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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 17.02.2012, 16:30   #1
männlich Jeronimo
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Alter: 70
Beiträge: 4.237

Standard Banküberfall

Banküberfall

Drei Gestalten – Klaus und Hein und Paul –
sind an Jobs nicht interessiert,
weil sie nämlich ziemlich faul
und intellektuell nicht grad versiert,

möchten aber gerne reich sein.
Und Autos, Frauen, Geld und Weißwein
und Klamotten für den Schrank
holt man sich wohl bei der Bank.

„Paul“, sagt Klaus, „für unsren Treff
besorgst du einen Wagen.
Heini darf die Beute tragen,
und ich bin hier der Chef!“

Paule denkt sich: Ich bin schlau
und als Fahrer für die Flucht
hat er nicht lang rumgesucht
und klaut den Smart von Heinis Frau.

Morgens fährt dann Paule stolz
über Stock und über Holz
direkt zur Bank und ohne Not
hält er gleich im Parkverbot.

Drei Gestalten – Paul und Klaus und Hein –
gehn gemächlich kurz nach Acht
in die Bank – doch falsch gedacht,
diese öffnet erst um Neun!

„Mist“, schimpft Klaus darauf,
„Gehen wir auf ein Baiser
bis um Neun in ein Cafe?“
Paule nickt – und lässt die Maske auf.

Pünktlich dann um Neun
geht Klaus voraus und ihm folgt Hein.
Paule macht den Schluss
und verstaucht sich gleich den Fuß.

Humpelt mit dem krummen Haxen
in die Bank und brüllt verwegen:
„Auf den Boden, keine Faxen,
Paule Hufschmidt ist zugegen!“

Und Heini, der gelernte Maler,
fordert vom Kassierer: „Pronto!
Überweis mir hunderttausend Taler
aber Dalli, auf mein Konto!“

Der Kassierer ist auf Draht,
nimmt für die Nerven eine Pille,
streichelt über seine Hosennaht
und überweist nur 90 Mille.

Drei Gestalten – Hein und Paul und Klaus –
stürmen auf die Straße raus,
treffen auf Inspektor Hagen
und auf seinen Streifenwagen.

Klaus ergibt sich, Heini nicht,
Paule pöbelt ohne Not.
Beim Inspektor im Bericht
steht: Paule stand im Parkverbot.

Jeronimo
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Alt 17.02.2012, 23:12   #2
weiblich Virginia
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 38
Beiträge: 64

"Humpelt mit den krummen Haxen" - gefällt mir besonders gut :-)
Virginia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2012, 19:21   #3
männlich Kurier
R.I.P.
 
Dabei seit: 06/2010
Beiträge: 701

Eine reporterähnlich geschriebene (banale) Kurzgeschichte; von Lyrik sollte man aber nicht reden.
Nichts ist stimmig: Paarreim, Kreuzreim und umschließender Reim sind scheinbar willkürlich gesetzt; ein klanglich holpernder Text, als ob Metrik ein unbekannter Begriff wäre, ergänzt dieses Schreiben.
Kurier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2012, 19:42   #4
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Hallo Kurier,

besten Dank für deine fachliche Kritik.
Aber fast könnte man meinen, das "Schreiben" gefällt Dir nicht.

Liebe Virginia,

sorry, wollte nicht unhöflich sein. Auch Dir Dank für Deinen Kommentar.

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2012, 19:58   #5
männlich Kurier
R.I.P.
 
Dabei seit: 06/2010
Beiträge: 701

Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
Aber fast könnte man meinen, das "Schreiben" gefällt Dir nicht.:e
Das hat mit "gefallen" nichts zu tun.
Deine Ironie (immerhin, und das liest sich gut) scheint hier aber nur ein Versuch, eigene Frustration besser abzubauen zu können.
Kurier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2012, 20:10   #6
weiblich Ex-WUI
 
Dabei seit: 09/2018
Beiträge: 1.057

Zitat:
Deine Ironie (immerhin, und das liest sich gut) scheint hier aber nur ein Versuch, eigene Frustration besser abzubauen zu können.
@ Kurier:
Wenn man sich mal all deine bisherigen Beträge von heute auf der Zunge zergehen lässt, stellt sich die Frage, wer hier eigene Frustration abbauen muss.

Ich misch mich schon wieder in Dinge ein, die mich nichts angehen. Gut. Jetzt lass ich die Großen spielen.

Nichts für ungut.
Irre Grüße

@ Jeronimo. Ich mag die Story und mit Reimen würfel ich auch so wies mir lieb ist. Von daher: Mir gefällts
Ex-WUI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2012, 21:17   #7
männlich Kurier
R.I.P.
 
Dabei seit: 06/2010
Beiträge: 701

Zitat:
Zitat von WeiblichUndIrre Beitrag anzeigen
@ Kurier:
Wenn man sich mal all deine bisherigen Beträge von heute auf der Zunge zergehen lässt, stellt sich die Frage, wer hier eigene Frustration abbauen muss
Hi Irre,
ich gebe Dir recht, das mag so auf den ersten Blick erscheinen, doch dann bitte ich, den Grund und die Reihenfolge zu beachten:
Ich habe eine ehrliche, sachlich begründete Kritik (so etwas sollte im Forum doch eigentlich selbstverständlich sein), ohne jegliche abwertende Bemerkungen geschrieben - was dann folgte, ist menschlich: Gegenrede und Gegenrede.
Aufgrund eines unnötigen ironischen Beitrages von Jeronimo zu meiner Kritik bei diesem Gedicht habe ich mir sein letztes Gedicht angeschaut, und, da es durchaus kritikwürdig war, entsprechend gehandelt.
HG Kurier
Kurier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2012, 12:22   #8
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Die Story ist lustig und ich habe sie gern gelesen.

Ich hatte gerade eine Freistunde und hab mal versucht, Rhythmus und Reimschema mehr zu vereinheitlichen. Die letzte Strophe hab ich im Kreuzreim gelassen, das entspannt etwas zum Nachdenken.

Dass das nun besser ist, glaube ich nicht. Es nimmt manchen Worten den wichtigen Akzent und setzt ihn woanders. Sorry-


LG gummibaum





Drei Gestalten, ziemlich faul,
beste Freunde: Klaus, Hein, Paul,
haben dürftig Gripps im Kopp
und ganz klar: auch keinen Job.

Aber reich, das will man sein,
Autos fahren, Frauen, Wein…
Doch, verdammt, kein Geld im Schrank!
Nun, das klaut man bei der Bank.

„Paul“, sagt Klaus, „beim unserm Treff
in der Bank bin ich der Chef!“
Du besorgst dir einen Wagen.
Heini wird die Beute tragen.

Paule denkt sich: „Ich bin schlau,
klau den Smart von Heinis Frau.“
Gleich am Morgen jagt er stolz
mit ihm über Stock und Holz

durch die Stadt und auf Flucht,
wird nicht lange rumgesucht:
vor der Bank, ganz ohne Not,
parkt er gleich im Parkverbot.

Drei Gestalten, Klaus, Paul, Hein,
sehn, die Bank macht auf um neun.
So ein Mist, es ist erst acht,
man hat übereilt gedacht.

„Kommt!“, sagt Klaus, „mit ins Cafe,
stärken wir uns mit Baiser.“
Hein nicht stumm, nimmt es in Kauf,
Paule lässt die Maske auf.

Pünktlich dringt dann Klaus um Neun
in die Bank ein, ihm folgt Hein.
Paule bildet lahm den Schluss
und verstaucht sich gleich den Fuß.

Humpelt mit dem krummen Haxen
in die Bank, brüllt: „Keine Faxen,
auf den Boden!“ und verwegen:
„Paule Hufschmidt ist zugegen!“

Heini, der gelernte Maler,
fordert: „Hunderttausend Taler!“
vom Kassierer: „Aber, pronto!
Überweis sie auf mein Konto.“

Der Kassierer ist auf Draht,
streichelt seine Hosennaht,
schluckt schnell eine Nervenpille,
überweist nur 90 Mille.

Drei Gestalten – Hein, Paul, Klaus –
stürmen auf die Straße raus,
treffen auf Inspektor Hagen
und auf seinen Streifenwagen.

Klaus ergibt sich, Heini nicht,
Paule pöbelt ohne Not.
Beim Inspektor im Bericht
steht: „Er stand im Parkverbot.“
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2012, 12:47   #9
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Jeronimo -


und die Moral von der Geschicht:
Nimm den Smart der Gattin nicht!

Ich hab laut lachen müssen!
Das sind so die lustigen Sonnenstrahlen an trüben Tagen.

an alle die Kleingeister:
Mit d e r Einstellung wärt Ihr auch über Busch, Natz, Loriot und ähnliche Größen hergezogen....

was soll das?
Humor blühe, wachse und gedeihe!


GLG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.03.2012, 17:16   #10
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Hallo Thing,

es geht eigentlich um den Wortwitz, wie Du richtig erkannt hast. Die abwechselnden reime sind natürlich gewollt, ebenso wie die wechselnde Reihenfolge der drei Akteure.
Es sollte nur lustig sein, und Du hast es erkannt. Ich danke Dir!

Hallo WUI,

lieben Dank für Deinen Beistand!

Und lieber Gummibaum,

herrlich flüssig hast Du es umgeschrieben! Wir teilen uns die GEMA-Erlöse!

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
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