Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 09.06.2005, 09:36   #1
Gedankensee
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard der Worte Wind

*


ich schwinge
in der Worte Winde
steige
kreise
falle
treibe
empor gleich einem Blatt
höher als ich je geboren
tiefer noch
im Fallen ab
und gleite
sinkend
in Gedanken
halb verloren
auf einem weiten Sonnenbogen
schwebend
sacht
hinab


*
  Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 11:36   #2
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

Hallo Gedankensee,

in deinen Zeilen klingt das Laut- und Bildgeschehen auf eine recht schöne Weise "lyrisch" zusammen...und ist zudem im Einklang mit dem
Zeilenbild.

Wie würdest du es empfinden, wenn

"tiefer noch im Fallen ab und"

wegfiele ?

Ich frag das wegen der "Spannung" des Ganzen.

Liebe Grüße

manfred
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 11:53   #3
Gedankensee
Gast
 
Beiträge: n/a

hallo manfred,
dankeschön erstmal für deine Worte !

deinen angesprochenen Vorschlag muss ich glatt ablehnen,
denn erstens unterbricht es den Lesefluss, der einem ´akustischem Bogen entsprechen´ soll und zudem ist diese Passage
inhaltlich sehr wichtig.

kam das auch so rüber, wie ich es beabsichtigt hatte ?

See-Gruss
  Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 13:05   #4
Gabriele
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 26

Standard der worte wind

hallo gedankensee,

finde das gedicht super für mich klingt es rund und ich würde auch nix weglassen. bei mir löst es die vorstellung aus im herbst bei schönem wetter auf einer wiese zu sitzen die natur auf sich einwirken lassen und ein bisschen zu träumen und zu sinieren.
Gabriele ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 13:12   #5
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

hallo gedankensee,

verstehe.

Bliebe noch die Frage nach dem "und" bei "gleite" ...

Ich dachte ursprünglich, dass sich durch eine Art Lesefluss-Pause
das "Abwärtsbild" als plötzlicher Kontrast inhaltlich durch sich selbst ausspricht ...

grüße

m
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 13:13   #6
Gedankensee
Gast
 
Beiträge: n/a

hallo Gabriele,
auf einer Wiese sitze ich sehr oft und träume so ganz vergeistigt vor
mich hin...*g*

dank dir für deine Traumbegleitung

LG
See
  Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 13:16   #7
Gedankensee
Gast
 
Beiträge: n/a

Zitat:
Original von manfred
...Ich dachte ursprünglich, dass sich durch eine Art Lesefluss-Pause
das "Abwärtsbild" als plötzlicher Kontrast inhaltlich durch sich selbst ausspricht ...
huuups ! also jetzt steig ich nicht mehr durch

AAAH - jetzt !

also, eine Pause würde hier nicht passen, denn schweben, gleiten, langsam absinken sind fliessende Vorgänge, die ich betonen wollte...

hast du das mit dem Unterbrechen gemeint - den Wechsel vom Hochsteigen zum Abfallen ?
  Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 13:48   #8
Gabriele
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 26

Standard wind

hallo see,
schön dass du oft auf einer wiese sitzen kannst und träumst. für mich zählen bei einem gedicht nicht so sehr der redefluß oder ob es richtig reimt und all das, mich muß es ansprechen (ähnlich wie ein bild) und es muß mir was sagen. und das tut deins genau so wie es ist.
Gabriele ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 20:52   #9
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

ich weiß, hab mich ziemlich kompliziert ausgedrückt ...

zu deiner frage: ja

LG

m
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.06.2005, 16:55   #10
Don Carvalho
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 180

Hi Gedankensee,

bei solchen Konstrukten ist es immer schwer, das Formale zu kritisieren. Manfreds Ansatz, aus inhaltlichen Gründen eine Pause zu setzen, stimme Dir jedoch zu, dass das den Lesefluss stören würde. Diesbezüglich habe ich jedoch auch noch meinen Senf hinzuzugeben:

Eine Aufzählung hat in Texten doch üblicherweise maximal drei Elemente. Natürlich liegt hier ein Gedicht vor, dass anderen Maßstäben unterliegt, dennoch hakt es bei mir beim Lesen, wenn nach "steige kreise falle" noch ein "treibe" folgt, die Aufzählung empfinde ich zu lang und aus dem genannten Grund dem Lesefluss nicht förderlich. Meines Erachtens würde es vorliegend besser klingen, die Aufzählung zu verkürzen und bspw. "treibe" wegzulassen.

Zum anderen stört mich die Zeile "auf einem weiten Sonnenbogen", die mir irgendwie zu viele Silben hat, um sich ins Ganze einzufügen. Warum verkürzt Du sie nicht zu "auf weitem Sonnenbogen", ist in meinen Ohren irgendwie gefälliger.

Natürlich sind derartige Dinge immer sehr subjektiv, aber vielleicht kannst Du nachvollziehen was ich meine.

Auf den Inhalt ist bislang noch niemand so recht eingegangen, dabei beschreibst Du meinem Gefühl nach ja nicht nur das lustige Blätterspiel im Wind... es fällt mir ein bisschen schwer, Deine Zeilen eindeutig zu deuten, aber ich vermute, Du spielst auf den Umgang des Autors (von Gedichten, Texten etc.) mit Worten an, wie sie ihn - so ihm großes gelingt - zu mehr machen können, als er eigentlich ist, aber ebenso auch in tiefste Löcher fallen lassen können... aber letztlich findet hier zu einem Gleichgewicht. So richtig wills nicht passen, vielleicht kriege ich es noch besser zu fassen...

Gern gelesen,

Don Carvalho ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für der Worte Wind

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.