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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 01.12.2014, 22:11   #1
weiblich Ria
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Höxter
Alter: 34
Beiträge: 3

Standard Gedanken einer Sünderin

Gedanken einer Sünderin

In der Bibel steht’s geschrieben:
Halte auch die andere Wange hin.
In der Bibel steht’s geschrieben:
Liebe deinen Nächsten.

Die zehn Gebote danach sollen wir leben.
Die sieben tödlich sollen wir nicht begehen.
Obgleich auch dies Gefühle sind, die jeden von uns ereilen,
so müssen wir doch,
damit sich die Himmelspforten für uns öffnen, sie meiden.

Wer bist du oh du gütiger Gott?
Wo liegt der Sinn in deiner Macht?
Was ist logisch an diesem Plan?

Geschrieben haben deine Propheten,
du hättest uns nach deinem Antlitz geformt.
Geschrieben haben deine Propheten,
wir wären die Krone deiner Schöpfung.

Und so frage ich dich,
mein befehlender Herr:
Wenn du uns doch als Menschen gemacht hast
wohlwissend, dass wir uns nicht freisprechen können
von Gefühlen und Gedanken,
warum lässt du uns nicht menschlich sein?

War es denn wirklich deine Absicht uns unwissend zu lassen,
als du uns verbanntest aus dem heiligen Garten?
Wolltest du wirklich, dass dein ach so herrliches Meisterwerk dumm ist?

Versklavt, in einer Welt ohne Liebe?
Versklavt, in einer Welt wo wir nicht fragen dürfen?
Versklavt, in einer Welt wo wir nicht zweifeln dürfen?
Wolltest du Diktator sein in dieser Welt?

Oh, Gott!
Wenn dies wirklich dein Plan war, so danke ich dem Teufel in Schlangengestalt.
Wenn dies wirklich dein Plan war, so danke ich diesem Erlöser,
der einst Eva verführte von der verbotenen Frucht zu essen.

Wenn dies wirklich dein Plan war,
so verschreibe ich mich nun voll und ganz dem unheiligem Heiligen.
Denn in dieser Welt hätte ich nicht leben wollen.

Und doch…
Wissen ist Macht.
Und aus Macht folgt Verantwortung.

Die Menschheit hat oft genug bewiesen,
dass sie diese Verantwortung nicht tragen kann,
dieses Wissen nicht richtig einsetzen kann.

Kein Wunder also, dass Gott uns aus seinem Garten verbannte
und der Teufel es war der uns zur Erkenntnis führte.
So ist seine größte Tat, wohl das Wissen der Menschheit verliehen zu haben.
Denn er wusste,
wir würden schon ganz allein unseren Untergang hinauf beschwören.
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