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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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01.05.2017, 21:08 | #1 |
Der Tod hat ein Gesicht
Der Tod hat ein Gesicht
und hat auch einen Namen. Gesten noch, da hab ich ihn gesehn, hab auch mit ihm gesprochen und heute ist er tod. Der Tod hat einen Namen und hat auch ein Gesicht. Wie oft stand ich vor den Steinen, las Namen und mir fehlte das Gesicht. Sie waren so weit weg von mir, ich kannte sie doch nicht. Hat´ die Zeitung vor mir liegen las dort viele ihrer Namen und ich hat´ doch kein Gesicht. Alle waren sie mir fremd, die der Tod da bei sich hatte, nur der Eine, der von gestern, um den ich traure, hat einen Namen und auch ein Gesicht. |
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02.05.2017, 07:26 | #2 |
Hallo stephanius,
den Text finde ich gut geschrieben. Er löst auf unaufdringliche Weise etwas aus: Ja, was machen mir all die Toten in der Zeitung und auf dem Friedhof, ich kannte sie nicht, das ist weit weg. Und jetzt hat das LI aber einen persönlich gesehen und gesprochen und die Sache sieht ganz anders aus. Das hast du im Gedicht gut rübergebracht. Kleiner Hinweis: S2V4, da muss es "und heute ist er tot" mit t am Schluss heißen. S5 V1 und V5 "hatt'' mit zwei t, wobei du hier auch "ich hatte doch kein Gesicht" schreiben könntest. LG DieSilbermöwe |
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02.05.2017, 11:08 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
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Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Hallo Stephanius,
in einer Zeit, wie jetzt gerade, in der mir/meiner Familie der Tod begegnet ist, um jemanden aus unserer Mitte zu holen, liest sich dein Text wie eine Offenbarung.
Ich lese nur sehr selten die Regional-Zeitung, deshalb entgeht mir meist, wenn im Ort jemand verstorben ist. Das muss ich dann immer nachreichen, dass ist oft peinlich. Aber es berührt mich eben nicht so, weil ich die meisten gar nicht richtig kenne. Jetzt war es mir aber direkt ein Bedürfnis, abzuwarten, bis mein Pat in der Zeitung ist, um dann auf der Webseite der Zeitung zu lesen und die Annonce auszudrucken. So hat der Tod in diesen Tagen ein Gesicht. Danke, deine Zeilen haben mich sehr berührt. Ein lieber Gruß, von Unar. |
02.05.2017, 11:36 | #4 |
R.I.P.
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Hallo, Stephanius -
die Tippfehler sind genannt.
Hier noch eine Anregung: und da war doch kein Gesicht. Du hast das eindringlich rübergebracht, daß der Tod plötzlich doch ein Gesicht bekommt, wenn er in die eigne Reihe dringt. Wer kennt das nicht? Und je älter man wird, in desto mehr Gräber der Lieben muß man schauen - ita est. LG von Thing |
02.05.2017, 22:01 | #5 |
Liebe Silbermöwe, liebe Unar, liebe Thing,
herzlichen Dank für Euer Feedback, habe mich gefreut auch wenn es ein trauriger Anlass ist. Danke für Euer Mitfühlen, Dir liebe Unar geht es ja momentan ähnlich. Ja ich wollte dieses Unfassbare ein wenig darstellen mit dem man konfroniert wird wenn es einen unmittelbar betrifft. Danke auch das Ihr mich auf einige Fehler aufmerksam gemacht habt die in der Eile des Schreibens passiert sind und die ich übersehen habe. Liebe Thing, liebe Slbermöwe, die Idee die letzte Zeile in S5 umzuarbeiten ist gut, würde da mehr zu Things Vorschalg tendieren. Nochmals herzlichen Dank fürs Lesen und Eure Hilfe Beste Grüße Stephanius |
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03.05.2017, 12:05 | #6 |
Der Tod ist für mich weniger angsteinflößend als viel mehr immer wieder so traurig. Es ist paradox, eigentlich glaube ich fest an ein Nachleben und habe durch meine spirituellen Experimente auch Beweise dafür gefunden. Doch dann wieder bleibt der Tod trotzdem so ein heftiger Einschnitt und hinterläßt Leere die man gar nicht so gut füllen kann oft. Und er bedeutete für mich Lebensveränderungen mit denen ich mich dann sehr schwer tat. Mein lieber Vater konnte mir dann eben nicht mehr beistehen und die anderen Familienmitglieder waren dann sehr ungeschickt und verstanden mich auch schlechter als es Vater immer gelang. Ich gehe viel zu den Göttern und es geht und ich kann damit umgehen, aber weinen darüber muß ich trotzdem viel. Die Welt sieht trüber aus wenn geliebte Menschen fehlen.
Ich suche manchmal Zuflucht im Negerdenken wo immer versucht wird den Tod anzulächeln und mit ihm zu lachen, besonders bei Mulatten und im Süden der USA und auch in Mexiko wird das noch betrieben. Aber der Stachel des Todes sitzt und auch Religion kann ihn nicht wirklich vertreiben, obwohl ich es oft damit versuche. |
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03.05.2017, 23:09 | #7 |
Hallo gelberhund
Danke Dir für Deinen Kommentar, Du hast auch Erfahrungen mit Tod und Trauer machen müssen. Du sagst sehr richtig: „Doch dann wieder bleibt der Tod trotzdem so ein heftiger Einschnitt und hinterläßt Leere die man gar nicht so gut füllen kann oft.“ Das ist wahr, Leere die entsteht wenn plötzlich der Mensch mit dem gerade noch gesprochen hat nicht mehr ist, ohne das man sich hätte darauf vorbereiten können, ohne dass man es überhaupt sofort realisieren kann. Das trifft schon sehr hart. Du sagst auch: „Die Welt sieht trüber aus wenn geliebte Menschen fehlen.“ und erwähnst die Religion. Ich denke schon das Gott ein wenig dazu beitragen kann den Schmerz zu lindern auch wenn ich nicht so recht an ein „Nachleben“ wie Du es erwähnst, glaube. Dennoch kann die Liebe zu Gott, der Glaube und das Gebet eine Stütze sein. Beste Grüße St. |
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