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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 14.02.2007, 18:18   #1
Reza
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 6

Standard Anlehnung an Goethes "Prometheus"

Gott, wende dich ab.
Wende dich ab von diesem Platz den du einst geschaffen
Und den Menschen geschenkt hast.

Voller Liebe und Güte bist du ihnen begegnet
Ohne zu bedenken,
Dass deine Abwesenheit zu Hass und Schmerz führen kann!

Aber du warst immer schon der Menschen Held
Ein Ideal
Dem es galt, nachzueifern und gleich zu werden!

Du, Perfektion, Vollkommenheit, Sehnsucht des Menschen! -
Du hättest niemals Schmerz über die Welt gebracht!
Hättest niemals gelehrt was Furcht, was Trauer ist!
Nein, das steht einem Gott, wie du einer bist, nicht zu.

Aber einem Gott wie mir.

Ich, der Verstoßene,
Ich bin imstande, der Welt den Hass zu lehren,
Weil ich hasse.
Bin derjenige, der Bosheit sät,
Um sich an ihr zu erfreuen.

Doch nicht ich war es,
Der die Saat ausstreute.
Ich habe nicht den Keim gepflegt,
Den ihr nun für euer Verderben verantwortlich macht.

Das ward ihr
Ihr selbst, die ihr euch die Krone der Schöpfung nennt
Seid doch vielmehr deren Richter, Häscher und Henker!

Ich war nicht das Schwert, das niederschlug,
und weder die Hand, die es führte,
noch das Ideal, dem es diente war ich.

Und doch,
Ihr macht mich für eure Fehlschläge verantwortlich
Ja wahrlich, ihr seid die Krone der Schöpfung
Denn ihr ziert bloß das Haupt.
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