Alles was ich habe

[Blindschleicher]

Ich tanze wie ein Nashorn,
bin musikalisch, wie ein Stein.
Ich seh aus, wie ein Wilder
und schwitze wie ein Schwein.

Meine Karriere ist so sinnvoll wie
im Klo nach Perlen tauchen.
Gott, vergib mir meine Trägheit.
Ich bin kaum zu gebrauchen.

Ich hab nicht viel,
aber ich gebe dir alles was ich habe.
Ich quetsch mein Herz aus, wie ne Tube
Bitte nimm sie an, die Gabe!

Wer bin ich schon?
Aber ich will alles sein, was du mich sein lässt.
Im reinen, weißen Smoking
komme ich gern zu deinem Fest.

Ich bin trotzig wie ne Miesmuschel
und feige wie ein Huhn.
Gott, ich will mich ändern,
was soll ich tun?

Stolz und stark und eloquent
bin ich in dieser Welt gescheitert.
Dann kam Jesus, hat den Horizont
in die Unendlichkeit erweitert.

Ich war überall und nirgendwo
Jetzt bin ich hier.
Bin kein Mann der großen Worte
schicke mein Gebet zu dir.

Wer bin ich schon?
Aber ich will der sein, der du mich sein lässt.
Im reinen, weißen Smoking
komme ich gern zu deinem Fest.

Gott, bitte gib mir einen neuen Namen
auf einem weißen Stein.
Was immer ich sein soll für dich
das will ich sein.


Über den Lebenssinn:
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Lebenssinn.html

Wer Ohren hat, zum hören, der höre:
https://www.bibel-server.net/luther....testament.html

[AlteLyrikerin]

Das lyrische Ich spricht sich hier aus vor Gott. Es ist dabei wahrlich mehr als bescheiden, setzt sogar sein menschliches Vermögen als wertlos gänzlich herab. (Dabei geht das LyrI meiner persönlichen Meinung etwas zu weit.) Der Wunsch wird deutlich nach einem Neuanfang unter Gottes Segen und Schutz. Das ist ein Lebensgefühl, das wohl nicht viele teilen werden. Ich kann es verstehen.
Falls das Gedicht autobiografisch ist, wünsche ich Dir die Erfahrung von Gottes Nähe.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.