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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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23.04.2012, 07:16 | #1 |
Gast
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Edita
Edita
(= Editha, Edgitha, Eadgyth) ©Hans Hartmut Karg 2012 Als Tochter Eduards kam sie aus England Und wurde Ottos erste Frau. Sie hatte keinen leichten Stand, Das wissen Forscher heute ganz genau. Den Namen änderten die Zungen In Deutschland zu Edita hin, Denn viel zu sehr hat man gerungen Mit Angelsachsensprachensinn. Des Königs Tochter Kaiserin? Das sollte man niemals vergessen, Denn Ottos wahrer Liebesgewinn War diese Frau gewesen. Doch die Geschichte ist da grausam: Wer früh stirbt, ist alsbald vergessen. Das ist der Menschen schlimmer Wahn: Die Toten aus der Welt zu pressen. Sie war doch Ottos liebste Gattin, Als er nach Magdeburg sie führte. Sie war so schön, mit heiterem Sinn, So dass man sie zur Kaiserin kürte. Da zeigte sie dann Fähigkeiten, Die man ihr gar nicht zugetraut. Sie konnte Menschen gut geleiten, Auf Frieden hat sie stets gebaut, Versöhnt´ den Gatten mit der Mutter, Erzieht als Mutter Tugend, Sitte, War Angelpunkt, war Vorbild, Ruder Für dieses Reich, für manche Bitte. Bis zu den Staufern wurd´ es Brauch, Dass Thronfolger jetzt Frauen nehmen, Die adelig, vom Ausland auch Den Geist erweitern, sich nicht schämen. Gar mancher Kaiser wurde so In seinem Handeln denkbar weiter Und war um seine Gattin froh, Die seit Edita Mitthronstreiter. Den Namen sprach man leichter aus, In Deutschland hieß sie nur Edita. Stolz kam sie aus dem Königshaus Und war dem Volke doch so nah. Im Dom fand sie den stillen Frieden, Sehr einfach und vornehm bestattet. Als Vorbild war ihr Glück beschieden, Heiratsfremde waren nun gestattet. * |
24.04.2012, 20:04 | #2 |
Gefällt mir sehr.
Besonders der Anfang ist intelligent gemacht und brachte mich zum schmunzeln. Sehr inspirierend. |
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24.04.2012, 21:00 | #3 |
R.I.P.
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Dem kann ich, Dr. Karg, leider nicht zustimmen:
Hölzern, ohne Melodie, Reime und Metrik mehr schlecht als recht zusammen"geschustert" (die Schuster mögen mir verzeihen!)... Eine Qual liegt hinter mir. Ich habe es gelesen. Was hätte man aus diesem Thema machen können! Eine gewaltige Ballade. Gruß von Thing |
24.04.2012, 21:09 | #4 |
Forumsleitung
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Das Thema ist gut - die Wortwahl grausig. Aber als Bänkelsang könnte es gehen.
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24.04.2012, 21:19 | #5 |
R.I.P.
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Dies Geschichtliche, Ilka-Maria, würde durch einen Bänkelsang (da ohne wirkliches Zeter und Mordio ) abgewertet.
Aber eine Ballade hätte daraus entstehen können. U. |
24.04.2012, 21:27 | #6 |
Forumsleitung
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Macht nix, der Autor kann es überarbeiten. Andere vor ihm haben ihre Werke auch überarbeitet - mehrfach. Wäre auch hier gut.
Gerade habe ich über Goethes Feststellung gelesen, er habe erst mit achtzig Jahren richtig lesen können. Da frage ich mich: "Wie hatte er in den Jahren davor schreiben können?" Wenn er recht hat, ist schreiben leichter als lesen. |
24.04.2012, 21:28 | #7 |
R.I.P.
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Er hatte seinen Eckermann.
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25.04.2012, 20:00 | #8 |
26.04.2012, 12:26 | #9 |
Gast
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Re: Edita
Liebe Leserinnen und Leser,
scheinbar spielen bei manchen Inhalte überhaupt keine Rolle mehr - es geht nur noch um Formalien. Aber Dichtkunst als formale Perfektion ist wie eine Glaskugel ohne Inhalt.... Übrigens: Auch Bänkelsängerkunst ist Kunst! Beste Grüße R. R. Karg |