Destiny Week - Wie man so blind sein kann

[MaelySiaLocross]

Meine erste Geschichte hier

Am Morgen sitze ich vor dem Laptop und klicke die ganze Werbung weg. Warum zeigen die das ständig an? Wen interessiert das? Genervt drücke ich auf das rote Kreuz in der Ecke und gehe mit meiner Tasche in die Küche, wo mein älterer Bruder Jean schon sitzt.
"Morgen", gähnt er und trinkt aus seiner Kaffeetasse. Morgens war er noch nie gesprächig. Na gut, ich auch nicht.
"Ist Mom schon weg?", fragt er mich. "Wenn sie nicht verschlafen hat."
"Du hast nicht nachgesehen?", blaffe ich. Er zuckt stumm die Schultern und trinkt weiter. Zu nichts zu gebrauchen!
"Was ist eigentlich mit Tales Reifen passiert?", fragt er mich misstrauisch. Unschuldig starre ich auf meine Hände.
"Paige, ist das dein Ernst?!" Okay, das ist eine lange, peinliche Geschichte davon, wie ich Tale Parton seit einem Jahr wie ein Hund nach einem Knochen hinterher renne. Ich hab alles versucht, damit er mich bemerkt! Und die Grenze an Peinlichkeit habe ich schon lange überschritten. Und die Mitschüler haben es sicher schon bemerkt!
Vor sechs Monaten wurde ich immer auffälliger. Als er ein Referat hielt, und nach Fragen fragte, wedelte ich wie verrückt mit der Hand herum und wollte einfach nur dran genommen werden. Natürlich nahm er mich kein bisschen wahr. Kurz darauf zerstoch ich meinen eigenen Reifen, um mich mit Jean vor ihm zu streiten. Er wohnt nämlich direkt gegenüber von ihm und er hat fast den selben Studenplan!
Jedenfalls ging er vor die Haustür und sah kurz zu uns. Aber anstatt mich zu bemerken, grüßte er meinen Bruder und fuhr in MEINEN Kurs an MEINER Schule. Unfair, nicht wahr?! Das einzige was ich davon hatte, war eine Taschengeldverminderung um den Reifen bezahlen zu können. Die Grenze an Peinlichkeit überschritt ich, als ich ihm beim vorbeigehen gehen die Schulter rammte. Er entschuldigte sich nur und ging weiter. Wunderte mich da auch nicht mehr.
Heute wollte ich es mal schaffen. Vielleicht ging es zu weit, aber mal ganz ehrlich: anders ging es wirklich nicht mehr!
Nach einer Diskussion mit Jean gehe ich mit ihm nach draußen, wo Tale verzweifelt vor seinem Wagen steht und seine Reifen mustert. Der Wind fegt ihm durch die schockobraunen, wuscheligen Haare und lässt mich wieder starren. Na gut, Showtime! Ich richte noch schnell meine lockigen Haare mit Farbübergang von Braun auf Hellblond und werfe sie wieder nach hinten. Das wird schon!
"Halt bloß die Klappe!", schnauze ich Jean an. Ich gehe zu meinem Wagen und öffne laut die Tür. Komm schon, auffälliger geht es auch nicht mehr!
"Hey Tale!", ruft Jean. Drohend funkle ich ihn an.
"Hi, hast du noch einen Platz frei?", fragt er. Jean sieht fragend zu mir. Wie ein bettelnder Welpe starre ich ihm in die Augen.
"Paige nimmt dich -", beginnt er, als ein mir sehr bekannter Wagen vor seinem Haus hält. Was macht Kayden denn hier??!! Kayden ist der Freund meiner besten Freundin. Ich hasse ihn! Er ist so arrogant und egoistisch! Wie kann die das nicht sehen?!
"Hey Mann, brauchst du Hilfe?", fragt er. ICH BRINGE IHN UM!
"Ja danke", sagt er und steigt bei ihm ein. Ich war so nah dran! Jean sieht unschuldig zu mir.
"Das war jetzt nicht meine Schuld", kichert er. "Danke Jean."
"Das ist sehr bemitleidenswert. Viel mehr kann ich auch nicht mehr machen", sagt er und prustet los. Mieser fieser Bruder!
"Was soll ich denn sonst machen?", frage ich schmollend. "Alles! Außer seine Reifen zu zerstechen! Das grenzt an stalken!"
"Ja, ja", seufze ich und steige in meinen Wagen.

In der Schule schreit meine beste Freundin Leela Kayden in der Cafeteria an unserem Stammtisch an. Er wusste nämlich, dass ich schon fast verrückte Sachen mache, um auf mich aufmerksam zu machen. Das Blöde an der ganzen Sache: dadurch das Kayden mich hasst, aber mit Tale befreundet ist, mache ich sicher keinen besonders guten Eindruck (falls er denn über mich spricht!).
"Tale muss mal was merken, Kayden! Und wenn du nur negativ von Paige sprichst und ihre Pläne sabotierst, wird sie einsam sterben!", meckert sie. Entsetzt starre ich sie dann. 'Einsam sterben?', denke ich schmollend.
"Tut mir leid. Aber du musst das verstehen, Kay", sagt Leela. Er rollt genervt mit den Augen. Grrrrr.
"Und was tust du jetzt?", fragt mich Leela. "Ich würde ihm ja ein Bein stellen, aber dann sinkt die Chance noch weiter, irgendwann seine gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen", sage ich. "Wirf doch einen Stein durch sein Fenster!", sagt Kayden künstlich aufgeregt. Sauer knurre ich ihn an.
"Böse!", schnaubt Leela und haut ihm gegen den Arm.
In der nächsten Unterrichtsstunde starre ich Tale wütend an den Hinterkopf. Kann er nicht EINMAL nach hinten sehen? Vorsichtig reiße ich ein Papierstückchen von meinem Block, falte es und werde es heimlich gegen seinen Kopf. Genervt sieht er nach hinten. Ich starre ihn eindringlich an. 'Ich war das! Bemerke mich!', denke ich.
"Sehr witzig, Harry!", schnaubt er und dreht sich wieder nach vorne. Harry gafft ihn fassungslos an und sieht dann zu mir.
"Ist das sein Ernst?!", blaffe ich ihn an. "Ja, er schiebt MIR die Schuld in die Schuhe!", sagt er und hört weiter den Lehrer zu. Himmel, wie kann man so blind sein?! Eigentlich werden wir die nächsten zwei Wochen bei den ersten Schulstunden auf die Destiny Week (Schicksals Wiche) vorbereitet. Es ist eine einzige Woche, die den ganzen Rest unseres Lebens bestimmen soll. Vorher werden wir trainiert und vorbereitet. In der Zeit darf man keinen einzigen Fehler machen. Meine Befürchtung ist, wirklich einsam zu sterben. Und bis dahin, soll Tale mich bemerken. Nur stellt es sich als schwieriger aus, als erwartet ...

Das war der erste kleine Einblick in eine neue Idee von mir. Von Paige Gorbery, ein Mädchen an einer High School in Ohio, Cleveland die noch einiges durchmachen wird. Neben dem Drama ihres Privstlebens noch die Schwierigkeiten der Destiny Week und die Auswirkung. Es ist eine kleine Mischung aus Drama, Science-Fiction/Fantasy und Teenie. Wenn es was wird, kommt noch mehr