Flammenhauch

[Versini]

Die Sommernacht, die sich auf unsre Wangen schmiegt,
sie ist erfüllt von ureigener Sehnsucht - ruht
im Träume-Labyrinth - ein Atemlosmoment,
der sich in deinen Augenwimpern fest verfängt.
In deinem Blick, dort knistert die Unendlichkeit
und deine Worte zünden einen Flammenhauch
in meinem Wesen.

[Ex Pedroburla]

Gut - weiter so! Du hast Talent ...

[Silver]

Deine Zeilen sind gefühlvoll und sprachgewandt, sehr gut. LG Silver

[urluberlu]

Hallo Versini

Dieser Name blieb mir an einer „Augenwimper“ hängen. Möge dein „Flammenhauch“ nicht nur ein Strohfeuer zünden, Drache!

Zu deinem Text gibt es nicht viel zu interpretieren, ein ich und ein Du in einem nicht näher definierten Zusammenspiel, das Ich wird durch Blick und Worte des Du zum Feuerdrachen, man darf, auch aufgrund der Rubrik, annehmen, dass die beiden das Spiel „Liebe und Leidenschaft“ spielen.

Überraschend die „Kühle“ sowohl von Textform (Anlehnung an Klassik?) und sprachlichem Ausdruck (Gott sei dank, sehr zeitgenössisch). Die Hitze, die du beschreibst, würde jedoch ins Lachhafte verbogen, wenn du nicht diese distanzierte Umsetzuing gewählt hättest. Man kann, wie oben gemacht, diese Umsetzung auch „gefühlvoll“ nennen, was nicht zu verwechseln wäre mit „voller Gefühl“.

Am eklatantesten nimmt sich das Ich mit der „abgebrochenen“ letzten Zeile aus der Szene raus. Auch die poetischen Wortschöpfungen (Atemlosmoment, Flammenhauch, Träumelabyrinth, sich aufschmiegende Sommernacht) schaffen das, was man von einem „künstlerischen Verarbeiter“ erwarten darf: Überhöhung, Verfremdung oder wie der richtige Begriff auch heissen mag.

Mit gewissen Dingen gehst du für meinen Geschmack aber zu weit:
Die „Augenwimpern“ wirken „lustig“.
Das Repetieren eines Satzteils aus Metrikgründen. Wobei man das „sie“ in Zeile 2 noch zusätzlich begründen kann mit dem langen eingeschobenen Nebensatz. Aber das „dort“ in Zeile 5 ist unpassend. (Wenn schon ein „da“, das ist weniger statisch.)
Ob mit „dem Wesen“ „das Innere“ gemeint ist? Ob „das Innere“ zu konkret schon wäre? Lassen wir das...
Mit „ureigener Sehnsucht“ bin ich ebenfalls überfordert. Aber was man gar nicht versteht, ist unbedingt schön, alte Lyrikregel, die hier zur Geltung kommen darf.

Besonders hervorzuheben: Der sechshebige Iambus variiert wunderbar von Zeile zu Zeile, Cäsuren und maßvolle Betonungsänderungen und Zeilenübergänge machen Freude an der „Musik im Kopf“.


Bis bald
Url

[Versini]

Hallo Pedroburla, herzlichen Dank für die Blumen und für deine Aufmunterung.
LG versini


Hallo Silver, auch dir danke ich auch ganz herzlich für dein Lob, oh, es tut sooo gut!
LG versini


Hallo Urluberlu, für deine ausführliche Analyse danke ich dir ganz besonders, so was schätze ich.
(Selbstverständlich erst recht dann, wenn ich dabei gelobt werde ) Dein Satz:

Url: Möge dein „Flammenhauch“ nicht nur ein Strohfeuer zünden, Drache!

bringt mich allerdings ein wenig ins Stolpern. Denn ich bin ein äußerst scheuer Drache und habe jetzt Angst, den Erwartungen nicht ganz gerecht zu werden.

Aber es freut mich sehr, dass du meine formale Intention sofort begriffen hast.
Zum Inhalt: Ich habe eigentlich nicht beabsichtigt, soooo viel Hitze zu erzeugen, aber da ich ein Drache bin, bin ich sicherlich entschuldigt, hehe.

Sonst: Die Zeile 5 werde ich korrigieren.
Was die „Augenwimpern“ betrifft, da fällt mir momentan nichts brauchbares ein.
Vielleicht fällt dir etwas ein?

Url: Der sechshebige Iambus variiert wunderbar von Zeile zu Zeile, Cäsuren und maßvolle Betonungsänderungen und Zeilenübergänge machen Freude an der „Musik im Kopf“.

Die Zeile wirkt berauschender, als LSD!

also bis bald

LG versini

[Gylon]

Hallo versini,
herzlich Wilkommen! Ein schönes Werk das Du hier als deinen Erstling präsentierst. Starke Bilder die mir gut gefallen. Das "knistern der unendlichkeit" läßt mich stocken. Als Idee würde ich gerne "loderd die Unendlichkeit" einbringen um einen Bezug zum "zünden" und dem "Flammenhauch" herzustellen. Nur so ne fixe Idee. Gerne gelesen und kommentiert. Mal schauen wie lange dein Flammenhauch uns hier kuschelig warm hällt!

MfG Gylon

[Versini]

Hallo Gyllon,

vielen Dank für deine Willkommensgrüße und für den Kommentar.

Was "knistern" ./. "lodern" betrifft:

"Lodern" entspricht nicht meiner Intention. Ist zu stark, entwickelt zu viel Hitze.
(Auch, wenn ich die Interpretation von dir und von Url akzeptieren und nachvollziehen kann.)

In meiner Interpretation handelt es sich fast buchstäblich um Augen-Blicke auf der nonverbalen Ebene.
Wenigstens versuchte ich das zu beschreiben.

Naja, es sieht fast so aus, als ob sich das Gedicht irgendwie verselbständigte.



LG versini

[Litteralia]

Hallo versini,

wunderschön.. Deine Worte laden zum Träumen ein.

Liebe Grüße,
Jana

P.S.Ich freue mich auf weitere Gedichte von dir..

[Versini]

Hallo liebe Jana,

vielen Dank für deinen Kommentar und für den Lob!

Ich freue mich sehr, dass dir mein Gedicht gefallen hat!


Liebe Grüße
versini

[simbaladung]

Hallo, versini,

auch von mir ein Willkommen.

Das klingt doch sehr vielversprechend.
Am besten gefällt mir der "Atemlosmoment" und die "Augenwimpern" (nur in Kombination mit "fest verfängt" nicht so ganz)

Eine Idee hab ich leider spontan nicht.

Viel Spaß weiterhin,
lg simba

[Versini]

Hallo simbaladung,

vielen Dank für deine Begrüßung und für deinen Kommentar.

Inzwischen habe ich das Gedicht ein wenig umgeformt, die letzte Version hinterlasse ich in deiner Rückantwort. Vielleicht gefällt sie dir auch.

LG versini



Die Sommernacht, die sich an unsre Wangen schmiegt,
sie ist erfüllt von unstillbarer Sehnsucht - ruht
im Träume-Labyrinth - ein Atemlosmoment,
der sich in deinen Augenwimpern fest verfängt.
In leisem Blick, da knistert die Unendlichkeit
und deine Worte zünden einen Flammenhauch
in meinem Wesen.

[urluberlu]

Ja, so wirkt das auch sehr schön, obwohl die Rhythmisierungen sehr viel braver daherkommen.
Für das (in meinen Augen zu "unbrav", d.h. melodramatisch rhythmisierte) "die Sommernacht, sie ist erfüllt von" würde ich persönlich vielleicht nehmen: "die Sommernacht ist angefüllt mit", weil mir sonst der Rhythmus eine reinhaut, bevor es richtig losgeht, und dabei ist es doch eine ruhige, stimmungsvolle Szenerie.
"der See, er lächelt und ladet zum Bade" oder "es lächelt der See, er ladet zum Bade"...? (um die Nuance etwas besser herauszustreichen, hoffentlich)
bis bald
Url

[Versini]

Hallo Urluberlu,

vielen Dank für deine nochmalige Meldung. Die Rhytmisierungen finde ich momentan OK,
deswegen lasse ich das Gedicht jetzt so stehen, wie es ist.



LG versini

[Pit Bull]

Hallo versini!

Deine überarbeitete Version gefällt mir persönlich besser.

Nur mir behagt Vers 4 mit diesem „Augenwimpern fest verfängt“ nicht so recht.
Ich würde dort eher „der sich in deinem Augenblau verfängt“ lesen, fänd ich geschmeidiger. Das Gedicht würde dann so aussehen:

Zitat von versini

Die Sommernacht, die sich an unsre Wangen schmiegt,
sie ist erfüllt von unstillbarer Sehnsucht - ruht
im Träume-Labyrinth - ein Atemlosmoment,
der sich in deinem Augenblau verfängt.
In leisem Blick, da knistert die Unendlichkeit
und deine Worte zünden einen Flammenhauch
in meinem Wesen.

Insgesamt liest sich Dein Gedicht gut, löst angenehme Gefühle aus und bewirkt bei mir eine Art von Entspannung.

Gute Arbeit.

VG Pitti

[Versini]

Hallo Pitt Bull,
vielen Dank für deinen Kommentar und für deine Anregung.
Schön, dass dich das Gedicht anspricht, freu!
Das Problemchen in der 4.Z. (Augenwimpern) ist verzwickt.
Jede Zeile hat 12 Silben, die ich gerne behalten möchte.
dadurch hat dein Vorschlag 2 Silb. zu wenig.
Aus dem Grund passt es noch nicht. Sorry.


LG versini