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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 28.03.2008, 23:38   #1
LeSchmürz
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 66

Standard umBruch

endlich im schlaf
entzug des / lichtes
lachen schöner schatten
risse an der / wand
lungen flügel flattern fliegen
gitter stäben steil ent/gegen
stand auf einem bein
haus/gemachte schädel
knochen trocken täler / aus
namen des geistes
blitz
licht des donners
tags / gesammelten wissens
durst bis wir uns sehn
sucht
nach sinn
verlust von selbst
liebe auf dauer
regen wir uns / auf
geschwemmt ins ziel
wasser
fall
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Alt 29.03.2008, 00:16   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

hey, das ist ein text, wie ich ihn mag.
genial verdichtete bildfolge und die doppelt gesetzten lesbarkeiten, mann,
großartig.
muss ich gleich noch ein paar mal lesen, um mit den interpretationsmöglichkeiten anzubandeln..

schön, dass du hier bist.


edit. das ist das allerschönste. durst bis wir uns sehn sucht.

Zitat:
durst bis wir uns sehn
sucht nach sinn
verlust von selbst
liebe auf dauer
regen wir uns / auf
geschwemmt ins ziel
wasser
fall


lg a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2008, 13:42   #3
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

Och, nö. Die Verdichtung bis weilen überzogen - nun gut das kann ich verstehen. Allerdings wird bei diesem Text die Form zum Inhalt. Die Enjambements sind nicht wirklich neu-interessant-ausgefeilt und kommen fast alleine-recht mager daher. Damit ist auch die einzige „Stärke“ des Textes eigentlich keine. Dafür sauge ich mir jetzt auch keine Interpretation aus den Fingern.
Nicht anregend-misslungen.

gruß mo.-
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2008, 15:30   #4
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

hallo LeSchmürz,
ich schließe mich auch eher mo als apnoe an.

sicher, das gedicht liest sich sehr fein, aber ich habe den eindruck, dass du mehr auf den klang denn auf den (zusammenhängenden) inhalt geachtet hast.
die alliterationen sind durchaus nett, aber es scheint eben, dass du eher zwangsweise alliteration an alliteration gereiht hättest und dabei ohne grund von einem bild zum anderen springst.

die umbrüche, die ja schon vom titel her groß angekündigt werden und daher gewissermaßen gezwungen sind, diesem druck zu entsprechen, werden dem gesteigerten interesse nicht wirklich gerecht (überhaupt finde ich es ungünstig, diese umbrüche zum thema und titel des gedichts zu machen).

ich würde raten, dich auf ein bild zu konzentrieren und diese umbruchsgeschichte zu lassen, du scheinst ja durchaus schreiben zu können, nur bist du hier etwas über das ziel hinausgeschossen

mfg, hefe
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2008, 22:28   #5
LeSchmürz
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 66

Vorweg: Vielen Dank Euch, Ihr schnellen Leser- und KommentatorInnen ! =)


Liebe Apnoe [hol' erst einmal Luft] ,

Danke!
Zitat:
Original von apnoe
schön, dass du hier bist.
- das kann ich Dir in Bezug auf das Lesen, Erfassen und Goutieren des Textes hier vollinhaltlich herzlichstens zurückgeben! =)


--------


@ Mo.- :

Zitat:
Och, nö.
Ach was.
Zitat:
Allerdings wird bei diesem Text die Form zum Inhalt.
Zum Ersten wäre das nichts Schlechtes ... ich kenne ein paar wunderbare Texte, die just genau so funktionieren! =)
Das ist eine legitime Sicht und Vorgehensweise der Lyrik.
- Doch zum Zweiten stimmt es für meinen Text hier nicht.

Zitat:
Die Enjambements sind nicht wirklich neu ...
Jagott was ist schon neu ...
Zitat:
Dafür sauge ich mir jetzt auch keine Interpretation aus den Fingern.
Musst Du nicht, keine Angst.
Aber wenn Du Dich dem Inhaltlichen nicht stellen magst, dann kannst Du nicht vorwerfen, es gäbe keinen Inhalt ... n'est pas?


----------------


@ Cheffe:

Na da kommt nun doch mal Butter bei die Fische betreffs Kritik! =)

Zitat:
ich habe den eindruck, dass du mehr auf den klang denn auf den (zusammenhängenden) inhalt geachtet hast.
... es scheint eben, dass du eher zwangsweise alliteration an alliteration gereiht hättest
Hm - Klang ist natürlich durchaus sehr wichtig hier; aber daraus soll auch Inhalt entstehen bzw. befördert werden.
Die Alliterationen nun eben sind tatsächlich einfach unter der Hand entstanden und gar nicht "aufgesucht" (was jedoch natürlich in der Wirkung des Gedichtes ja wurscht ist).

Zitat:
(überhaupt finde ich es ungünstig, diese umbrüche zum thema und titel des gedichts zu machen). ...
ich würde raten, dich auf ein bild zu konzentrieren
Da beißt sich doch argumentativ ein bißchen die Katze in den Schwanz, oder?
Umbrüche sind hier sozusagen dreifach thematisiert/umgesetzt ... formal-typographisch ... dann in den Bild-Brüchen ... und dann in dem Dahinterstehenden. Wobei die Bilder (die eben mitnichten beliebig sind) sich jeweils die Hand reichen sollen - just so wie die ZeilenUmBrüche.
So ist's zumindest gedacht ...

Zitat:
du scheinst ja durchaus schreiben zu können ...
Jetzt würde mich ja doch mal interessieren, wie Du zu dieser Meinung kommst - wenn Dir die Funktionsweise dieses Textes nicht zusagt?!


Danke Euch allen für die Beschäftigung mit diesem Dingen hier!
LeSchmürz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2008, 22:42   #6
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

moin leschmürz (was ist das eigentlich für ein name, wenn ich mal fragen darf):

Zitat:
Hm - Klang ist natürlich durchaus sehr wichtig hier; aber daraus soll auch Inhalt entstehen bzw. befördert werden.
Die Alliterationen nun eben sind tatsächlich einfach unter der Hand entstanden und gar nicht "aufgesucht" (was jedoch natürlich in der Wirkung des Gedichtes ja wurscht ist).
wirkte eben so auf mich, kann man nicht ändern, bzw. kann man schon.

Zitat:
Da beißt sich doch argumentativ ein bißchen die Katze in den Schwanz, oder?
Umbrüche sind hier sozusagen dreifach thematisiert/umgesetzt ... formal-typographisch ... dann in den Bild-Brüchen ... und dann in dem Dahinterstehenden. Wobei die Bilder (die eben mitnichten beliebig sind) sich jeweils die Hand reichen sollen - just so wie die ZeilenUmBrüche.
So ist's zumindest gedacht ...
ich meine mit dem einen bild, dass du hier, zumindest hat(te) es für mich den anschein, den alliterationen und umbrüchen wegen von einem bild, so z.b. zu beginn vom raum zu lungenflügen und von denen wieder zu flatternden dingen. das kann man natürlich auch mögen, aber mir ist das zu sprunghaft, ohne dass du ein bild wirklich ausschöpfst, ist schon das nächste dran.

Zitat:
Jetzt würde mich ja doch mal interessieren, wie Du zu dieser Meinung kommst - wenn Dir die Funktionsweise dieses Textes nicht zusagt?!
das war eine annahme
es liegt bei dir, das zu bestärken

mfg, hefe
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2008, 22:58   #7
lyrwir
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 449

Standard RE: umBruch

Och ja,
das gefällt mir, zwischen trachen und wäumen, ääh, wachen und träumen. eine Kette von Assoziationen, zielloses Schaukeln. Eine Aussage kann, muss ich mir aber hier nicht herbasteln. So mag ich moderne Lyrik, ohne Pädagogik und ohne Umbruch. Einziges Gemeckerlein: braucht es wirklich die Schrägstriche und die Schrägstellungen? Das ist auch so schon schräg genug.
Gerne hinterhergeflattert,
LW
lyrwir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2008, 01:09   #8
LeSchmürz
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 66

Zitat:
Original von El_Hefe
moin leschmürz (was ist das eigentlich für ein name, wenn ich mal fragen darf):
Kommt aus der Literatur - Michl Schäfer z.B. scheint offensichtlich schon Bekannstschaft damit gemacht zu haben (höchst erfreulich! =)).
Is' ne ... wie soll man sagen: "Gestalt" aus nem Theaterstück von Boris Vian.

Zitat:
wirkte eben so auf mich, kann man nicht ändern, bzw. kann man schon.
Oh, Dein Leser-Eindruck hier ist schon sehr wichtig.
Dem wollte ich damit Rechnung tragen, dass ich sagte, dass es für die Literatur letztlich wurscht ist, wie sie entstanden ist - wichtig ist das WAS und WIE rezipiert wird.

Zitat:
... ohne dass du ein bild wirklich ausschöpfst, ist schon das nächste dran.
Da gebe ich Dir unumwunden recht!
So ist's gedacht.
Es ist ein "Entlangstreifen" ...

Zitat:
...
das war eine annahme
es liegt bei dir, das zu bestärken
Ich werde mich redlich mühen, versprochen! =)


------------


Zitat:
Original von lyrwir
Och ja


Zitat:
das gefällt mir, zwischen trachen und wäumen, ääh, wachen und träumen. eine Kette von Assoziationen, zielloses Schaukeln. Eine Aussage kann, muss ich mir aber hier nicht herbasteln. So mag ich moderne Lyrik, ohne Pädagogik und ohne Umbruch.
Ey Danke, lyrwir!
Solchiges höre ich extrem gerne aus Deinem Munde. =)

Zitat:
braucht es wirklich die Schrägstriche und die Schrägstellungen?
Die Kursivstellen braucht es für mich schon. Is' mir tatsächlich wichtig ...
Die Schrägstriche ... nun ... zugegeben: Das war mal so'n Versuch.
Das lass ich mal sacken und guck's mit etwas größerem Abstand dann nochmal ohne diese an.
Danke für Dein Votum hierzu.
LeSchmürz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2008, 01:36   #9
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

Zitat:
Zum Ersten wäre das nichts Schlechtes ... ich kenne ein paar wunderbare Texte, die just genau so funktionieren! fröhlich
Das ist eine legitime Sicht und Vorgehensweise der Lyrik.
- Doch zum Zweiten stimmt es für meinen Text hier nicht. Augenzwinkern
zum ersten rede ich hier nicht von legitimitäten in der lyrik sondern von ihem misslingen und zum zweiten entscheidest nicht du was ich in deinem text erkenne sondern ich selbst.

Zitat:
Musst Du nicht, keine Angst.
Aber wenn Du Dich dem Inhaltlichen nicht stellen magst, dann kannst Du nicht vorwerfen, es gäbe keinen Inhalt ... n'est pas? Augenzwinkern
das has du falsch verstanden. ich sehe keinen inhalt/keinen rotenfaden und habe keine lust etwas zu erfinden. da schreib ich lieber selbst.
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2008, 02:04   #10
LeSchmürz
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 66

Mo.-
Du alter Apodiktiker!


Zitat:
Original von Mo.-
zum ersten rede ich hier nicht von legitimitäten in der lyrik ...
Nunja, Deiner Bemerkung "Allerdings wird bei diesem Text die Form zum Inhalt" haftet doch etwas der Klang des Vorwurfes an - als würdest Du eben doch über die Legitimität sprechen, ob die Form zum Inhalt werden dürfe.

Zitat:
zum zweiten entscheidest nicht du was ich in deinem text erkenne sondern ich selbst.
Aber selbstverständlich! Absolut d'accord! =)
--- Aber Du hattest mir ja eben nicht mitgeteilt, was Du in meinem Text erkennst, sondern eine "Tatsache" verkündet.

Zitat:
ich sehe keinen inhalt ...
OK.
Verstanden, akzeptiert und geschenkt.
Vielleicht bei einem nächsten - falls ich Dir nicht ungeschickterweise die Lust dazu verdorben habe.


Zitat:
da schreib ich lieber selbst.
Mit Spannung gehe ich auf weitere Suche nach Deinen Texten hier.


Danke für Deine Zeit.
LeSchmürz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2008, 16:26   #11
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

Zitat:
Du alter Apodiptiker! großes Grinsen
du meinst bestimmt Apodiktiker.
Zitat:
Nunja, Deiner Bemerkung "Allerdings wird bei diesem Text die Form zum Inhalt" haftet doch etwas der Klang des Vorwurfes an - als würdest eben doch über die Legitimität sprechen, ob die Form zum Inhalt werden dürfe.
sicher der vorwurf war beabsichtigt. aber ich wollte dir keine verbrechen gegen die "gesetze" lyrik vorwerfen -die gibt es nicht.
du kannst grundsätzlich machen was du willst und ich kann es nunmal gut heißen oder eben nicht. das entscheide ich an dem jeweiligem produkt. ich schätze dein versuch richtete sich in richtung assoziatives schreiben - nach meinen egenen erfahrungen sind dabei immer hintergedanken an jedem bild. diese sind aber teil des autors und nicht des textes da sie bisweilen nie dazugeschrieben werden. daraus folgt dieser text lebt von seiner sprache-die mich nicht überzeugt hat.
Zitat:
falls ich Dir nicht ungeschickterweise die Lust dazu verdorben habe.
passt schon.

Zitat:
Danke für Deine Zeit
bitte,gleichfalls.
mo.-
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2008, 01:49   #12
LeSchmürz
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 66

Zitat:
Original von Mo.-
du meinst bestimmt Apodiktiker.
Wie recht Du hast! 8o

Ist mir doch glatt entschlüpft ...

Wird gleich verbessert.
LeSchmürz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2011, 08:18   #13
männlich Sageness
 
Benutzerbild von Sageness
 
Dabei seit: 01/2011
Ort: Irgentwo im Schwarzwald
Alter: 28
Beiträge: 125

mir gefehlt das mit dem Schatten

Zitat:
endlich im schlaf
entzug des / lichtes
lachen schöner schatten
risse an der / wand
dass ist wirklich toll
übermittelt (für mich)
Trauer und Interesselosigkeit aber trotzdem ein bisschen hoffnung
schön
Sageness ist offline   Mit Zitat antworten
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