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Alt 02.09.2006, 22:55   #1
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677


Standard Enttäuschung

Er schaute sie an, von oben herab und ein halbes Lächeln hing verloren in seinem Gesicht. Es sah aus, als würde er etwas sagen wollen, doch sie striff ihn leicht am linken Arm. Es war nicht nötig, dass er etwas sagte, sie hatten alles gesagt, was sie hatten klären wollen.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste auch nicht, was sie fühlen sollte.
Und plötzlich öffnete sich ihr Mund und sie flüsterte leise:
"Stell dir vor, zwei Menschen würden sich treffen. Und innerhalb von Sekunden würden sie merken, dass sie füreinander bestimmt sind, dass sie einfach perfekt zueinander passen.
Stell dir vor, sie würden eine wundervolle Zeit miteinander verbringen, müssten sich jedoch zwangsläufig trennen. Aber stell dir auch vor, sie würden es schaffen, sich zu sehen. Es schaffen, die Entfernung zu überwinden. Stell es dir vor..."
Ihre Stimme versagte. Ihr Blick richtete sich erst auf den Boden, dann auf sein Gesicht. Seine Augen, die in der Dunkelheit so schwarz waren und dennoch funkelten. Doch sein Blick war nichtssagend. Und es verwundete sie, dass sie keinen Ausdruck in ihnen sah; sein Blick schien so gleichgültig.
Als sie später unter ihrer warmen Decke lag, dachte sie an die Momente, die vorher gewesen waren. Es war so schön gewesen, bis sie geredet hatte.
Und leise dachte sie bei sich: "Stell dir vor, die beiden wären wir."

---------

Mein erster Kurzgeschichtenversuch.. Ich find es grausig, aber es musste einfach mal raus aus meinem Kopf.
Verbesserungsvorschläge werden dankend angenommen.
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 23:23   #2
sosuek
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 95


Zitat:
Es war nicht nötig, dass es etwas sagte
'er'?

Zitat:
Dass sie einfach perfekt zueinander passen.
Ein alleinstehender Nebensatz geht meines Wissens nicht. Semikolon davor

Zitat:
Es zu schaffen, die Entfernung zu überwinden.
'zu' weg, oder wie drüber - Semikolon

Zitat:
Ihr Blick richtete sich erst auf den Boden, dann in seine Augen.
sich in etwas richten klingt in meinen Ohren irgendwie komisch..."zu seinen augen"?

Zitat:
Sein Blick war undefinierbar.
eine Definition, ist eine kurze Zusammenfassung eines Sachverhalts, oder? Kann man einen Blick definieren? Vielleicht eher "Sein Blick war nichtssagend."

Zitat:
Und es verwundete sie, dass sie keinen Ausdruck in ihnen sah
'verwunden' klingt für mich eher nach körperlichen Wunden, gemeint sind aber seelische...ich würde das Wort 'verletzten' wählen.

Zitat:
Verbesserungsvorschläge wedren dankend
und noch ein kleiner tippfehler


Die Geschichte regt mich zum Nachdenken an. Warum interessieren ihn ihre Worte nicht? Warum lässt er zu, dass sie sich jetzt Schuldgefühle macht? ...


sosu
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 15:01   #3
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677


Hallo sosu,
Zuerst danke ich dir für deine Aufmerksamkeit beim lesen.. Hab wohl gestern etwas schneller gedacht als ich tippen konnte.
Die meisten Sachen habe ich jedenfalls berichtigt.
Nur das "verwunden" wollte ich so lassen. Denn kennst du nicht das Gefühl, dass dich eine Geste verletzen kann und dass es dann mehr schmerzt, als eine blutende Wunde?
Außerdem geht sie ja hinterher in ihr Bett und es ist ein bisschen so gedacht, als würde sie ihre Wunden lecken..

Ich denke, ihn interessieren ihre Worte schon. Vielleicht weiß er nur nicht, was er sagen soll.
Natürlich wirkt es aus ihrer Sicht so, als würde es ihn nicht interessieren. Aber es ist dunkel (was ich leider erst jetzt eingefügt habe... lalala ) und sie kann seinen Blick vielleicht missdeuten.
Vielleicht geht es ihm ja so ähnlich wie ihr, nur versagen ihm die Worte.

Er kann natürlich auch ein Arschloch sein und genau so, wie es für sie rüberkommt.

Ich weiß es nicht.

lg, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 15:07   #4
sosuek
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 95


schneller denken als tippen/schreiben kenn ich
(sehr zum Leidwesen meiner Deutschlehrerin )
Auch wenn er nicht weiß, was er sagen soll, könnte er es doch wenoigstens durch eine Gestik zum Ausdruck bringen.
Und etweder es ist zu dunkel, um den Blick zu sehen oder es ist hell genug, dass sie ihn deuten kann, oder?

sosu
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 15:41   #5
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Der Inhalt ist gut. Ich dachte erst, es käme etwas Kitschiges am Ende raus, aber die Pointe ändert das, lässt eine Tragik erkennen.

Sprachlich solltest Du Dir das Ganze aber nochmal zu Gemüte führen. Allein das Verb "sagen" taucht in dem kurzen Text schon viel zu oft auf, obwohl es dafür so viele schöne und aussagekräftigere Synonyme gibt.

Eine Stelle erscheint - von der ungünstigen Wiederholung abgesehen - dadurch sogar geradezu widersprüchlich:
Zitat:
sie hatten alles gesagt, was sie hatten klären wollen.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Da denkt man als Leser: Warum will sie denn noch etwas sagen, wenn die beiden sich schon alles gesagt haben?

auch die Worte "nichtssagend" und "versagen" haben dieselbe Familie bzw. denselben Klang wie "sagen" und sollten deshalb geändert werden.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 15:45   #6
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677


Hui...
Danke, Struppigel, für deine Kritik.
Naja, wie gesagt, ich hab das gestern innerhalb von etwa fünf Minuten geschrieben und nicht so auf meinen Schreibstil geachtet. Ich musste einfach mal Luft machen...
Ich denke, ich setze mich nochmal in Ruhe an den Text und formuliere ihn eventuell ganz um...

Danke, dass es dir von der Idee her gefallen hat.
Vlg, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 15:48   #7
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Nicht nur die Idee - der ganze Inhalt ist Dir gut gelungen.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
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