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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 25.09.2010, 12:09   #1
weiblich FeelLetter
 
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Standard Eine deine Geschichte

Eine deine Geschichte

Schreibst eine Geschichte aus Worten und Buchstaben. Hältst einen Stift in der Hand. Er gleitet über das Papier. Du siehst nicht auf. Schreibst eine Geschichte. Deine Geschichte. Schreibst nur für dich. Konntest nicht wissen, dass wir sie lesen. Hast nicht geahnt, dass Worte erhalten bleiben. Schreibst eine Geschichte. Auf Papier. Für dich. Von der Welt gelesen.
Du schaust auf. Legst den Stift zur Seite. Nimmst das Papier. Zerknüllst es. Wirfst es in das Feuer. Geschrieben. Gelesen. Gelebt.
Schreibst eine Geschichte aus Worten und Buchstaben. Hältst einen Stift in der Hand. Er gleitet über das Papier. Du siehst nicht auf. Schreibst eine Geschichte. Deine Geschichte. Schreibst nur für dich. Konntest nicht wissen, dass wir sie lesen. Hast nicht geahnt, dass Worte erhalten bleiben. Schreibst eine Geschichte. Auf Papier. Für dich. Von der Welt gelesen.
Du schaust auf. Legst den Stift zur Seite. Nimmst das Papier. Zerknüllst es. Wirfst es in das Feuer. Geschrieben. Gelesen. Gelebt.
Schreibst eine Geschichte aus Worten und Buchstaben. Hältst einen Stift in der Hand. Er gleitet über das Papier. Du siehst nicht auf. Schreibst eine Geschichte. Deine Geschichte.
.......
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Alt 25.09.2010, 14:47   #2
Thing
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, FeelLetter,

der Schluß macht mich nachdenklich.
Das letzte "Deine" - ist es eine Anrede an jemanden Anderen oder ein innerer Monolog und dann an den Schreiber selbst gerichtet?

Die Wiederholung zeigt mir deutlich die Vergeblichkeit des Geschichte-Schreibens.
Erst recht das Zerknüllen und Verbrennen (wirklich?) des Papiers.

So verfährt das Schicksal mit "Schreibenden".


Oder ist am Ende doch plötzlich ein leibliches "Du" aufgetaucht, das das Schreiben der eigenen Geschichte ändert?

Nachdenkenswert und gut gemacht!
Vielfältig interpretierbar.


Thing
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Alt 25.09.2010, 17:06   #3
weiblich FeelLetter
 
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Beiträge: 278

Schön, dass es dich nachdenklich stimmt!

Das mit dem "Du" verstehe ich nicht ganz, da ich dieses Pronomen im ganzen Text schon verwendet habe, nicht nur erst am Schluss.

Ein richtiger Schluss ist es auch nicht, eher ein Zwischenschluss, denn eigentlich geht die ganze Geschichte sowieso wieder von vorne los und wieder und wieder ...
eine unendliche Geschichte!

Freut mich echt, dass es dir gefällt und das Interpretieren überlasse ich euch!

Viele Grüße, FeelLetter
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Alt 25.09.2010, 18:31   #4
Thing
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Halli Hallo, FeelLetter -

da war ich wohl zu optimistisch beim Interpretieren.

Im letzten Satz heißt es plötzlich "Deine Geschichte". Vorher kontinuierlich "Eine Geschichte".
Und ich dachte schon, das solle ein "Clou" sein.

Vorher wähnte ich, die Wegschmeißerei und Verbrennerei hätte durch das Auftauchen eines reziproken DU ein vorläufiges Ende, wenn schon nicht eine Unterbrechung gefunden.

Das Selbstreflektieren und schriftlich Festhalten wird nach spätestens fünf vergeblichen Versuchen reichlich langweilig für den Schreibenden - m.E.
Da meine Deutung wohl vorbeitraf:
Schade.
Schadet aber nicht.

Thing
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Alt 25.09.2010, 19:10   #5
weiblich FeelLetter
 
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Gut, dann nicht

Da hast du dich wohl zu schnell in die Zeilen geworfen...

Ich hatte sowieso einen anderen Hintergedanken bei der Geschichte, aber hab momentan noch keine Lust, meine "Interpretation" bekannt zu geben.

Denn so kommt - wie man sieht - erst was Interessantes dabei raus (also Leser, die sich verinterpretieren oder überinterpretieren oder zerinterpretieren oder wie auch immer).

Aber -
nichts aber, ist einfach so.

Next please! *grins*

Lg FeelLetter
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Alt 25.09.2010, 20:01   #6
Thing
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Halli Hallo, FeelLetter,

das ist das Interessante an Interpretationen:
Der Leser kann völlig mißverstehen und darf dann trotzdem seinen Quark schreiben.

Kein Dichter ist genötigt, seine eigene Sicht zu erläutern.
Schon gar nicht die Hintergedanken.

Will ich rätseln, kauf ich mir den Rätsel-Almanach.
Aus diesem Grund schreibe ich - nebst andern Hobby-Poeten - klar und eindeutig.

Aber ich werde mich an Deiner Kunst versuchen.


Liebe Abendgrüße!

Thing
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Alt 28.09.2010, 19:38   #7
weiblich FeelLetter
 
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Beiträge: 278

Zitat:
Aber ich werde mich an Deiner Kunst versuchen.

fühle mich geehrt

Gruß, FeelLetter
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