Die Wendeltreppe bei Poetry.de

poeasy · 03.09.2010, 09:03

Zu Deinem Zimmer führt ne Treppe
In Kreisform steigt sie mit mir mit
Gleich einer weiten Stufensteppe
kein Start kein Ziel, nur Schritt für Schritt

Und Bilder ziehen an den Wänden
vorbei, mit Dir, aus Deiner Sicht
Mit Gruß und Kuss geneigten Händen
nur Deine Augen zeigst Du nicht

Die Stufen, unten ausgetreten
je höher - desto unversehrt
Als wären die, die Du gebeten
irgendwann dann umgekehrt

Ich hab noch Kraft - fang an zu rennen
zu nah scheinst Du mir schon zu sein
Auch wenn die Beine schmerzhaft brennen
Ich möcht' dort Oben bei Dir sein

Und auch die Bilder sind verwandelt
die Grußhand warnt und droht mir scharf
Als hättest Du mit mir verhandelt
dass ich nicht so hoch steigen darf

Dann plötzlich bin ich angekommen
und eine Tür stoppt meinen Lauf
Ganz aufgeregt und leicht benommen
sperre ich das Zimmer auf

Dort stehst Du nackt und blickst mich an
in einer Hand ein Blumenstrauß
den gibst Du mir, und sagst mir dann
„Gut gemacht, mit uns ists aus“

poesie91 · 05.09.2010, 13:46

Wow, das beste Gedicht, was ich hier bisher gelesen habe- gefällt mir sehr gut. Ich mag den Stil, wie es geschrieben ist. Das Klangschema sagt mir ebenfalls zu und wurde ebenfalls kontinuierlich gehalten. Der Titel wurde perfekt gewählt und bildet das Leitmotiv und die Schlussstrophe ist grandios

Bravo !

Ex-Ralfchen · 05.09.2010, 14:58

nett gelyrt.

nur: wer isssn das NACKAPAZZI im zimma - die frau oda der mann?

Ilka-Maria · 06.09.2010, 04:43

Nach den ersten beiden Strophen mußte ich mich zum Weiterlesen zwingen, da ich keinen rechten Inhalt und Sinn erkennen konnte. Treppe in Kreisform? Wer im Kreis läuft, steigt nicht nach oben, sondern kommt permanent zum Ausgangspunkt zurück; gemeint ist doch wohl eher eine Spirale. Der Begriff "Stufensteppe" wirkt reichlich bemüht, aber für einen reinen Reim kommt wohl jeder Unsinn recht.

Um welche Bilder handelt es sich in Strophe zwei? Und wie können sie an dem Treppenbezwinger aus der Sicht einer anderen Person vorbeiziehen?

Daß irgendwelche toten Gegenstände, die nicht mobil sind wie z.B. ein Auto oder ein Zug, an einem "vorbeiziehen", ist Journalistendeutsch, solche Begriffe gehören in den Papierkorb.

Die nächsten Strophen erspare ich mir. Nur noch einige Fragen: Wie kann etwas aus sein, das vorher nie gewesen ist, da es doch erst erobert werden sollte? Und was soll der Blumenstrauß? Ist das die Verhöhnung des Kandidaten, der es bis zum Gipfel geschafft hat? Lautet die Botschaft: "Ausdauer, Strebsamkeit und Unerschrockenheit lohnen sich nicht"?

Dabei ist die Grundidee für das Gedicht wirklich gut, aus der Wendeltreppe als Metapher könnte man eine Menge machen.

Gruß
Ilka-M.

03.09.2010, 09:03	#1
poeasy Dabei seit: 11/2009 Ort: Schleswig-Holstein Alter: 49 Beiträge: 59 Meine Gedichte	Die Wendeltreppe Zu Deinem Zimmer führt ne Treppe In Kreisform steigt sie mit mir mit Gleich einer weiten Stufensteppe kein Start kein Ziel, nur Schritt für Schritt Und Bilder ziehen an den Wänden vorbei, mit Dir, aus Deiner Sicht Mit Gruß und Kuss geneigten Händen nur Deine Augen zeigst Du nicht Die Stufen, unten ausgetreten je höher - desto unversehrt Als wären die, die Du gebeten irgendwann dann umgekehrt Ich hab noch Kraft - fang an zu rennen zu nah scheinst Du mir schon zu sein Auch wenn die Beine schmerzhaft brennen Ich möcht' dort Oben bei Dir sein Und auch die Bilder sind verwandelt die Grußhand warnt und droht mir scharf Als hättest Du mit mir verhandelt dass ich nicht so hoch steigen darf Dann plötzlich bin ich angekommen und eine Tür stoppt meinen Lauf Ganz aufgeregt und leicht benommen sperre ich das Zimmer auf Dort stehst Du nackt und blickst mich an in einer Hand ein Blumenstrauß den gibst Du mir, und sagst mir dann „Gut gemacht, mit uns ists aus“

05.09.2010, 13:46	#2
poesie91 Dabei seit: 12/2009 Ort: Im Theaterhaus (: Alter: 32 Beiträge: 17 Meine Gedichte	Wow, das beste Gedicht, was ich hier bisher gelesen habe- gefällt mir sehr gut. Ich mag den Stil, wie es geschrieben ist. Das Klangschema sagt mir ebenfalls zu und wurde ebenfalls kontinuierlich gehalten. Der Titel wurde perfekt gewählt und bildet das Leitmotiv und die Schlussstrophe ist grandios Bravo !

05.09.2010, 14:58	#3
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	nett gelyrt. nur: wer isssn das NACKAPAZZI im zimma - die frau oda der mann?

06.09.2010, 04:43	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nach den ersten beiden Strophen mußte ich mich zum Weiterlesen zwingen, da ich keinen rechten Inhalt und Sinn erkennen konnte. Treppe in Kreisform? Wer im Kreis läuft, steigt nicht nach oben, sondern kommt permanent zum Ausgangspunkt zurück; gemeint ist doch wohl eher eine Spirale. Der Begriff "Stufensteppe" wirkt reichlich bemüht, aber für einen reinen Reim kommt wohl jeder Unsinn recht. Um welche Bilder handelt es sich in Strophe zwei? Und wie können sie an dem Treppenbezwinger aus der Sicht einer anderen Person vorbeiziehen? Daß irgendwelche toten Gegenstände, die nicht mobil sind wie z.B. ein Auto oder ein Zug, an einem "vorbeiziehen", ist Journalistendeutsch, solche Begriffe gehören in den Papierkorb. Die nächsten Strophen erspare ich mir. Nur noch einige Fragen: Wie kann etwas aus sein, das vorher nie gewesen ist, da es doch erst erobert werden sollte? Und was soll der Blumenstrauß? Ist das die Verhöhnung des Kandidaten, der es bis zum Gipfel geschafft hat? Lautet die Botschaft: "Ausdauer, Strebsamkeit und Unerschrockenheit lohnen sich nicht"? Dabei ist die Grundidee für das Gedicht wirklich gut, aus der Wendeltreppe als Metapher könnte man eine Menge machen. Gruß Ilka-M.