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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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01.05.2015, 20:57 | #1 |
Heimkehr
Als der Morgen kühl und leise
schon aus allen Wiesen steigt, sinne ich, nach langer Reise, nur noch ihrer trauten Weise und wie sie ihr Köpfchen neigt. Golden spinnt die Sonne Fädchen, da mein Schritt rasch weiter geht, talwärts zu dem kleinen Städtchen, wo der Odem meines Mädchens endlich wieder mich umweht. Geändert von Laie (01.05.2015 um 22:21 Uhr) |
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01.05.2015, 22:07 | #2 |
Lieber Tiger,
ich mag sie, die fast vergessenen Worte, ebenso wie deine Verse, auch wenn ich bei "rasch fürbass" ein wenig ins Stocken geraten bin, weil mir die Melodie verloren ging. Liebe Grüße scrabblix |
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01.05.2015, 22:24 | #3 |
Liebe scrabblix,
danke für die lieben Worte und danke für deinen Hinweis. Ich hätte die Betonung von "fürbass" nachschlagen sollen Ich habe es jetzt einmal provisorisch ersetzt, bis mir etwas schöneres einfällt. LG |
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01.05.2015, 22:53 | #4 |
R.I.P.
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Lieber Tiger -
ich kann mir kein besseres Lob ausdenken als ein
"Das könnte beinahe auch von Uhland geschrieben sein". Lieben Gruß aus Tübingen vom Thing |
02.05.2015, 13:58 | #5 |
Hallo Thing,
das ist wirklich ein großartiges Kompliment Noch dazu, da es aus Tübingen kommt! Vielen Dank! LG |
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02.05.2015, 14:57 | #6 | |
Hallo Tiger,
du hast ein Gedicht mit Titel und Thema "Heimkehr" verfasst. Das LI kommt früh morgens nach einer langen Reise bergab zu Fuß nach Hause, einer im Tal gelegenen Stadt, in der auch das eigene "Mädchen" wohnt (oder gestorben ist). Mir gefallen die alten Bilder "Sonne spinnt Fädchen" und "Morgen steigt aus allen Wiesen". Letzteres erinnert mich an Morgennebel und korrespondiert damit gut mit dem ersteren, weil durch ihn die Sonnenstrahlen als solche sichtbar werden können. Dadurch gelingt auch, etwas indirekt, eine Verwebung der beiden Strophen untereinander. Die Wortwahl "Odem [...] umweht" lässt hier offen, ob die Angebetete noch lebt, also ob wirklich ihr Atem oder eher die präsente Erinnerung gemeint ist. Das Reimschema ABAAB gefällt mir ebenfalls gut, weil es für einige Abwechslung sorgt. Gleiches gilt für die alternierenden Kadenzen (betonte, unbetonte Versenden). Der Trochäus unterstreicht die fußläufige Reise ("Schritt für Schritt") und, in seiner Eigenschaft als "Faller", auch den Abstieg ins Tal. Die Kombination von "sinnen" mit folgendem Dativ (V3,4: "sinne ich [...] ihrer trauten Weise") kenne ich bislang nicht. Geläufig ist mir "über/auf etwas sinnen" oder die unbezogene Variante. In V4,5 beziehst du die (ver-)"traute Weise" und das "Köpfchen neigt" vermutlich auf dein Mädchen. Dieser Bezug erscheint mir allerdings sehr schwach, zumal selbiges nur im Genitiv vorkommt (V9: "der Odem meines Mädchens"). Dazwischen steht noch die Sonne im Nominativ (V6) und die Stadt im Dativ (V8), die beide die (grammatikalische) Beziehung stärker an sich binden wollen. Für meinen Geschmack gelingt also der zentrale Brückenschlag zwischen V4,5 und V9,10 nicht sehr gut. Bei V6,7 bin ich etwas unsicher: Zitat:
Freundliche Grüße, Stachel |
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02.05.2015, 17:59 | #7 |
Hallo Stachel,
wie schön und doch irgendwie seltsam es doch ist, eine solche Analyse zu einem eigenen Gedicht zu lesen. Vielen Danke dafür! Deinen Ausführungen lässt sich nicht viel hinzufügen. Nur ein wenig: In S1V4 ("sinne ich [...] ihrer trauten Weise") handelt es sich nicht um einen Dativ, sondern um einen Genitiv. Das "da" in S2V2 ist, wie du schon vermutet hast, wirklich als ein "als" zu sehen. Ältere Formen wie diese stehen für mich einfach für Lyrik einer Zeit, in der geschriebene Kunst noch etwas gegolten hat. Dass der Brückenschlag nicht so gelungen ist, stimmt wohl. Mir war die Stelle natürlich klar, da ich es geschrieben und gedacht habe. Daher ist es immer gut, von außen auf so etwas hingewiesen zu werden LG |
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02.05.2015, 18:18 | #8 | |
Zitat:
Ich lausche ihrer trauten Weise. Wem oder was lausche ich? Ihrer Weise. Für mich ist das ein Dativ. Das "ihrer" hatte mich zuerst auch (Wessen?) auf die falsche Fährte gelockt. Das bezogene Objekt ist aber "die (Art und) Weise", konkretisiert durch "ihrer trauten". |
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02.05.2015, 19:33 | #9 |
Ich dachte mir, wenn "denken" mit Genitiv funktioniert, dann bestimmt bei "sinnen" auch
LG |
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03.05.2015, 00:32 | #10 |
R.I.P.
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Hallo, Tiger -
ich kommentiere höchst ungern so fachlich-sachliche Kommentare wie den vom Stachel.
Ich habe allzuviel skelettierende Sekundärliteratur lesen müssen, als daß ich sie noch mögen könnte. Ich lese seit langer Zeit Gedichte nicht mehr mit analytisch-sezierendem Verstand, sondern mit persönlichem Empfinden - Kurz zu dem "da": Für mich ist es der noch poetischere Ausdruck für "derweil". LG Thing |
11.05.2015, 19:25 | #11 |
Das ist wundervoll geschrieben. Ein Genuss
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13.05.2015, 18:19 | #12 |
Hallo Zebastianz,
es freut mich sehr, dass dir mein Gedichtlein so gefällt! LG |
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17.05.2015, 03:32 | #13 |
abgemeldet
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Da alles ja nur schwülstig geht, hätte man auch hier noch mehr übertreiben können.
MFG |
17.05.2015, 04:56 | #14 |
R.I.P.
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17.05.2015, 05:18 | #15 |
abgemeldet
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Rein formal betrachtet in den Adjektiven. Und generell im zu lahm Gestelzten.
MFG |
18.05.2015, 12:35 | #16 |
Wie bei so vielem im Leben, kommt es auch hier auf das subjektive Empfinden an. Dem einem mag das Gedicht schwülstig, dem anderen romantisch und einem dritten ganz und gar uninteressant vorkommen. Daran ist nichts schlechtes zu finden und daher auch gar nicht zu suchen
LG |
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19.05.2015, 22:20 | #17 |
Heimkehr
Hallo Tiger,
manchmal ist es höchst erfreulich, etwas herumzustöbern. Wenn man Glück hat, findet man dann solche Glanzstücke. Ja, ich gestehe, solche Formen der Dichtkunst sehr zu mögen, um es mal zurückhaltend auszudrücken. Wunderbar! Liebe Grüße Lewin. |
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20.05.2015, 19:54 | #18 |
Hallo Lewin,
solch Lob von einem Wortkünstler wie dir zu lesen, ehrt mich außerordentlich! Vielen Dank für dein Stöbern; ich freue mich, dass du mein Gedicht gefunden hast LG |
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