Regentropfen

[Ex-DrKarg]

Regentropfen

©Hans Hartmut Karg
2016

Wären diese Tropfen nur graue Lichter,
Würde es heute am Himmel nicht blitzen,
Wenn viele Leute ihre Kappen und Mützen
Noch zögen sehr tief in ihre Gesichter.

Auch gut beschirmt ging mancher noch leise
So zwischen den grünenden Pflanzen dahin,
Wo aufatmend und mit viel Lebenssinn
Das Buschwerk erwacht zur Frühlingsreise.

Sehr langsam ging der Regen nieder,
Die Tropfen feuchteten Stadt und Land:
Dies war des Wachstums Unterpfand,
Damit die Sonne heute leuchtet wieder.

Und alles atmet die frische Luft,
Vögel finden nun reichlich Nahrung.
Der Flieder verbreitet betörenden Duft
Und das Wasser bleibt Lebensbewahrung.

Ohne die gestrigen Regentropfen
Wäre alles Leben heut' viel zu heiß.
So aber wachsen selbst Tabak und Hopfen –
Und der Jasminstrauch blüht endlich herrlich weiß.

*

[Gylon]

Lieber Dr. Karg,
der Tabak dürfte von mir aus gerne verdorren, der Hopfen bloß nicht!
Dein Gedicht gefällt mir!

Liebe Grüße Gylon

[Ex-DrKarg]

Naja, lieber Gylon,
nachdem die Bauern für ihre Milch fast nichts mehr erhalten, schlagen sich - zumindest in Franken - manche noch mit dem Anbau von Tabak durch. Wenn sie den Suchtstoff nicht anbauenkönnten - dann würde er halt anderswo produziert werden....
Herzliche Grüße H. H. Karg

[Gylon]

Lieber Dr. Karg,
ich bedaure täglich, was wir Menschen alles an Müll produzieren nur um Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Dieser Weg wird nur ein kurzer sein, da er nicht nachhaltig ist. Aber es fehlen praktikable Lösungen um diese Maßen von Menschen weltweit in Arbeit zu bringen, müsste die Produktivität eigentlich gedrosselt anstatt stetig gesteigert zu werden. Ein schwieriges Thema!

Dir einen schönen Tag noch

Liebe Grüße Gylon

[Ex-DrKarg]

Lieber Gylon,
das wäre schon richtig mit der Nahrungsdrosselung, wenn sich die Menschheit nicht derart explosionsartig vermehren würde. So aber bleibt die Daueraufgabe: Wie diese Menschmilliarden mit Essen und Trinken versorgen?
Und dann gäbe es schon Lösungen: Kunststoffe verbieten oder zumindest weltweit nicht mehr in die Weltmeere entsorgen lassen, weil wir uns sonst um das Nahrungsangebot an Fischen und anderen Meeresgetieren bringen. Das hat die moderne Meeresforschung längst nachgewiesen.
Herzliche Grüße H. H. Karg

[Gylon]

Lieber Dr. Karg,
ich meinte, weniger Maschineneinsatz und mehr Handarbeit um die Industrielle Produktivität zu drosseln. An der Kunststoffindustrie hängen Millionen von Arbeitsplätzen, von der Gewinnung über die Entwicklung, Maschinen und Anlagenbau, Produktion und Vermarktung (Entsorgung und Recycling fehlt noch, usw.) . Ein Verbot würde also schwerwiegende Folgen für den Arbeitsmarkt haben. Egal welches Produkt man vom Markt nimmt, es hängen Arbeitsplätze und Familien dran. Wir sind momentan gezwungen Müll zu produzieren, um dieses System des Wahnsinns am Laufen zu halten. Eine Möglichkeit wäre die gezielt Reduzierung der Weltbevölkerung. Aber so weit sind wir Menschen mit ihren Religionen noch lange nicht. Ich klinke mich an diesem Punkt aus da das zu weit führt. Lass es dir gut gehen!

Liebe Grüße Gylon

[Ex-DrKarg]

Lieber Gylon,
das sind wirklich sehr weite Denk- und Handlungsfelder und ich verstehe Dich, wenn Du Dich da ausklinkst.
Auch Dir alles Gute wünscht Dir von Herzen
H. H. Karg