Spiegel der Erkenntnis

[Wolfmozart]

Wer zu weit gewandert ist
Kommt bei den Spiegeln der letzten Erkenntnis vorbei
Und es graut ihm, darein zu blicken
Panisch wendet er sich um
Und läuft wieder zurück

Wohlwissend im Innern
Tief im Innern
Daß es eines Tages geschehen muß
Schafft er sich einige armselige Tage Zeit
Um noch in Illusion und Glück zu schwelgen

Was ist dem Menschen seine Angst!
Und was ist des Menschen Glück!

[gummibaum]

Ein anregendes, aber in der Konzentrierung auf den Kerngedanken wohl noch zu optimierendes Gedicht. Mir ist dazu eingefallen:

Dem, der weit gewandert ist,
droht, dass ihn Erkenntnis frisst.
Panisch duckt er, wie ein Igel,
sich zunächst vorm blanken Spiegel.
Will noch etwas Zeit rausschinden,
Glück im Selbstbetrug zu finden.
Schwimt denn also jedes Glück
auf der Angst als Gegenstück?

LG gummibaum

[Phönix-GEZ-frei]

Lieber wolfmozart,

Schafft er sich einige armselige Tage Zeit 2S/4V

Was ist dem Menschen seine Angst! - ?
Und was ist des Menschen Glück! - ?

Sehr interessant, vielleicht ist es abhängig von der Erkenntnis des Individuums und dann sind es auch individuelle Spiegel die sich ihm selbst spiegeln! -?

Wie dem auch sei, ich hatte auch die Erkenntnis der eigenen Begrenztheit vor Augen und seiner wohl möglichen Angst. Dem gegenüber steht der Spiegel der Geburt und seiner eben so wenigen Bewusstheit.

Sehr anregend und nachdenklich gelesen!

LG

Phönix

[Wolfmozart]

Hallo gummibaum und Phönix,

danke für eure Stellungnahmen zu meinem Gedicht.

Deine Version gummibaum ist eine gelungene, ich seh sie als Bereicherung. Dank dafür.

Dank auch deiner Antwort Phönix. Interessant daß du damit auch Persönliches verbindest.

Noch einen schönen Sonntag

wolfmozart

[simbaladung]

Hallo, wolfmozart,

lesenswert! Vor dieses Spiegeln kann man sich nicht verstecken.
Auch gummibaums Version find ich, wie du, gut.

Ich bin mir im Moment aber nicht mehr so sicher, ob es immer glatt und rund sein muss. Mag auch vieles, dass ausbricht.

liebe Grüße, simbaladung