Weiße Fahne

[Meishere]

Ihr zerteiltet meine Seele,
dunkle, scharfe, kleine Klingen,
dass mein innerstes sich quäle,
während sie so leise singen;

Schnitt, Schnitt!
Gleichschritt!
Zerstören!
Zuhören!
Bis du die weiße Flagge hisst,
im innersten gefangen bist.

Und ich kämpfte immer weiter
wehrte mich mit Schild und Schwert
war mein starker schwarzer Reiter,
Freiheit habe ich begehrt.

Doch die Klingen schnitten weiter,
trafen irgendwann den Kern
und vom Pferde fiel der Reiter,
irgendwo erlosch ein Stern.

Ich gab mich hin nun jedem Schnitt,
genoß die Qual im dunklen.
Des schwarzen Reiters letzter Ritt,
enttäuschte Augen funkeln.

Die Fahne ruht in meiner Hand
und nur ihr Blütenweiß
hält mich am Leben, ist der Grund,
dass es mich nicht zerreißt.

Und die Klingen singen;

Geschnitten, Geschnitten!
Zusammen Geschritten!
Alles Zerstört.
Nur Zugehört.
Wo einmal weiße Flagge weht,
dem Leben jeder widersteht.

[Merith]

Großartig Meishere, ich weiß nicht, was ich noch mehr, noch anderes, noch besseres sagen könnte, um deinem Gedicht mit Worten gerecht zu werden.
Deine Zukunft liegt in der Poesie.

Herzlichen Gruß
Merith

[Meishere]

Dann geht es dir mit meinem Gedicht so, wie mir mit deinem Kommentar!

Danke für diese Anerkennung!

"Deine Zukunft liegt in der Poesie"
Auf diesen Satz gibt es keine Erwiderung, die meine Freude darüber venünftig beschreiben könnte.

Schlicht: Ganz lieben Dank!

LG,
Meishere

[Ex-Letreo71]

Lieber Meishere,

auch ich bin von Deinem Gedicht sehr beeindruckt,
ich bin regelrecht zusammengezuckt. Du hast wirklich Talent!

Liebe Grüße nach Berlin

Letreo

[Meishere]

Und auch dir, Letreo, gebührt natürlich Dank!

Nicht nur emotionale, sondern sogar körperliche Reaktionen?
Das freut mich (auch wenn es in Anbetracht des Themas vielleicht etwas unpassen scheint ).

Die Grüße nehme ich gerne und sende sie zurück!
Zusammen auch mit einem "Ganz lieben Dank"!

Meishere

[Ex-Letreo71]

Hallo Meishere,

nun das Thema bzw. der Text, ist für mich sehr "einschneidend",
weshalb ich wohl auch so (körperlich) reagiert habe.
Ich lese hier viel Leid und Qual, natürlich auch Kampf, Sieg, Hoffnung!
Die weiße Fahne, scheint zwar ein Rettungsanker zu sein,
aber ob den jeder erreicht? Schön wär's!
Vielleicht sehe ich das auch zu dunkel?

GLG zurück,

Letreo

[Meishere]

Nein, nein. Du hast es schon gut gelesen (was heißt schon richtig oder falsch?)

Es steht ja auch nicht umsonst in dieser Kategorie!

Man könnte sogar meinen, den Sieg gäbe es gar nicht und der rettende Anker ist mehr eine Illusion.
Aber das kommt ganz auf die Gemütslage an

LG,
Meishere

[Ex-Letreo71]

Man könnte sogar meinen, den Sieg gäbe es gar nicht und der rettende Anker ist mehr eine Illusion.

So hatte ich das auch verstanden,
mich hatte es jedenfalls dolle erwischt!

LG Letreo

[Krähenkrone]

Hey Meishere,
auch ich finde dein Gedicht mehr als gelungen!
Du hast hier echt unglaunlich atmosphärische Bilder benutzt.
Ich hab mich beim Lesen direkt in den Schwarzen Ritter verwandelt (Ich liebe einfach diese Kombination, wer auch immer sie sich damals ausgedacht hat, war ein Genie ^^).
Das Einzigste (Achtung Ultralativ! ist nur so ein Tick von mir), was ich persönlich nicht ganz so ansprechend finde sind die Teile, die nicht ganz von der Grammatik her stimmen.
Zum Beispiel: "dunkle, scharfe, kleine Klingen," (V.1 Z.2)
oder "enttäuschte Augen funkeln." (V.5 Z.4)
Die Zeilen kommen mir vor als ob, sie von einem außenstehenden Erzähler eingeworfen werden würden, obwohl die Szene offensichtlich von der Person selbst erzählt wird. Es macht mir nichts aus, wenn er von sich selbst in der 3. Person redet (,das fand ich sogar hier sehr ansprechend), aber diese Art von Einwürfen ist nicht so mein Fall.

Ich hoffe diese "konstruktive Kritik" ist für dich nachvollziehbar (wenn nicht, muss es ja auch keiner wissen ^^). So und jetzt mach ich mich erstmal zu einem anderen Gedicht von dir auf, was ich gestern noch nicht kommentiert hatte.

Mfg Krähenkrone

P.S: So weit ich weiß, müsste innerstes in V.1 Z.3 großgeschrieben werden.

P.P.S: Ich fühl mich ein bisschen blöd jetzt, da ich noch an einem Gedicht sitze, was den selben Titel hat... Wäre ich mal nicht so faul in letzter Zeit gewesen. (Ferien können echt schlimm sein ^^)

[Meishere]

Danke Krähenkrone für dein ausführliches Beschäftigen mit meinem Text!
Natürlich nehme ich sowohl deine positive Kritik, als auch die konstruktive sehr gerne an!
Ich kann es sogar nachvollziehen in der Nachbetrachtung meines eigenen Gedichtes. Leider fällt mir aber gerade auch keine gute Änderung ein, die den Sinn behält. Sollte das aber der Fall sein, so werde ich sie hier veröffentlichen

Es freut mich, dass du offenbar auch Gefallen an einem anderen meiner Gedichte findest. Ich bin gespannt

LG,
Meishere

P.S.: Da war ich mir selbst unsicher. Aber ich denke, du hast recht. Wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Werde mal gucken, ob ich den Beitrag noch editieren kann.

P.P.S.: Es wäre mir eine Ehre, wenn du dein Gedicht unter gleichem Namen veröffentlichst. Lass dir Zeit, aber nicht zu viel :P
Jetzt bin ich gespannt.
Meine Gedichte hier sind im Grunde alle in den Ferien (bzw. Prüfungszeit inkl. viel Freizeit + Freizeit zw. Schulabschluss und Uni) entstanden
Für mich ist das eher der perfekte Zeitraum zum Dichten.. So unterschiedlich sind die Geister!