31. Dezember in jedem x-beliebigen Jahr

[Ilka-Maria]

Du hast es in die Hand versprochen,
geschworen durch das ganze Jahr,
obwohl es dir das Herz gebrochen
und jeder Tag ein Jammer war.

Du dachtest, noch viel Zeit zu haben,
nun ist sie da, die letzte Nacht,
geschmückt mit ihren Abschiedsgaben
und einem Stern, der traurig lacht.

Die Liebe hat ein Spiel getrieben,
das Venus nie gewinnen ließ,
vom Würfeln ist ihr nichts geblieben,
was auch nur kleinstes Glück verhieß.

So lass uns auf das Ende trinken
und für die allerletzte Nacht
in Sekt und tiefer Lust versinken,
bevor der Tag uns nüchtern macht.

Du hast es in die Hand versprochen,
drum nimm dein Bündel morgen auf,
auch mir hat es das Herz gebrochen,
zersplittert meinen Lebenslauf.

Man sagt, das Leben ginge weiter …
hörst du, wie’s zischt und platzt und kracht?
Ich wünsch dir Glück: Bleib brav und heiter,
vergiss nicht unsre letzte Nacht!

31.12.2014
by Ilka-Maria

[gummibaum]

Liebe Ilka,

tolles Gedicht zum versäumten Jahr und dem vielleicht befreienden Schnitt an seinem Ende.

Nur das "bleib brav" finde ich etwas flach (bzw., falls es ironisch gemeint ist, wenig souverän).

Sehr gern gelesen
LG gummibaum

[El Machiko]

Der tag an dem wir sterben ist der tag an dem wir erlöst werden.

erlöst .... losgelöst vom leben in der erde umzingelt von bäumen und grässern und laufenden wurzelpilzen, endlich nicht mehr zwischen diesen grossen grünblättrigen synapsen krichen um nachts seinem vater ins auge zu blicken, der arsch hatte meist noch nciht mal bock das ganze bild auszumalen und machte nur die hälfte. slebst in räumen sind die meistzzen wände sperlich dekoreirt!

es ist ein drama.

ein drama zwischen dem kurzen abschnit von geburt und der letzten nacht, eine zeit wo man dringend siene papiere erledigen muss aber alle geeschäfte zu haben weil es gott dient! der lange nciht mehr so veil zu lachen hatte alls dan den nächsten zu quellen weil der eigene vater zu mächtig ist.

am ende knallt es und ich bion in sicherheit hab die fenster zu gemacht. rauche wenn dann nur mit brille und wünschte jedentag das ich nciht kochen müste und genug geld hätt um essen bestellen zu können bevor ich ncoh mein gesicht verlier.

hier unter all den weisen weisen menschen die nach 70 jahren nciht soviel verstehen von der welt wie ich mit 30 ist das gut oder schlecht?

was denkst du von mir?

aber so langsam so lansgam fing es bei ihnen auch schon an und alles was sie jetzt sehen könnte man den alten menschen mit demenz heißt es glauibe ich zugriunde richten um sie unglaubwürdig zu machen wie mich mit der psychatrie geschichte, früher lachten sie jetzt sieht man sich wieder von angesicht zuz angesicht, tja lernen das werden wir.

guten appetiet!

das gericht ist gedeckt gewesen

[Ex La Vie]

Liebe Ilka-Maria

Dein Gedicht Erinnert, an vergangene, verloren geglaubte Stunden in einer Endlosen kalten Winternacht. Der auch des Windes in den Haaren und das Lächeln eines Mannes, der nie wieder vergisst...

Sehr Schön
Liebe Grüsse
La Vie

[Ilka-Maria]

Danke für die Rückmeldungen.

@gummibaum

Bei "brav" dachte ich weniger an "artig" als an "rechtschaffen". Diese Deutung ist allerdings aus der Mode. Vielleicht wäre ein simples Wort wie "gut" besser gewesen.

LG
Ilka

[gummibaum]

Alles klar. Danke. LG g

[Schreibfan]

Hi!

Ich finde das Gedicht gut, geht mir auch jedes Silvester so, dass ich mich frage, was ich eigentlich im letzten Jahr erreicht habe und noch schnell erreichen sollte. Deswegen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, keine Vorsätze mehr zu fassen :-)