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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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10.02.2014, 12:36 | #1 |
Lazarus
Ein armer, mittelloser Mann,
der hatte nicht mal Hosen an. Was man sah, war nicht erfreulich, eitrig schimmernd rosa bläulich. Hunde die Geschwüre leckten, gefundnes Fressen für Insekten. Die, wenn auch für ihre Jungen, ihn zu deren Wirt gedungen. Ein greulich Schandfleck für die Reichen, war er doch einstmals ihresgleichen. Die Banken, die sein Geld besaßen, jagten ihn nun auf die Straßen. Dort saß er nun und fand kein Platz. Schier endlos grausam war die Hatz. Aus allen Eckchen weggejagt, zur Not noch bei Gericht verklagt. Genug der Schilderung des Gleichnis' mag geben sie ein wenig Zeugnis, von den Gegebenheiten heute, wo Gier und Macht verblendet Leute. Wobei mir wenig dies behagt und schöner fänd‘ ich wär gesagt: "Besitztum niemanden berechtigt, nimmt aber stets ein' in die Pflicht." |
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10.02.2014, 16:45 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Schriftstehler -
ein Appell, der eigentlich zu Herzen gehen sollte.
Insgesamt ist er mir persönlich nicht mahnend genug. Auch - finde ich - ist die mahnende Faust nur zu blaß zu sehen. Dort saß er nun, fand keinen Platz. Gnadenlos blieb böse Hatz. Aus allen Eckchen weggejagt, zuletzt noch bei Gericht verklagt. Genug. Die Schilderung - ein Gleichnis - diene Euch als kleines Zeugnis der Gegebenheiten hier und heute: Gier und Macht verblenden Menschenmeute. Ich habe ein klein wenig rumgefummelt in Deinem Text; was hältst Du davon? Freundlichen Gruß von Thing |
11.02.2014, 12:21 | #3 |
abgemeldet
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Aufzeigen ohne Finger
Mir gefällt die Darstellung wie sie ist. Ein allzu "mahnender Finger" im Gedicht würde auf mich eher abschreckend wirken, als zum Nachdenken anzuregen.
Ebenso erscheint mir auch in der "Originalfassung" die Dauer der Hatz wichtig. Bist Du erstmal in der Position, ist es oft kaum möglich sich wieder einzugliedern in die akzeptierte und "wohlhabende" Gesellschaft. Ein vorhandener Schrecken ist einfach, ab wann sollte dieser noch schrecklicher als schrecklich sein? Ich bin auch der Auffassung, das Besitz verpflichtet, moralisch wird es so erwartet. Was für den, der besitzt wohl auch zur Belastung werden kann, vor allem mit dem Gefühl den Erwartungen in der Richtung nicht gerecht werden zu können. Besitz bindet seinen Besitzer. Ich könnte mehr besitzen "", aber manchmal habe ich das Gefühl, das in der Konsum - Gesellschaft der Besitz und das Besitzen wollen mir auch ein Teil Freiheit nimmt. Nämlich einfach ich zu sein und mich nur auf das Tun statt des Wollens und Festkrallens zu konzentrieren. Es könnte dann ja etwas verloren gehen oder mir jemand etwas weg nehmen. Der einzige Besitz von dem ich gerne ohne bitteren Beigeschmack immer mehr haben möchte sind Gefühle. Eigene und die derer die mir am Nächsten sind. Am liebsten sind mir dann die warmherzigen Gefühle, Nr. 1 halt die Liebe. liebe Grüße vom Täubchen |
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