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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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16.05.2017, 09:27 | #1 |
Vatertag
Niemand soll sagen, und achte auf den Lohn.er habe nicht gewußt von den Wölfen, dem Getier; kroch er doch wenigstens mit halber Gier zu ihnen hin, hinter ihnen her, die schon waren beim Teilen und warfen ihm nur Krumen hin und lachten noch dabei; hatte er doch mehr zusammen gekrochen als die, die schon daran zerbrochen. Hat den Braten meist schon gerochen, sich nach oben nie, nach unten aber viel versprochen, davon wenig nur gehalten. Das Wolfsgetier liebt diese Gestalten, zahlt ihnen am Ende etwas Dividende, an ihrem Platz am Katzentisch kein Fleisch, kein Fisch. Blutiges Geld riecht nach tausend Händen, Schwarzes flieht der Steuer; dem Kriecher ist es nicht geheuer, aus dem Gewissen springt wie Feuer ihm die Wahrheit ins Gesicht, diese aber ist zu teuer. Bringt sie aufrecht zu den andern in den Keller, hängt sie mutig etwas schief dorthin, wo er so gerne schlief, unter Guevaras Bild, in den trauten Mief aus seinem aufgeklärten Kriecherarchiv. Die Stube oben, warm und dunkel, wird nicht heller, doch voll der Teller. Ohne Fressen nichts, auch keine Moral, käme doch sie zuerst, wär's ihr auch egal. Denn sie kauft kein Brot gegen die Not. Dank Dir, treuer Mann und lieber Vater! Heut' ist dein Tag, da gehen mit Schwung wir in den Prater, feiern deine Beförderung! Vater freut sich, es ist ihm Recht, liest gern weiter seinen Brecht. Die Moral von der Geschicht: lass die Krumen, nimm dir die Blumen |
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