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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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26.04.2009, 19:48 | #1 |
zum Amoklauf in Winnenden
In Trauer ist Deutschland
Versunken, in Trauer ist jeden Stadt es wurden wieder Tote gefunden das hätte wohl keiner gedacht. In Trauer sind Menschen die Liebten, in Trauer sind Familien, so viel Tränen fließen nun wieder. 15 Menschen schoss er nieder, schockiert sind die Eltern, die Freunde, das Glück er war Nummer 16, keiner kommt mehr zurück. Diese Zeilen sind für die Menschen, deren Leben zu früh endetet, die, die unschuldig starben aus hass eines verletzten Herzens. |
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26.04.2009, 19:59 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Kein Gedicht.
Die Zurschaustellung der eigenen Betroffenheit. Es gibt Menschen, die schauen morgens in den Spiegel und sagen sich, "Gott, was bin ich heute wieder betroffen." Dann teilen sie das Gott und der Welt mit. Und fühlen sich dann als die Guten bestätigt. So Typen verhöhnen durch dem Thema unangemessene Texte die wahren Opfer. Aber sie sind ja so betroffen..... Ich möchte dir mal einen Leitartikel der Financial Times vom 13.3.2009 zum Lesen geben, der das, was ich meine präziser darlegt, als ich es kann: Klageweiber des Infozeitalters Die Flut an Forderungen nach dem Amoklauf von Winnenden hat vor allem eine tröstende Funktion. Einen inhaltlichen Sinn ergeben die meisten Forderungen nicht. Bis heute gibt es in vielen Kulturen feste Trauerrituale, bei denen Angehörige oder sogar dafür bezahlte Fremde angesichts eines Todesfalls lautstark weinen und wehklagen. Das wirkt auf Außenstehende oft bizarr, erfüllt jedoch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe: Es gibt dem Schrecken und der Ohnmacht einen Rahmen. Die Moderne hat sich von Religion und traditionellen Formen distanziert. Die Flut von Stellungnahmen und Vorschlägen, die nach schrecklichen Ereignissen zuverlässig einsetzt, ist aber noch am ehesten zu verstehen als ein Ritual der Informationsgesellschaft. Auch nach dem Amoklauf von Winnenden nimmt eine sogenannte "Debatte" ihren Lauf. Politiker fordern, die Waffengesetze zu verschärfen oder Metalldetektoren in Schulen anzubringen. Lehrerverbände plädieren dafür, den Zugang zu "gewaltverherrlichenden Medien" zu erschweren oder diese gleich ganz zu verbieten. Der Chef der Polizeigewerkschaft verlangt Chipkarten und Ausweise, um den Zutritt zu Schulen zu kontrollieren. Ähnlich wie in den ritualisierten Klagen ergeben auch diese sich stets wiederholenden Äußerungen im Grunde keinen inhaltlichen Sinn: Nichts davon wäre geeignet, eine Tat wie die von Winnenden zu verhindern. Vieles ließe sich in einer freien Gesellschaft nicht einmal wirklich durchsetzen. Das wissen auch die meisten derjenigen, die nun die Diskussion führen. Sie sind sich oft genug im Klaren, dass ihre Forderungen zu nichts führen werden. Aber sie bedienen eben ein Bedürfnis der Medien nach Material, das nach einem emotionalen Schock wie diesem Amoklauf groß ist. Die vorhersehbaren Wortmeldungen erhalten die Illusion aufrecht, dass die Gesellschaft einer solchen Tat gewachsen ist und angemessen auf sie reagieren kann. Sie haben daher auch eine tröstende Funktion. Das Geschnatter im Internet, ein Gemisch aus Wahrem, Halbwahrem und Falschmeldungen, erfüllt dieselbe Aufgabe. Denn eines kann die Infogesellschaft auch nach einer unfassbaren Tat wie dieser niemals tun: schweigen. Quelle: http://www.ftd.de/meinung/kommentare...rs/486704.html _____________________________________ Die fett gedruckten Sätze habe ich so gekennzeichnet, da solltest du mal drüber nachdenken. corey Geändert von C.Alvarez (27.04.2009 um 13:37 Uhr) |