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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 22.04.2015, 23:10   #1
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben?

Was soll ich beschreiben?

Was ich nicht lass, das lass ich nicht.
Das sagte ich ihr ins Gesicht.
Warum sollt’ ich es lassen?
Ich lag so froh auf ihrem Leib,
es war ein zauberhaftes Weib.
Zu groß war das Verlangen
und hoffnungslos ihr Bangen.

Was ich nicht kann, das kann ich nicht,
versuche ich auch ein Gedicht,
doch kann ich heute dichten?
Ich denke nur an jenen Tag,
wie sie und ich und wo sie lag.
Ich kann es kaum beschreiben.
Warum wollt’ sie nicht bleiben?

Was ich nicht weiß, das weiß ich nicht.
Ist es ihr Geist, der zu mir spricht?
Ich will es gerne wissen.
Ist mein Gedächtnis denn ein Sieb,
bin ich ein Nichts, ein Herzensdieb?
Es ist nicht zu begreifen.
Mein Ich zerfällt in Streifen.

Was ich nicht hab, das hab ich nicht.
Ich habe keine klare Sicht.
Mir fehlen derart Gaben.
War es ein Traum und nicht viel mehr,
ein Bild, doch ach, die Wand ist leer,
wer hofft, muss nichts verneinen,
der will und darf auch weinen.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2015, 23:20   #2
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2014
Beiträge: 1.503

Lieber Lewin,

klingt irgendwie ratlos und unwissend. Aber auch sehr enttäuscht und irgendwie direkt wütend. Ich finde, dass du hier so, naja, kurzfristig geschrieben hast. Es kommt so rüber, als wäre das Gedicht relativ zügig entstanden, was aber meines Erachtens genau perfekt ist, aufgrund dieses auch kurzfristig erscheinenden Rückschlags.

Nimm es nicht so auf, als wollte ich sagen, dein Gedicht sei "nur hingehauen" - nein - das ist sehr schön und verständlich geschrieben, es gefällt mir.

Liebe Grüße
Lara
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2015, 11:39   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Lieber Lewin -

Für mich ist das große Lyrik, ein Gewächs vom Feinsten.
(Favorit)
Ich habe ein Wort verändert (im 5. Vers). Sollte ich dadurch etwas Dunkles in trügerisch Helles gehoben haben, war meine Ahnung berechtigt.
Die kunstvollen Strophenbeginne sind gekonnt raffiniert im guten Sinne und wohldurchdacht für die Versfolge.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß du Dein Gedicht so zügig geschrieben hast.
Dafür ist es zu stringent. Das Geheimnisvolle in den Strophen wirkt auf mich magisch.
Und diese Magie schüttelt ein Dichter wohl nicht aus dem Ärmel.
Die Verse, die für mich herausragend sind, habe ich markiert.

Melancholischen Gruß
v.
Thing







Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Was soll ich beschreiben?

Was ich nicht lass, das lass ich nicht.
Das sagte ich ihr ins Gesicht.
Warum sollt’ ich es lassen?
Ich lag so froh auf ihrem Leib,
sie war ein zauberhaftes Weib.
Zu groß war das Verlangen
und hoffnungslos ihr Bangen.

Was ich nicht kann, das kann ich nicht,
versuche ich auch ein Gedicht,
doch kann ich heute dichten?
Ich denke nur an jenen Tag,
wie sie und ich und wo sie lag.
Ich kann es kaum beschreiben.
Warum wollt’ sie nicht bleiben?

Was ich nicht weiß, das weiß ich nicht.
Ist es ihr Geist, der zu mir spricht?
Ich will es gerne wissen.
Ist mein Gedächtnis denn ein Sieb,
bin ich ein Nichts, ein Herzensdieb?
Es ist nicht zu begreifen.
Mein Ich zerfällt in Streifen.

Was ich nicht hab, das hab ich nicht.
Ich habe keine klare Sicht.
Mir fehlen derart Gaben.
War es ein Traum und nicht viel mehr,
ein Bild, doch ach, die Wand ist leer,
wer hofft, muss nichts verneinen,
der will und darf auch weinen.

Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2015, 17:36   #4
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Liebe Lara,
ich muss dir schon ein Gespür bescheinigen, das ungewöhnlich ist. Nun trifft das „hingehauen“ zwar den Kern nicht, aber irgendwie bist du mir auf die Schliche gekommen. Wenn du einige meiner Gedichte kennst, und davon gehe ich mal aus, dann wirst du gemerkt haben, dass ich im Versmaß deutlich von dem abgewichen bin, das ich sonst schreibe. Stimmt. Ich hatte mir ein Gedicht von Fritz Graßhoff zum Vorbild genommen und versucht, meine Gedanken der Vorlage gemäß unterzubringen. Und da hätte ich mich wohl besser an den Stoff anpassen sollen, in dem Graßhoff geschrieben hat.
Apropos zügig: nun hat ja jeder seine Art zu schreiben. Das Grundgerüst muss schon zügig fertig sein. An manchen Formulierungen feilt man noch zwei drei Tage, aber nicht ununterbrochen. Sonst wird es sowieso nichts.
Ich danke dir für deine große Gabe, dich in solch Gedicht zu vertiefen.
Herzliche Grüße
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2015, 17:52   #5
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Hallo Thing,

du siehst, wie unterschiedlich die Art der Betrachtung sein kann. Nun liegen zwischen Schreiber und Leser (im Fall von Lara) ja Generationen. Dennoch ist erstaunlich, dass Lyrik die gleiche Sprache findet. Und das ist das Schöne. Zu deinen Zeilen: die Veränderung, die du vorschlägst, muss ich akzeptieren, zumal ich zu dem Thema mit Ilka schon einen PN-Austausch hatte, in dem sie mir das eindeutig klarmachte. Zudem passt nicht, zu schreiben „ihrem Leib“ und dann mit „es“ fortzufahren. Also: kein Einspruch, Euer Gnaden. Zu allem, was du sonst noch geschrieben hast, kann ich mich nur bedanken und hoffen, dass es uns gelingt, mit unseren Zeilen jeweils beim anderen etwas zum Klingen zu bringen.

Liebe Grüße
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2015, 18:12   #6
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2014
Beiträge: 1.503

Lieber Lewin,

ich bedanke mich für die netten Worte.

Ja, ich kenne einige deiner Gedichte und da ist mir das bei diesem hier wirklich sehr aufgefallen, was aber natürlich keineswegs negativ ist. Nein, ich kann nur nochmal sagen, dass dir dein Gedicht sehr gelungen ist.

Jeder hat eben so seine eigenen Methoden beim Schreiben.

Liebe Grüße,
Lara
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2015, 19:16   #7
männlich Zebastianz
 
Benutzerbild von Zebastianz
 
Dabei seit: 04/2015
Ort: Bad Oldesloe
Alter: 44
Beiträge: 121

Ein wunderschönes Gedicht. Mir gefällt die erste Strophe nicht so gut; und, dass es in Form und Stil zwar angenehm und sauber, aber auch sehr strikt und eng wirkt. Und ich schließe mich an: "sie" ist besser als "es".
Zebastianz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 13:34   #8
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Liebe Lara,
da ich eigentlich keinen Kommentar unbeantwortet lasse (Ausnahmen gibt es nur wenige), nochmals vielen Dank für deine abschließenden Zeilen und, weil du es bist, erhältst du auch das Gedicht, an das ich mich vom Versmaß her angelehnt habe, als PN.
Liebe Grüße
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 13:42   #9
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Hallo Zebastianz,
zu dem, was ich an Lara geschrieben habe, stehe ich natürlich auch bei dir! Das Thema mit den unterschiedlichen Strophen hatte ich ja schon bei einem anderen Gedicht behandelt. Und "sie": selbstverständlich. Auch dir danke ich für deine Wertung und grüße dich herzlich wie immer
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 20:03   #10
Stachel
 
Benutzerbild von Stachel
 
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Ort: Niederrhein
Beiträge: 955

Hallo Lewin,

ich hatte in der ersten Strophe an eine Vergewaltigung gedacht, aber das passt natürlich nicht zum restlichen Gedicht. Vielleicht mag das "es" (V. 5) sogar dazu beigetragen haben, denn ein phasenweiser Wechsel zwischen Subjekt (Sexualpartner) und (Sex-)Objekt wäre aus Sicht des Täters zumindest nicht ungewöhnlich. Das "es" hätte an dieser Stelle eine größere Distanz ausgedrückt.
Wie hast du den letzten Vers der ersten Strophe gemeint ("und hoffnungslos ihr Bangen")? Sie hatte Angst und ebendiese Angst war hoffnungslos? Warum?

Den vorletzten Vers verstehe ich so, dass das LI keine Hoffnung mehr hat, denn es verneint sich fortlaufend selbst, meist in Fragen. Zu dieser von mir angenommenen Hoffnungslosigkeit passen die vier Waisen (je Strophe der 3. Vers). Sie bleiben wie eine unerfüllte Sehnsucht stehen und können sich nicht mit ihrem passenden Gegenstück zusammenfinden.

Die Strophenform ist ungewöhnlich und gefällt mir. Die Waisen durchbrechen dan vorherrschenden Paarreim und deuten einen Schweifreim o.ä. an, ohne dieses "Versprechen" jedoch zu erfüllen.

Freundliche Grüße,
Stachel
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 20:44   #11
männlich Ex-Ralfchen
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Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zu groß war das Verlangen
und hoffnungslos ihr Bangen.

das empfinde ich als unpassend...um es fein auszudrücken. was ist hoffnungsloses bangen: worum bangt die dame? um ihr geld für das date? was ist hoffnungslos?...und hier der nächste qua...l:
Zitat:
Ich denke nur an jenen Tag,
wie sie und ich und wo sie lag.
was soll das L? ist der prot zum ersten mal mit ner dame a penetrazion? unser gelibetes THING ist da so lieb...ich sehe nix geheimnisvolles sondern nur einen ...naja...fast normalen aber doch komischen text.

und mir kommen fast die croci-tränen...ich sage das als lebemann...
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 21:39   #12
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Hallo Stachel,
danke für die Mühe, die du dir mit meinen Zeilen gemacht hast. Natürlich ist es schon so, wie du es selbst feststellst, der Fall „Vergewaltigung“ scheidet aus. Dann habe ich mich schon mehrfach dazu bekannt, dass es „sie“ heißen muss, also die Version, die Thing aufgeschrieben hat, die endgültige ist!
Dann zu der Frage „Bangen“: ich meine, einmal gelesen zu haben, Furcht ist Furcht vor etwas und Angst ist Angst vor nichts. Bangen hingegen ist eine Art Beklommenheit. Ist also mit dem Begriff der Angst nicht vergleichbar, wenn auch verwandt. Dass nun jemand bei bestimmten Handlungen beklommen ist, ist nicht ungewöhnlich. Die Gründe können vielschichtig sein.
Natürlich gilt das nicht für Leute, die sich ihre Promiskuität täglich um die Ohren schlagen müssen, siehe auch den nächsten Kommentar.

Deine nächsten Zeilen erfassen natürlich den Inhalt des Gedichtes, das ausgehend von einem bestimmten Ereignis sich in Sehnsucht fast vollständig verliert. Dazu muss man dann auch nicht viel mehr an Erläuterungen bringen.

Zu der Reimform habe ich ja an MeineEigeneWelt schon geschrieben, dass ich mich an ein Gedicht von Fritz Graßhoff angelehnt habe (Halunkenballade), zu Reimformen, lieber Stachel, fehlen mir leider jegliche theoretischen Kenntnisse. Das habe ich schon mehrfach versucht darzulegen. Insofern finde ich gut, wenn sich jemand wie du so ausführlich mit dem Gedicht befasst.
Ich grüße dich ganz herzlich zurück
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 21:49   #13
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

Hallo Ralfchen,
einen Teil deiner Einwände habe ich mit meiner Antwort an Stachel, so meine ich, schon klären können. Jedenfalls für mich. Das, was ich nicht verstehe, sprich dein Kauderwelsch, kann ich natürlich nicht mit einem Text versehen. Das wirst du doch verstehen. Wenn du möchtest, kann ich mich natürlich auch in solch einer Art Sprache artikulieren. Aber vielleicht möchte noch jemand mitlesen?
Gruß Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 21:50   #14
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

ach L. du bist ein echt beleidigter brotaufstrich. das macht den text aber nicht besser. egal.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2015, 22:19   #15
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Stachel Beitrag anzeigen
Hallo Lewin,

ich hatte in der ersten Strophe an eine Vergewaltigung gedacht,

Stachel
Das wundert mich nicht.
Manche Poetryaner löckt der Stachel - sie sind der Gewalt affinitiv.
Sofern der Sex damit verbunden ist.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2015, 19:39   #16
männlich Lewin
 
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Beiträge: 1.231

Standard Was soll ich beschreiben

hey U. (könnte für reißwolf stehn),
binnich beleidicht, warummen? Text wird durch dein’ kommi nicht schlecher un nich bess’, also, wassolles?
Hasse dein groß es un klein enf nu abschließend beijegeem?
Groß emm, klein ostrich.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
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