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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 13.09.2007, 17:18   #1
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

Standard fehlbesetzung:einzug/auszug.

unter kreativen auf
güssen schreit:
schlosstor

malen wollten wir:
namenslettern aus
farbschichten

pinselhalter: ich
kartonträger: nicht ich

schabe ab:
gemeinsamkeiten

wir brauchen
das diesmal nicht

und geht ab
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Alt 13.09.2007, 22:24   #2
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Standard RE: fehlbesetzung:einzug/auszug.

Das reizt mich, weil ich nicht so viel verstehe.

Also der Lesende wird eingeladen einer Theateraufführung beizuwohnen. Jedenfall weist der Titel darauf hin.
Fehlbesetzung: Es geht um Rollen, um zugewiesene vielleicht oder freiweillig angenommene, das Ergebnis: eine Fehlbesetzung.
Das Stück handelt vom Einzug/Auszug. Man könnte hier schon sinnieren, dass eigentlich kein Mittelstück zu finden ist. Nur Einzug und Auszug- da fehlt das eigentlich zu spielende Stück. Wörtlich genommen geht es um das Zusammenleben von Menschen, die bewohnte Nähe.

Zitat:
unter kreativen auf
güssen schreit:
schlosstor
Die Kreativität wirkt fade. Nur Aufgüsse. Wiederholungen. Klingt aber auch wie Selbstmotivation: Vorwärts. Ein Schloss wartet. Das Schlosstor stellt den Eingang in das Reich unserer Träume dar. Die gemeinsamen Träume: rosarot. Aber weshalb "schreien". Ist es ein Einfordern, ein Einklagen, jetzt soll es schön sein oder nur die rotzfreche Selbstsicherheit des eigenen Anspruches?

Zitat:
malen wollten wir:
namenslettern aus
farbschichten
Das war der Plan. Die Namen-als Verdichtung dessen, was den Träger ausmacht oder wie ich ihn sehe-sollten wachsen, sich verändern dürfen und reifen unter den Schichten der gemeinsamen Bemalung, der gegenseitigen Befärbung.
Zitat:
pinselhalter: ich
kartonträger:nicht ich
Das schaut nach Rollenkonflikt aus. Das lyrich betont, sie ist Malerin. Und nicht Kartonträgerin. Das klingt nach Uneinigkeit des Rollenverhaltens aber auch nach gegenseitiger Nichtakzeptanz.

Zitat:
scharbe ab:
gemeinsamkeiten
Das ist die Konsequenz aus der vorherigen Strophe. In der Polarisierung schmelzen die Gemeinsamkeiten. Nur zu logisch, wenn die Eigentümlichkeiten nicht stehen gelassen werden, die Rollen sich vermischen oder nicht akzeptiert werden, dann sind die Gemeinsamkeiten Luft und unbedeutend.
Das Wort "scharbe" ist mir nicht bekannt. Schabe?

Zitat:
wir brauchen
das diesmal nicht

und geht ab
Ohne Gemeinsamkeiten kein Rollenspiel mehr möglich.
Ende. Vorhang. Schluß.

lg C.
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2007, 11:57   #3
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

mein lieber christoph.

ich sehe nicht, was du hier nicht verstehst. wunderschön.

es geht hier um einen auszug, bzw einzug in ein anderes leben durch den auszug. fehlbesetzung, weil es nicht gefällt. jemand anderer sollte in diese rolle gehören. und nicht die die jetzt spielen.

so viele ideen hatte das lyrich vielleicht auch das lydu. dinge die das schlosstor (der eingang zum reich unserer träume.. das ist sehr schön) hätten schmücken können. jetzt schreit es, weil wünsche und träume beim auszug böswillig werden. zerstört werden. und es schreit.

dass ich der pinselhalter bin, sagt aus, dass ich noch an diese träumee glaube. der kartonträger nicht.

ja schabe. tut leid.

aus schluss ende punkt.

danke. freue mich jedesmal dein kommentar zu lesen. es ist immer wieder wie eine geschichte.

Lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
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