Daphnes Schicksal

[Noctis]

Verführt von des Hochmuts bitterem Schlag,
Getrieben von dem Durst nach Vergeltung,
Gezeichnet von der Macht über Liebe und Hass.
Ihm gelang es die, die einst selbst jagte,
Zur gejagten durch Verehrung und Verachtung zu machen.


Sie floh, durch Angst getrieben,
Doch verlor sie Schritt um Schritt.
Lachend beobachtete der Engel der Liebe,
Beobachtete sein grausames Werk.
„Vater! Vater, so helft mir!“


Der Flussgott erhörte seines Kindes Flehen.
Abrupt erstarrten ihre zitternden Glieder,
Ihre Haut ward zu Rinde, ihr Haar zu Laub,
Die Füße verwurzelt mit der Mutter alles Seins,
Auf alle Zeit zu stummer Starre verdammt.