Vom Aberglauben bei Poetry.de

Fridolin · 28.06.2011, 08:01

Vor Zeiten hat der Mensch geglaubt,
es würde ihm das Glück geraubt
von des Geschickes dunklen Mächten,
die sich am Menschenglücke rächten.

Denn finstre Wesen hinterm Berg
bekämpften jedes Menschenwerk.
Auch stand vordem als Volksspektakel
im hohen Ansehn das Orakel.

Und heute, da des Menschen Welt
das Licht der Wissenschaft erhellt?
Des Glaubens liebstes Kind, das Wunder -
entsorgt als religiöser Plunder.

Doch hat, was Fortschritt ihm beschert,
des Menschen Wohlstand zwar vermehrt,
doch nicht von Zukunftsangst befreit,
da macht sich Aberglaube breit.

Und ich gestehe frank und frei,
sag "Unberufen! Toi! Toi! Toi!"

Thing · 28.06.2011, 09:43

Eine Delikatesse!

Erinnert mich an G.R. Mostar

Thing

gummibaum · 28.06.2011, 09:50

Auch mir gefällt es sehr.

LG gummibaum

Fridolin · 28.06.2011, 11:43

Lieber Thing,

in meiner Jugend war ich ein begeisterter Rundfunkhörer, Fernsehen war damals noch ganz neu und noch lange nicht für unsereins verfügbar. Aus dieser Zeit ist mir Gerhart Herrmann Mostar vor allem wegen seiner beeindruckenden Gerichtsreportagen über spektakuläre Kriminalfälle in besonderer Erinnerung. Bücher konnte ich mir damals nicht leisten, so habe ich heute von Mostar nur das Ullstein-Bändchen "Meist heiter in Gedichten".

Mein Faible für den Rundfunk führte dann einige Jahre später zu Kontakten mit dem Süddeutschen Rundfunk, für den ich dann zahlreiche Versfolgen schreiben durfte, auch eine über den Aberglauben. In den nächsten Tagen werde ich daraus noch einige Beiträge hier einstellen.

Liebe Grüße Fridolin

Gummibaum, ich freue mich, dass dir meine Verse gefallen haben. Gerne würde ich auch deine und andere Beiträge öfter und auch ausführlicher kommentieren, aber ich habe zur Zeit wieder massive Probleme beim Schreiben mit der rechten Hand. Diesen Text habe ich deshalb meinem Heinzelmännchen diktiert, allerdings muss ich dann hinterher viele Fehler ausbessern.

Liebe Grüße
Fridolin

Thing · 28.06.2011, 14:06

G.R. Mostar schrieb das unglaublich bezaubernde

"Aberglauben für Verliebte".
Anschaffen!

28.06.2011, 08:01	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Vom Aberglauben Vor Zeiten hat der Mensch geglaubt, es würde ihm das Glück geraubt von des Geschickes dunklen Mächten, die sich am Menschenglücke rächten. Denn finstre Wesen hinterm Berg bekämpften jedes Menschenwerk. Auch stand vordem als Volksspektakel im hohen Ansehn das Orakel. Und heute, da des Menschen Welt das Licht der Wissenschaft erhellt? Des Glaubens liebstes Kind, das Wunder - entsorgt als religiöser Plunder. Doch hat, was Fortschritt ihm beschert, des Menschen Wohlstand zwar vermehrt, doch nicht von Zukunftsangst befreit, da macht sich Aberglaube breit. Und ich gestehe frank und frei, sag "Unberufen! Toi! Toi! Toi!"

28.06.2011, 09:43	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Eine Delikatesse! Erinnert mich an G.R. Mostar Thing

28.06.2011, 09:50	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Auch mir gefällt es sehr. LG gummibaum

28.06.2011, 11:43	#4
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Lieber Thing, in meiner Jugend war ich ein begeisterter Rundfunkhörer, Fernsehen war damals noch ganz neu und noch lange nicht für unsereins verfügbar. Aus dieser Zeit ist mir Gerhart Herrmann Mostar vor allem wegen seiner beeindruckenden Gerichtsreportagen über spektakuläre Kriminalfälle in besonderer Erinnerung. Bücher konnte ich mir damals nicht leisten, so habe ich heute von Mostar nur das Ullstein-Bändchen "Meist heiter in Gedichten". Mein Faible für den Rundfunk führte dann einige Jahre später zu Kontakten mit dem Süddeutschen Rundfunk, für den ich dann zahlreiche Versfolgen schreiben durfte, auch eine über den Aberglauben. In den nächsten Tagen werde ich daraus noch einige Beiträge hier einstellen. Liebe Grüße Fridolin Gummibaum, ich freue mich, dass dir meine Verse gefallen haben. Gerne würde ich auch deine und andere Beiträge öfter und auch ausführlicher kommentieren, aber ich habe zur Zeit wieder massive Probleme beim Schreiben mit der rechten Hand. Diesen Text habe ich deshalb meinem Heinzelmännchen diktiert, allerdings muss ich dann hinterher viele Fehler ausbessern. Liebe Grüße Fridolin

28.06.2011, 14:06	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	G.R. Mostar schrieb das unglaublich bezaubernde "Aberglauben für Verliebte". Anschaffen!