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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 13.07.2017, 09:16   #1
männlich klaatu
 
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Standard Bild des Jahrhunderts

Versuch eines Fotos:
Das Baby unterm Arm
strampelt.
Das Handy in der Hand
rutscht.
Ihr Gesicht erstarrt
in Unentschlossenheit.
Beides fällt zu Boden.
Ein Blitz.

Das Bild des Jahrhunderts.
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Alt 13.07.2017, 09:25   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Eigentlich gut, aber ein Baby "unterm Arm"? Man hat es eigentlich " auf dem Arm".
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Alt 13.07.2017, 09:26   #3
männlich klaatu
 
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Hallo Silbermöwe,
was für eine schnelle Antwort! Ja, eigentlich hat man ein Baby "auf dem Arm", aber diese junge Frau hatte es "unterm Arm". Echt wahr.
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Alt 13.07.2017, 09:32   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Heißt das, die Story ist gar nicht erfunden?

Ach du lieber Himmel.
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Alt 13.07.2017, 09:46   #5
männlich klaatu
 
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Nicht vollständig. In Realität ist es noch mal gut gegangen. Grade so.
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Alt 13.07.2017, 12:53   #6
weiblich Zaubersee
 
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Hallo klaatu,


Zitat:
Versuch eines Fotos:
Das Baby unterm Arm
strampelt.
Das Handy in der Hand
rutscht.
Ihr Gesicht erstarrt
in Unentschlossenheit.
Beides fällt zu Boden.
Ein Blitz.

Das Bild des Jahrhunderts.
.... Makaber; Dein Gedicht berichtet über die Oberflächlichkeit und Abhängigkeit unserer Zeit. Das Verwachsensein mit den Medien und das nicht mehr Erkennenkönnen der wichtigen Dinge um uns herum.
Das ist nur ein Gesicht 2017 , das es leider wirklich gibt.
Schon lange. Aber es gibt auch das andere.Viele Bewegungen, die versuchen Lösungen zu finden, um so etwas entgegen zu wirken, online aber auch mitten unter uns ... Viel Anlass zur Hoffnung, nicht alle geben alles verloren, viele Menschen lieben das menschliche noch.


Ich habe Dein Gedicht gerne gelesen ... es spiegelt eine Wirklichkeit ...

L.G.

Zaubersee
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Alt 13.07.2017, 16:50   #7
männlich klaatu
 
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Hallo Zaubersee,

danke für dein Feedback. Mir ist klar, dass es immer noch "menschliche Menschen" gibt. Ich glaube, sonst würde ich mir gar nicht die Mühe machen meine Texte ins Netz zu stellen, sondern andere Arten der Frustbewältigung wählen...

LG
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2017, 18:12   #8
männlich Nöck
 
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Hallo klaatu, prima Gedicht.

Die Jagd nach dem besten Foto lässt manche Menschen unmenschlich werden.

Das Foto aus dem Vietnamkrieg mit dem schreienden "Napalm-Mädchen" hat eine traurige Berühmtheit erlangt und der Fotograf wurde sogar mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Man kann im Internet sehen, dass er eine ganze Reihe von Fotos gemacht hat. Ich frage mich, ob er sich nicht besser direkt um das Mädchen gekümmert hätte.

Ganz zu schweigen von den vielen Handy-Fotografen, die anstatt nach einem Unglück zu helfen oder wenigstens den Notarzt zu alarmieren, lieber dastehen und "geile" Fotos machen.

Dein kurzes Gedicht, das in der Realität wahrscheinlich nur ein, zwei Sekunden gedauert hat, ließ vor meinen Augen einen ganzen Film ablaufen.

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2017, 19:23   #9
männlich Heinz
 
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Liebe Silbermöwe,
"Baby unterm Arm"? Klar, hab ich mit meinem Babys nicht nur einmal gemacht.
Gruß,
Heinz
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Alt 14.07.2017, 08:05   #10
weiblich DieSilbermöwe
 
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Wie eine Tragetasche? Bei "unterm Arm" stelle ich mir unweigerlich die Position vor, wie man das Kind unter dem Arm einrollt. Sehr unpraktisch. So habe ich meine Babies nie getragen.

LG DieSilbermöwe
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Alt 14.07.2017, 16:11   #11
männlich Heinz
 
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nee, nix mit Rollen: Einfach so, wie man einen Sack mit Kartoffeln unter den Arm klemmt. Am besten geht es, wenn sie schlafen, sonst strampeln sie.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2017, 21:32   #12
männlich Gemini
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Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Hallo Zaubersee,

danke für dein Feedback. Mir ist klar, dass es immer noch "menschliche Menschen" gibt. Ich glaube, sonst würde ich mir gar nicht die Mühe machen meine Texte ins Netz zu stellen, sondern andere Arten der Frustbewältigung wählen...

LG
k
Lieber klaatu

Ich werde versuchen es dir ganz nett zu erklären.
Bitte um Himmels willen, beschränke dich auf wichsen und mach dir nicht die Mühe dein Wissen oder deine platten kindischen krankmachenden Texte ins Netz zu stellen. Fühle dich nicht bemüssigt, deine eitrigen Gedanken zu verbreiten. Du wärst, sollte deine lyrische Figur mit dir konform gehen, im echten Leben einer der Menschen, von denen ich ein Kind wegzerren würde.
Weißt du was Tribute zollen ist? Das ist wenn jemand auf ein fremdes Bild im Internet spritzt.
Mir ist durchaus klar, dass ich deswegen gesperrt werde, aber das ist es mir echt wert.

Gem

edit: Mein Instinkt hat mich noch nie getäuscht, dazu kenne ich das Spiel zu gut
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Alt 15.07.2017, 00:28   #13
männlich Ex-Poesieger
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Jaja die Kunst und was alles nicht besser wäre als sie?
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 00:55   #14
männlich Gemini
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Und wie auf Bestellung der übliche Unsinn von dir.
Gemini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2017, 05:46   #15
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von Gemini
Und wie auf Bestellung der übliche Unsinn von dir.
Fliegenschiss
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2017, 08:20   #16
männlich klaatu
 
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@ Gemini

Ich habe keine Ahnung, womit ich dich jetzt getriggert habe oder warum ich diese Form deiner Aufmerksamkeit verdiene. Jedenfalls empfinde ich es als große Ehre von einem verkannten Genie wie dir aufs Korn genommen zu werden. Werde deinem Profilfoto dafür angemessen Tribut zollen!

Zitat:
Bitte um Himmels willen, beschränke dich auf wichsen und mach dir nicht die Mühe dein Wissen oder deine platten kindischen krankmachenden Texte ins Netz zu stellen. Fühle dich nicht bemüssigt, deine eitrigen Gedanken zu verbreiten.
Dasselbe gilt für dich und deine Kommentare unter meinen Texten

Von welchem Spiel redest du eigentlich? Kann es sein, dass wir ein bisschen irre sind?
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 01:17   #17
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Das Foto aus dem Vietnamkrieg mit dem schreienden "Napalm-Mädchen" hat eine traurige Berühmtheit erlangt und der Fotograf wurde sogar mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Man kann im Internet sehen, dass er eine ganze Reihe von Fotos gemacht hat.
Das ist ein Thema, das wert wäre, in einem gesonderten Faden diskutiert zu werden. Was für ein Mensch ist ein Fotograf, der in einer Situation, die jeden Zeugen vor Grauen in den Wahnsinn treiben könnte, noch fähig ist, (scheinbar) kaltblütig den Auslöser seiner Kamera zu betätigen?

Die Sucht nach Ruhm und das Hoffen auf einen Preis kann nicht die Motivation sein, dass ein solcher Fotograf sich in ein Krisengebiet begibt. Bekanntlich kommt jedes Jahr eine erhebliche Anzahl seiner Kollegen "in the line of duty" ums Leben, und mit einem Preis kann er nicht unbedingt rechnen.

Also was treibt ihn an, das Elend der Welt zu fotografieren, während er im selben Augenblick um sein eigenes Leben laufen muss? Ein extrem gutes Gehalt, Gefahrenzulage, persönliche Ambitionen, die Menschheit aufzuklären? Der Kick des Abenteuers? Die Exotik eines fremden Landes? Ein neurotischer Zwang, das Glück herauszufordern? Die Liebe zu einer State-of-the-art-Fotoausrüstung? Eine Art Selbsttherapie, um durch die Herausforderung des Schicksals eine alte Schuld abzubüßen? Oder ist so ein Fotograf nur einfach verrückt oder völlig empathielos?

Keine Fragen für einfache Antworten, finde ich.
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Alt 08.08.2017, 08:48   #18
männlich urluberlu
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Hallo klaatu
Deine Texte sind ein Grund, in diesem Forum zu lesen.
Schlimm, dass es Leute gibt, die nicht aus ihrer Schreibstube rauskommen und weder je ein Kind (oder zwei!) unter den Arm genommen noch eine junge Frau beim Selfie schiessen beobachtet haben.
Schlimm aber auch, dass du (?) und deine Leser aus dem nicht geschehenen Unfall eine Tragödie unserer modernen Gesellschaft konstruiert.
Richtig ist doch: Junge Mütter schaffen, was Kraft und Balance und Koordination betrifft, Unglaubliches!
SchönenTag
Urluberlu
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Alt 08.08.2017, 09:42   #19
männlich klaatu
 
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@Urluberlu
Was die Mütter angeht gebe ich dir recht. Finde das oft auch mehr als beeindruckend wie sie den Alltag bewältigt bekommen. Aber dann sehe ich auch immer wieder Exemplare wie die im Text beschriebene Mutter, bei denen das Handy eindeutig wichtiger ist (meistens junge Frauen). Heute morgen erst wieder... Und das ist dann schon ein ziemlich bezeichnendes Bild für unsere momentane Gesellschaft.
Dir auch einen schönen Tag!

@ Ilka-Maria
Spannende Frage! Aber wie du schon bemerktest, gibt es keine einfache Antwort. Die Gründe sind sicher so zahlreich wie die Fotografen. Einer macht es für den Kick, einer sieht die journalistische Arbeit als seine Berufung und einen anderen treibt vielleicht wirklich Ruhmsucht an. Verrückt müssen sie wohl alle ein bisschen sein.

LG
k
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Alt 08.08.2017, 09:53   #20
männlich Nöck
 
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Das Handy mutiert immer mehr zum Götzen des 21. Jahrhunderts - ein harmlos wirkender Schrittmacher für die gesamte Menschheit, der es aber in sich hat.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 10:02   #21
männlich klaatu
 
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Ich glaube, es gibt immer noch viele Leute, die die Auswirkungen der Digitalisierung vollkommen unterschätzen. Ich habe täglich mit jungen Leuten zu tun (ok, mit noch jüngeren. Das klang jetzt, als wäre ich uralt...), da kann man schön sehen, wo die Tour einmal hinführen wird...
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 10:14   #22
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von klaatu
Ich glaube, es gibt immer noch viele Leute, die die Auswirkungen der Digitalisierung vollkommen unterschätzen.
Erst wenn wir selbst digitalisiert wurden, werden wir aufwachen und uns auf eine analoge grüne Wiese mit Gitarre und Gesang zurück wünschen.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 10:30   #23
männlich klaatu
 
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Die Digitalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten und ist bei vielen schon jetzt tief im Hirn verankert. Damit kann man sich abfinden, muss man aber nicht. Meine Hoffnung ist, dass es in ein paar Jahren vielleicht zu einer breiten Gegenreaktion kommen wird. Aber die Hoffnung ist ziemlich gering.
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 11:14   #24
männlich AndereDimension
 
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Zitat klaatu

Zitat:
Die Digitalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten und ist bei vielen schon jetzt tief im Hirn verankert. Damit kann man sich abfinden, muss man aber nicht. Meine Hoffnung ist, dass es in ein paar Jahren vielleicht zu einer breiten Gegenreaktion kommen wird. Aber die Hoffnung ist ziemlich gering.
Die Industriealisierung lässt sich nicht mehr aufhalten und ist bei vielen schon jetzt tief im Hirn verankert. Damit kann man sich abfinden, muss man aber nicht. Meine Hoffnung ist, dass es in ein paar Jahren vielleicht zu einer breiten Gegenreaktion kommen wird. Aber die Hoffnung ist ziemlich gering.
-----------------------------------------------------------------------
Die Mehrheit der Menschen hatte zu jeder Zeit Angst vor der Zukunft. Wir können nicht sehr weit vorausdenken - da hat die Natur Grenzen gesetzt. Und was man nicht kennt, das macht einem Angst. Der Prozess ist ohnehin nicht zu stoppen, also sollte man die Chancen sehen und "dabei sein". In ein paar Jahrzehnten wird der Mensch mit dem Roboter verschmelzen - das gibt ihm, bis hin zur Unsterblichkeit, ganz neue Chancen. Schon im Jahr 2024 wir in jedem Unternehmensvorstand auch ein Roboter mit am Tisch sitzen und Entscheidungen treffen.

ps. übrigens nehme ich gerne alle Menschen...und nicht nur Babys...auf den Arm.
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Alt 08.08.2017, 11:30   #25
männlich klaatu
 
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Naja, es kann natürlich sein, dass wir uns in zwanzig Jahren fragen, warum wir uns solche Sorgen gemacht haben. Vielleicht werden wir aber auch sehnsüchtig zurück blicken... Neulich hatte ich eine fast identische Diskussion. Ich glaube nicht, dass man das mit der Industrialisierung vergleichen kann. Die Digitalisierung greift noch viel, viel tiefer. Und in wirklich alle Bereiche. Wahrscheinlich lässt es sich wirklich nicht mehr umkehren oder aufhalten und ja, vermutlich ist es am besten, sich einfach anzupassen und von den Vorteilen zu profitieren. Muss mir ja nicht gefallen. Und "Roboter" entscheiden auch heute schon in Form von Statistiken und Analysen immer mit, von daher... Abwarten.
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 11:36   #26
männlich Nöck
 
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Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Und ich lass mir dann ein Navi in den linken Unterarm implantieren. Ins Auge vielleicht eine Kamera mit 20 MP Auflösung. Und natürlich Wlan und Bluetooth in den Hinterkopf.
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Alt 08.08.2017, 11:47   #27
männlich Ex-JavaScript
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In dem Moment als der Blitz ausgelöst wird und beides zu Boden fällt, fokusiert der Instinkt nicht mehr nur auf das Baby, sondern hat auch Augen für das Gerät. Millionen von Jahren würde jedes mal das Werkzeug auf dem Boden krachen, aber jetzt seit ca. 10 Jahren ist es anders.
Die Frage stellt sich nun, weshalb? Mensch oder Technik. Zurzeit tragen auch die grossen Internetriesen einen Kampf aus und fragen sich: was richtig oder falsch ist.Sollen wir die A.I. Kontrollieren oder nicht. Der nächste und finale Schritt in die Entmenschlichung wird eben in diesem Moment vorbereitet. Unentschlossen wirken wir in dieser Welt, wie die Mutter im Gedicht, denn wur müssen uns entscheiden, wohin der Weg geht. Oder geben wir den Maschinen diese Verantwortung ab? Wir konnten uns nicht vollständig evolutionär an unserer eigenen Urbanisierung anpassen und jetzt erhalten wir die Quittung dafür.

Geändert von Ex-JavaScript (08.08.2017 um 15:10 Uhr)
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Alt 08.08.2017, 13:27   #28
männlich urluberlu
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Wie kann aus einer gut reportierten einfachen Alltagsszene so ein scheußliches Palaver entstehen?
Monumentalpoetischer Autismus – oder was?
Bei nächster Gelegenheit stelle ich meinen Enkel zuerst in den nächsten Abfalleimer, bevor ich mein Handy aufnahmebereit mache. Die beiden Einkaufstaschen und das Pamperspaket balanciere ich wie sonst auf dem Kopf.
Url
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Alt 08.08.2017, 14:41   #29
männlich urluberlu
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Anlässlich PN zu obigem Kommentar:
Der Betrachter (das Lyrische Ich) beobachtet eine Szene, welche so nicht stattgefunden hat:
Eine Mutter will von sich und dem Kind ein Selfie machen. Dabei gerät sie in Schwierigkeiten, weil sie weder das Kind noch das Handy fallen lassen kann. Beides ist wichtig für Ihre Aktion.
In den Augen des Betrachters fallen schließlich beide zu Boden, weil die Mutter offenbar überfordert wird.
Jeder vernünftige Leser erkennt, dass in Wahrheit die Mutter vielleicht das Handy hätte fallen lassen, aber nicht ihr Kind (es sei denn, es rutsche ohne große Gefahr auf die Bank oder zu Boden). Wer Mütter schon hat mit Kindern und Dingen jonglieren sehen, wird diesen vom Beobachter dargestellten Fall als konstruiert und als "Metapher" lesen. So weit so gut. Man tut also recht daran, hinter dem Gedicht eine Botschaft zu suchen. Was aber, wenn der Gegenstand eine Milchflasche oder ein Glas Babybrei ist? Geht es dann um die Gefährdung durch industrielle Babynahrung? (Das war vor 50 oder mehr Jahren durchaus ein Thema!!)
Und: Warum fühlt sich der Autor veranlasst, dem vernünftigen Leser nachzureichen, dass die Szene nicht so lief, wie er es beschreibt?
Ich finde, der Autor erzählt ganz wunderbar, wie fragil das menschliche Dasein nicht trotz, sondern wegen der Kultur und der Technik ist.* Ohne zu werten. Und dieses "ohne zu werten" fehlt mir in den allermeisten Kommentaren, welche den Text als Bestätigung ihrer Weltsicht sehen.
Ich habe im Kommentarfaden geschrieben, dass der Autor das begünstigt, ohne es zu wollen. Mit dieser Aussage liege ich möglicherweise falsch. Aber das Gedicht ist meiner Meinung, behaupte ich.
*Fragil war es immer schon, sogar vor der Entdeckung der Technik...
LGUrluberlu

Geändert von urluberlu (08.08.2017 um 16:07 Uhr)
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 16:22   #30
männlich klaatu
 
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@ Urluberlu
Mit einem Glas Babybrei ist das wohl nicht zu vergleichen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem Fall JEDE Mutter das Glas fallengelassen hätte. Beim Handy bin ich da nicht so sicher... Für viele junge Mütter hat das Ding einen ähnlich hohen Stellenwert wie das eigene Kind. Und das ist nicht übertrieben, ich kenne da viele traurige Beispiele.
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 18:48   #31
männlich urluberlu
R.I.P.
 
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und deshalb biegst du dir also eine real-life-szene so zurecht, dass sie dir in deinen kram passt?
mei-oh-mei...

Urluberlu
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 19:59   #32
männlich Ex-JavaScript
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Zitat:
Zitat von urluberlu Beitrag anzeigen
und deshalb biegst du dir also eine real-life-szene so zurecht, dass sie dir in deinen kram passt?
mei-oh-mei...

Urluberlu
Oder dir in den Kram passt. Leben und leben lassen .
Ex-JavaScript ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2017, 08:04   #33
männlich klaatu
 
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Beiträge: 3.353

@ Urluberlu
Ich weiß nicht, ob ich dein "mei-oh-mei" richtig interpretiere... Entstehen auf diese Art nicht viele Texte? Was ist daran verwerflich? Verstehe ich nicht, sorry.
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
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