Nur eine Handvoll Stunden bei Poetry.de

Candlebee · 30.03.2023, 11:06

Nur eine Handvoll Stunden

Trauer ist die frische, offene Wunde
in den tiefsten Schichten meiner Seele.
Mir ist, als sei die Welt stehengeblieben
und ich allein würde mich noch weiterdrehen.
Ich komme mir vor wie ein Schlafwandler,
der durch tiefen Schnee läuft.
Durch eine Landschaft, die endlos,
unveränderlich, eintönig ist.
Ein Schattenreich.
Farben haben ihre Strahlkraft verloren,
Geräusche ihren Klang.
Aus einem Abgrund steigt eisige Kälte herauf.
Ich öffne den Mund, will etwas sagen,
doch die Worte stecken irgendwo fest.
Meine Gedanken treiben ziellos durch dunkle
und alles verschlingende Meere aus Tränen.
Wir hatten nur eine Handvoll Stunden.

Candlebee

Lylo liest · 03.04.2023, 19:47

Wundervoll … danke dafür

Candlebee · 04.04.2023, 15:53

Hallo Lylo liest,

ui, bist neu bei uns. Herzlich Willkommen! Danke fürs lesen.

Nette Grüße, Candlebee

Heinz · 07.04.2023, 17:53

Liebe Candlebee,
das klingt wie ein de profundis und ich glaube mich nicht zu irre, wenn ich in deinem Gedicht eine sehr verletzte Seele entdecke. Der Tod eines lieben Menschen, verzeih, wenn das nur eine Spekulation von mir ist, reißt tiefe, vermeintlich unheilbare Wunden. Darf man da eigentlich nach dem Sinn des Todes fragen? Wenn dein Gedicht autobiografisch ist, dann lass dich in die Armen nehmen und trösten.
Liebe Grüße,
Heinz

30.03.2023, 11:06	#1
Candlebee Dabei seit: 04/2022 Ort: noch auf diesem Planeten Beiträge: 860 Meine Gedichte	Nur eine Handvoll Stunden Nur eine Handvoll Stunden Trauer ist die frische, offene Wunde in den tiefsten Schichten meiner Seele. Mir ist, als sei die Welt stehengeblieben und ich allein würde mich noch weiterdrehen. Ich komme mir vor wie ein Schlafwandler, der durch tiefen Schnee läuft. Durch eine Landschaft, die endlos, unveränderlich, eintönig ist. Ein Schattenreich. Farben haben ihre Strahlkraft verloren, Geräusche ihren Klang. Aus einem Abgrund steigt eisige Kälte herauf. Ich öffne den Mund, will etwas sagen, doch die Worte stecken irgendwo fest. Meine Gedanken treiben ziellos durch dunkle und alles verschlingende Meere aus Tränen. Wir hatten nur eine Handvoll Stunden. Candlebee

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03.04.2023, 19:47	#2
Lylo liest Dabei seit: 04/2023 Ort: Solingen Beiträge: 12 Meine Gedichte	Wundervoll … danke dafür

04.04.2023, 15:53	#3
Candlebee Dabei seit: 04/2022 Ort: noch auf diesem Planeten Beiträge: 860 Meine Gedichte	Hallo Lylo liest, ui, bist neu bei uns. Herzlich Willkommen! Danke fürs lesen. Nette Grüße, Candlebee

07.04.2023, 17:53	#4
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Candlebee, das klingt wie ein de profundis und ich glaube mich nicht zu irre, wenn ich in deinem Gedicht eine sehr verletzte Seele entdecke. Der Tod eines lieben Menschen, verzeih, wenn das nur eine Spekulation von mir ist, reißt tiefe, vermeintlich unheilbare Wunden. Darf man da eigentlich nach dem Sinn des Todes fragen? Wenn dein Gedicht autobiografisch ist, dann lass dich in die Armen nehmen und trösten. Liebe Grüße, Heinz