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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 22.11.2011, 15:10   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
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Beiträge: 4.798

Standard Meinungsfreiheit

Dass die Menschen frei zu sprechen sind,
ist der Weisheit aller klügstes Kind,

weil der Wert der Wahrheit sogar mehr gewinnt
durch die Fehler eines jeden Menschen Geist,
der in wahrhaftigem Bemühen sie ersinnt
und daher ehrfürchtig ihr schieres Wesen preist,

als durch die anerkannte Wahrheit in den Sätzen,
die viele Menschen deshalb nur verteten wollen,
weil sie gewohnt sind, träge alles nachzuschwätzen
und dem Bemüh'n um Wahrheit keine Achtung zollen.
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Alt 22.11.2011, 17:49   #2
männlich ZychoyZ
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 37
Beiträge: 1.633

Hallo Schmuddel-K.,

ich muss mir ernsthaft überlegen auf welcher seite ich mich bei deinem gelungenen poem befinde, aber alleine schon das bedeutet auch den wert deiner worte, es zwingt doch zur nachdacht und vielleicht zur umdacht ...
ein schöner text ... er spiegelt den verdienst unserer demokratischen gesellschaft, die freiheit von meinungszwängen (die jeder dennoch trotz der äußeren gegebenheit auch noch nach innen erlangen wollen sollte ... )

schöne, gekerkerte grüße Zycho. (der manchmal von seinen eigenen worten verwirrt ist ...)

Geändert von ZychoyZ (22.11.2011 um 19:28 Uhr) Grund: formulien
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2011, 20:26   #3
männlich Schmuddelkind
 
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Beiträge: 4.798

Ich muss 99% deines Lobes an John Stuart Mill weitergeben. Dieses Gedicht ist lediglich eine lyrische Umsetzung eines Zitats von Mill, das ich sehr beeindruckend finde:

"Die Wahrheit gewinnt sogar mehr durch die Irrtümer eines Menschen, der mit gebührendem Eifer und entsprechender Vorbereitung für sich selbst denkt, als durch die richtigen Meinungen derer, die diese nur darum vertreten, weil sie sich selbst das Denken nicht erlauben."

Aber wenn es dich zum Denken anregt, gar zwingt, ist mir das natürlich willkommen.

LG
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Alt 23.11.2011, 19:57   #4
männlich Ayatollah
 
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Dabei seit: 12/2010
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Alter: 37
Beiträge: 735

Vielleicht haben sich auch einige damit abgefunden nie die Wahrheit ergründen zu können.

Mill ist ein Kind seiner Zeit. Kompliment, dass du ihm so Tribut zollst. Hast Du auch beim Schreiben daran gedacht die ersten zwei Zeilen an den Schluss zu setzen?

Gruss, A.
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Alt 23.11.2011, 21:44   #5
männlich Schmuddelkind
 
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Beiträge: 4.798

Danke für das Kompliment! Mill ist es wert.

Zitat:
Hast Du auch beim Schreiben daran gedacht die ersten zwei Zeilen an den Schluss zu setzen?
Ich wüsste nicht, warum und wie. Hast du da was Konkretes?

Natürlich ist es eine berechtigte Frage, ob es die Wahrheit gibt und ob man sie erkennen kann, aber ich würde Mills Zitat unabhängig davon unterstreichen.

Mach's gut!
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Alt 23.11.2011, 22:41   #6
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo,

ich konnte mit diesem Zitat noch nie was anfangen.
Jedesmal, wenn ich es wieder zerpflücke, wird es sozusagen gefleddert. Es bleibt keine Substanz.
Und witzig hatte er es ja bei Gott nicht gemeint.

Den Tippfehler kannst Du korrigieren lassen.


LG!
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2011, 03:48   #7
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 40
Beiträge: 1.462

Hi Schmuddelkind!
An manchen Stellen gerate ich beim lesen Deines Gedichts ein wenig ins holpern, die Aussage darin finde ich aber gut.
Das Zitat kannte ich in der Art noch nicht, aber zutreffend ist es (fast) mit Sicherheit allemal. Darum kassiert der Text auch meinen guten Zuspruch. Habe mir sogar Gedanken gemacht und etwas dazuüberlegt
Das stelle ich jetzt gleich auch hier vor als "der Gral" Thx für den neuen Denkanstoss.

LG
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2011, 11:16   #8
männlich Schmuddelkind
 
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Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Hallo,

schön, dass diesem Gedicht ein wenig Aufmerksamkeit zukommt!

@Rebird: Schön, dass es dir gefällt und dass es dich inspiriert ("Gral" ist ja auch gut geworden)! Ja, n bisschen holprig ist es tatsächlich.

@Thing: Wärst du so gütig...? Ich kann den Tippfehler leider nicht finden.

Zitat:
ich konnte mit diesem Zitat noch nie was anfangen.
Jedesmal, wenn ich es wieder zerpflücke, wird es sozusagen gefleddert. Es bleibt keine Substanz.
Kannst du das konkretisieren? Ich finde eigentlich, dass dies die fundierteste Rechtfertigung der Meinungsfreiheit ist, die die politische Philosophie anzubieten hat, zumindest wenn man es im Kontext von "On Liberty" betrachtet.

LG
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2011, 09:38   #9
weiblich Carita
 
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Ort: Hauptstadtinsel
Alter: 60
Beiträge: 80

Hallo Schmuddelkind,

ich mag dein Gedicht aus zwei Gründen:

Es entspricht deckungsgleich meiner eigenen Einstellung. Nur mit Meinungsfreiheit ist Meinungsaustausch möglich.

Beim ersten Lesen ist mir der Text tatsächlich auch etwas schwergängig erschienen. (Ich bin allerdings keine Expertin für Reime )
Das war gut - gerade dies zwang mich zum wiederholten, noch sorgfältigeren Lesen, wobei ich langsam und bedächtig die Gedankengänge nachvollzog.

Lieben Gruß
Carita
Carita ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2011, 11:10   #10
männlich Schmuddelkind
 
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Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Danke!

Aus beiden Gründen freut es mich. Eigentlich war mir gar nicht so bewusst, dass der Text so schwergängig ist, aber wenn das zur Folge hat, dass der Leser jeden einzelnen Vers sorgfältig und aufmerksam liest, finde ich das gut.

LG
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