Sommertage

[Thing]

Nummer Zwei:



Es riecht nach Pech. Ich wittere den Rauch.
Die Hitze wabert ohne jede Farbe.
Schaufeln leeren einen wohlgefüllten Bauch.
Am Rand verdorrt die letzte Grashalmgarbe.

Schwarzt lockt das neue Staßenband.
Es glänzt und glitzert weich.
Tastend wagen sich die kleine Hand
und auch der Fuß in diesen schwarzen Teich.


6. Juli 2015
in poetry

ad hoc

[Wolfmozart]

Diese Version gefällt mir besser.

Ein sehr besonders Thema, gut aufbereitet.

Gern gelesen

wolfmozart

[gummibaum]

Liebes Thing,

dein Pechgedicht habe ich mit Sympathie gelesen. Ein paar Zeilen sind mir dazu eingefallen.

LG gummibaum

Biene Maja

Sommerglänzend prahlt die Decke,
die die Straße breiter macht,
Blühendes entlang der Strecke,
Teer im Atem, müde lacht.

Leidend tue ich als Biene
auch mit Karzinom die Pflicht,
trage längs der Blechlawine
Pollen durch die Abgasschicht.

Doch ich will mich nicht beklagen,
denn ein Buch, das jemand schrieb,
zeigt mich Kindern den Wagen,
die mich jagen, menschenlieb...

[gummibaum]

zeigt mich Kindern in den Wagen

[Ex-Letreo71]

Liebes Thing,

das erinnert mich an ein ziemliches Pech, das ich als Kind mal hatte.
Wir waren bei einer Hochzeit und auf dem Weg zum Standesamt war so ein frisch geteertes Fleckchen.
Ich blieb mit meinen hübschen Sandalen stecken und fiel auch noch hin, das Kleid war dann auch futsch. Schrecklich.

Hab Dein Gedicht sehr gern gelesen. Die beiden letzten Verse finde ich besonders schön.

Lieben Gruß

Letreo

[gummibaum]

Hallo Thing,

gut, dass Letreo die letzten zwei Verse ansprichst. Ich war an der verdorrten Grashalmgarbe und an noch etwas hängengeblieben und hatte das Gedicht, als ich mich zum Schreiben verleiten ließ, gar nicht verstanden.

Nun aber kann ich auch gespannt dem Kind zuschauen.

LG g

[Thing]

Liebe Freunde -

laßt Euch danken für die Kommentare!
Das Gedicht wurde initiiert von einer Freundin, die sagte:
"Nun schreib mal was über diesen Teer, den wir als Kinder kennenlernten".

Geteert und "gepicht" wurde nur im Sommer.