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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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29.04.2016, 09:37 | #1 |
Gast
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Der Segen meiner Generation
Der Segen meiner Generation ©Hans Hartmut Karg 2016 Die Gnade der späten Geburt war ein Segen, Begleitete mich auf den Lebenswegen, Mit dem alles Töten stetig verdammt In diese Gesinnung tief eingerammt. Deshalb liebe ich meine Generation, Die nicht immer fand den richtigen Ton. Geächtet hat sie permanent die Gewalt, Warb für Denkrichtungen, seelischen Halt. Freilich sind manche da weit abgedriftet, Haben gar Radikale zur Tat angestiftet, Mit Zerstörungen ihre Proteste gewürzt Und so manche Freiheitszeiten verkürzt. Dazu war ich selbst niemals bereit, Nicht für Drogen und nicht für ein Erkalten der Zeit. Was allerdings auf die lange Bank geschoben, Ließ entscheidungslos die Ungeister toben. Doch meine Generation wollte immer Verhindern, was früher war, eindeutig schlimmer, Wenn Big Brother sicherte die eiserne Macht Und dadurch wandelte Kritik in Ohnmacht. Manche Lösungen sind eher klein als groß, Den Politikern fallen sie nicht in den Schoß. Alternativlos scheint mancher Wortlaut zu sein, Doch im Beharren trügt oft nur der Schein. Meine Generation hat ein Sensorium, Zu erkennen, wann ein Wortlaut krumm! Denn niemals sollen uns Worte verführen: Die Humanität wollen wir immerzu spüren! * |
29.04.2016, 18:02 | #2 |
Leistung einer Generation
Lieber DrKarg!
Die im-Krieg-geborene-Generation stirbt jetzt langsam aus. Sie kann in Seelenfrieden gehen, denn ihre Lebensleistung beinhaltet Frieden wahren, aufbauen und Liberalität entfalten. Gruß -ganter- |
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29.04.2016, 18:42 | #3 |
Forumsleitung
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Lieber Hans,
auch in bin froh über "die Gnade der späten Geburt", da trifft Dein Gedicht den Nagel auf den Kopf. 70 Jahre Frienden in Europa - allein das ist Grund, sich glücklich zu fühlen, egal was sonst passiert. Was mich aber verstört, ist der Eindruck, den Dein Gedicht von den Generationen vor uns vermittelt. Es liest sich, als hätten sie den Krieg gewollt und gegenüber Gewalt keine Bedenken gehabt. Mag sein, dass die Menschen - und vor allem die Deutschen - vor dem Ersten Weltkrieg noch eine gewisse Naivität hatten und verführerisch waren. Aber selbst der angeblich heldenhafte Tod der jugendlichen Soldaten von Langemark hat sich als ein Mythos herausgestellt. In den Zweiten Weltkrieg zog niemand mehr mit Jubel auf den Lippen, denn den Menschen steckten die Folgen des Ersten Weltkriegs noch in den Knochen. Die deutschen Männer mussten in den Krieg, weil ein Diktator es so beschlossen hatte und sie keine andere Wahl hatten. Mit Charakter und moderner Denkweise hat es nichts zu tun, dass sich so etwas bis heute nicht wiederholt hat. Bekämen wir wieder eine Diktatur, sähe es heute nicht anders aus als damals. Das muss nicht zu einem Krieg führen, wenn man wie Deutschland die Stärke dazu gar nicht hat, aber schon der Terror gegen das eigene Volk wäre schlimm genug. Ob sich der Mensch tatsächlich geändert und aus der Vergangenheit gelernt hat, können wir erst wissen, wenn die Nagelprobe gemacht wurde. Bis dahin sollten wir fair gegenüber unseren Vorgängergenerationen bleiben. Es war immer eine Minderheit, die dem Größenwahn folgte, erst recht, wenn sie davon profitierte. Die Mehrheit war zum Gehorchen verdammt gewesen. Ich weiß zwar, was Du sagen willst mit Deinem Gedicht, und vielleicht wolltest Du die älteren Generationen gar nicht an den Pranger stellen, aber leider hat es diesen Unterton. LG Ilka |
29.04.2016, 20:51 | #4 |
Hallo DrKarg.
Mir gefällt dein Gedicht ganz gut, auch wenn ich nicht der Generation angehöre. An Ilka-Maria: Ich verstehe das Gedicht so, dass die Generation vor euch in Bezug auf demokratisches Zusammenleben, aber auch in der Frage, zu was der Mensch fähig ist (im negativen Sinne) einfach noch unwissend war. Mit Demokratie kannte man sich ja noch nicht so aus in Deutschland und wie hätte man ahnen können was für furchtbare Ausmaße das 3. Reich annimmt. |
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29.04.2016, 21:10 | #5 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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29.04.2016, 21:20 | #6 |
Die Weimarer Republik hatte sich aber noch nicht ausreichend stabilisiert. Es stimmt, dass es Antisemitismus und Diktaturen auch in anderen Teilen Europas gab. Und dennoch können meiner Meinung nach alle Generationen die nach der Machtübergabe an Hitler geboren wurden nicht wirklich beurteilen, ob sie die Nationalsozialisten als gefährlich genug eingeschätzt hätten. Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer...obwohl-wenn ich mir so eine Brühe wie Pegida AfD, etc. angucke: Manche lernen es nie...
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29.04.2016, 21:34 | #7 |
Forumsleitung
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Das ist natürlich richtig.
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30.04.2016, 07:19 | #8 |
R.I.P.
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Manche lernen es nie:
z.B. der Thilo Sarrazin. Pfui! |
30.04.2016, 08:16 | #9 |
Gast
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Re: Der Segen meiner Generation
Liebe Dichterfreunde,
mit meinem Gedicht wollte ich weder die Vorgenerationen, noch die Nachgenerationen unterschwellig mit Kritik überziehen. Es ging mir einfach nur um meine Generation und deren nicht immer geradlinige Lebensleistungen. Viele meiner Gleichaltrigen sind ja bereits von mir gegangen und haben - oft stillschweigend und ohne dass man das überhaupt mitbekommen hat - den Weg in die demokratisch offene, diskurs- und meinungsbewegte Gesellschaftlichkeit gefunden. Das wird hoffentlich Vorbild auch für ein künftiges Europa werden können. Zweifel sind angebracht! Herzliche Grüße H. H. Karg |
30.04.2016, 11:15 | #10 | |
R.I.P.
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Zitat:
Dem ist im Moment nichts hinzuzufügen. Lieben Gruß von Thing |
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01.05.2016, 10:22 | #11 |
Gast
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Re: Der Segen meiner Generation
Liebe Ilka-Maria, liebe Thing,
ja, so muss man es wirklich sehen.... Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Euch H. H. Karg |
Lesezeichen für Der Segen meiner Generation |
Stichworte |
segen meiner generation |
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