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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 27.04.2013, 12:29   #1
gummibaum
 
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Standard Der Tampon

In meiner Hosentasche trage
ich ihn wie eine alte Sage
aus dieser Nacht. Ich war so wild.
Er hat die Blutung zart gestillt.

Und wenn ich ihn erinnrungsschwer
in meiner Hand so hin und her
bewege, fühle ich den Schmerz
in deiner Jugend frühem März.

Die erste, zugleich letzte Nacht
hat er gesehen, mitgemacht.
Wie viele Nächte liegt er nun
bei mir? Er lässt die Zeit nicht ruhn...

Geändert von gummibaum (27.04.2013 um 13:35 Uhr)
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Alt 27.04.2013, 12:33   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Hallo gummibaum.

wenn du oder das lyrische Ich den Tampon tatsächlich langfristig aufheben, als bleibende Erinnerung bewahren möchten, empfehle ich dir auf Grund meiner Erfahrungen in der forensischen Serologie das Einlegen in eine Formaldehyd Lösung, sonst kannst du den Zerfall der Zellen und Blutkörperchen nicht aufhalten.

Gruß

Corazon
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Alt 27.04.2013, 12:46   #3
gummibaum
 
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Danke, Corazon,

ich habe das lyrische Ich gleich losgeschickt, Formaldehyd-Lösung aus der forensischen Serologie zum Einlegen zu besorgen.

LG gummibaum
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Alt 27.04.2013, 13:10   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
ich habe das lyrische Ich gleich losgeschickt, Formaldehyd-Lösung aus der forensischen Serologie zum Einlegen zu besorgen.
Hallo gummibaum,

ich freue mich, daß du meinem Rat so zügig gefolgt bist. Sehr kooperativ. Das motiviert mich auch künftig immer hilfsbereit zu sein.
Zu deinem Text:
Ich finde es grandios wie authentisch du hier ein Thema beschreibst, sicher, der Titel und der Inhalt mag für manchen ungewöhnlich sein, mir gefällt die zarte Art in der du hier die süssen Wunden der Liebe beschreibst, ihre Folgen auffängst und bewahrst.
Große Klasse!

Corazon
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Alt 27.04.2013, 13:34   #5
gummibaum
 
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Danke für dein Lob, Corazon.

LG gummibaum
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Alt 30.04.2013, 08:26   #6
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
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Danke für dein Lob, Corazon.
Gerne!

Lieber gummibaum,

dein Gedicht war für mich aus medizinischen Gründen sehr interessant, weil es eine Thematik berührt, die vielen unbekannt ist obwohl die meisten Naturvölker dieses Wissen bewahrt haben.
Beim leidenschaftlichen, ja, heftigen GV kommt es oft zu winzigen Verletzungen, kleinen Rissen der weiblichen Schleimhäute. Da das männliche Ejakulat über eine erstaunliche Heilkraft solcher Wunden verfügt, und durch seine basischen Eigenschaften auch desinfizierende Wirkung hat, schliessen sich solche Wunden nach der Berührung mit dieser Substanz meist sofort. Bei den Naturvölkern Südamerikas, den Indios, von anderen weiß ich es nicht, werden kleine äussere Wunden schon immer mit dieser Substanz bedeckt und heilen erstaunlich schnell ab. Obwohl diese Wirkung medizinisch nachgewiesen ist, wird sie in Europa fast nie angewandt.
Ein weiterer Grund für die von dir angesprochenen Blutungen ist die Tatsache, daß in der westlichen Welt aus nachvollziehbaren Gründen immer öfter safer sex praktiziert wird, der natürlich die heilende Wirkung des Ejakulats zunichte macht und es kommt zu den von dir beschriebenen Blutungen.
Dies alles nur mal zur Info, ging mir beim Lesen deines Textes durch den Kopf.

Herzliche Grüße

Corazon
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Alt 30.04.2013, 09:43   #7
Thing
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Standard Hallo, gummibaum -

verzeih, aber ich mußte laut lachen.
Dachte an Charles und Camilla.

Auf der anderen Seite wäre die Chirurgie ohne Tamponade undenkbar.


LG
Thing
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Alt 30.04.2013, 09:55   #8
weiblich C.Alvarez
 
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Lieber gummibaum,

ich habe zu der von mir angesprochenen Thematik noch einen schönen Satz aus dem Science Magazine gefunden, er lautet sinngemäß übersetzt:

"Was Leben spendet, kann auch Leben bewahren"

Hat mir gefallen.

Liebe Grüße

Corazon
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Alt 30.04.2013, 12:08   #9
Thing
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
In meiner Hosentasche trage
ich ihn wie eine alte Sage
aus dieser Nacht. Ich war so wild.
Er hat die Blutung zart gestillt.

Und wenn ich ihn erinnrungsschwer
in meiner Hand so hin und her
bewege, fühle ich den Schmerz
in deiner Jugend frühem März.

Die erste, zugleich letzte Nacht
hat er gesehen, mitgemacht.
Wie viele Nächte liegt er nun
bei mir? Er lässt die Zeit nicht ruhn...
Zwar ward er grün und grau und schwarz,
zäh wie eines Gummibaumes Harz,
doch liegt er immer noch in meiner Hand
mit seinem feinen trocknen Band.
Ich schmiege ihn, ich wiege ihn,
als wie ein ewigliches Pfand.

Ich nehme ihn nicht in den Mund
(das wäre allzu ungesund),
ich streichle ihn mit meinen Händen.
Ich will ja nicht ganz "ohne" enden.



Nicht grollen!


Bakteriellen Gruß
von
Thing
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Alt 01.05.2013, 11:52   #10
gummibaum
 
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Hallo Corazon,

interessante Thematik. Ich werde dem Samen mal ein Gedicht widmen.


Hallo Thing,

warum sollte ich gleich grollen, wenn du mich hänselst?



Wünsche euch einen schönen Tag. LG gummibaum
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Alt 01.05.2013, 12:24   #11
Thing
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen

Hallo Thing,

warum sollte ich gleich grollen, wenn du mich hänselst?
Na, hier weiß man nie.
Man schaut in vulvische Abgründe!!
Ich habe mein Antwortgedicht (um 2 Verse erweitert) in einem andren Forum eingestellt.
Mal sehen, wie es ankommt!


LG
Thing
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Alt 01.05.2013, 12:43   #12
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
interessante Thematik. Ich werde dem Samen mal ein Gedicht widmen
Lieber gummibaum,

bitte beachte, daß das von mir thematisierte Ejakulat nur zu einem geringen Teil aus Samen besteht.
Danke für deine freundliche Kooperation.

Corazon
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