in sich trägt.
Wie schön, obwohl Melancholie im Droben lauert.
Metaphern, wie sie selten so rein und klar gebracht werden.
Als wolle sich ein neuer Himmel öffnen.
Ich steh vor dem Gedicht und bleibe vor Bewunderung fast stumm.


Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 15.09.2012, 11:14   #3
männlich otto
 
Dabei seit: 07/2012
Ort: Berlin
Alter: 86
Beiträge: 191

Standard Urteil

Nein, lieber Thing, keine Schuld trägst Du.
Der Bogen unserer Zeit spannt uns zuweilen für mehr Pfeile, als wir sie ins Ziel führen können.

Ich vermute, dass Du es längst herausgefunden hast: meinem Gedicht habe ich " Das Urteil des Paris" zugrunde gelegt. Allerdings habe ich ihm meine eigene Interpretation gegeben.

Danke für Deine Belobigung: ich bin nahe daran das Schreiben aufzugeben.
Gleich jetzt aber will ich ein gerade geschriebenes Gedicht einstellen, selbst wenn Du seine einzige Leserin würdest.

Liebe Grüße,

otto.
otto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2012, 11:25   #4
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von otto Beitrag anzeigen
Der Bogen unserer Zeit spannt uns zuweilen für mehr Pfeile, als wir sie ins Ziel führen können.
Dafür gibt es kein Lob, das wirklich träfe!

Thing,
dessen Pfeil noch nicht abgeschnellt ist
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2012, 12:45   #5
Narziss
 
Benutzerbild von Narziss
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 31
Beiträge: 242

Hallo otto,

ich kann mich dem Lob nur anschließen: ein wortgewaltiges, unverbrauchtes Gedicht. Das Thema gefällt mir.
Warum willst du das Schreiben aufgeben?

Es grüßt
Narziss
Narziss ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2012, 13:06   #6
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Das Gedicht steht in meiner Favoritenliste.
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