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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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17.08.2016, 20:33 | #1 |
Eulengedicht
Und nachts im Wald, die Eulenfrau
sie sitzt und schweigt und weiß genau wie weit das Morgengrauen ist - und weiß noch viel, was ihr nicht wisst. In ihren Augen sieht die Welt wie nachts der Mond das Licht entstellt den Farben soviel Schwärze gibt, dass sie sogar der Teufel liebt. Und schüttelt sie nur ihr Gefieder hallt alles von den Wipfeln wider was je ein Wesen sich erdacht, was je ein Träumender entfacht. Wenn sie dann in den Himmel steigt und der Wald vor Ehrfurcht schweigt - Hört ihr in ihrem Flügelschlagen die ganze Welt ihr Elend klagen? Sie kennt der alten Bäume Sorgen und hört sie an bis in den Morgen. Wenn dann die Sonne höher steigt ruht sie allein im Blattgezweig. Der Tag bringt nur den Menschen Licht den Eulenaugen nützt er nicht. Sie lässt ihn leise weiterziehn, lässt müd das Sonnenlicht verglühn. Und nachts im Wald, die Eulenfrau sie sitzt und schweigt und weiß genau wie weit das Morgengrauen ist - und weiß noch viel, was ihr nicht wisst. |
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21.08.2016, 03:29 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo, CeliZeb,
das Gedicht gefällt mir sehr gut. Mit "Und" hätte ich das Gedicht nicht begonnen, hätte lieber ein "Des" dafür gesetzt. Aber das sind Peanuts. Die beiden Verse: "Hört ihr in ihrem Flügelschlagen/die ganze Welt ihr Elend klagen?" beantworte ich mit Nein. Die nächtlichen Jäger sind mit einem so raffinierten Gefieder ausgerüstet, dass sie für menschliche Ohren so gut wie lautlos fliegen. Unheilverkündend, so der Volksglaube, ist eher der Ruf eines Käuzchens - denk einfach mal darüber nach. Trotz dieser Peanuts bleibe ich bei meiner Meinung: Ein schönes, tiefsinniges Gedicht! Gruß, Heinz |
21.08.2016, 23:02 | #3 |
Eulengedicht
Hallo CeliZeb,
ein Gedicht, das durch seinen Rhythmus und die Mystik auffällt. Positiv auffällt. Wobei mir in Strophe vier, Zeile zwei ein kleiner Holperer den Lesegenuss etwas unterbrochen hat. Vielleicht könntest du das „und“ durch „bis dass“ o.ä. ersetzen. Dann würde es sich flüssiger lesen. Aber es ist nur meine Auffassung und letztlich dein (schönes) Gedicht. Liebe Grüße von Lewin. |
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