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Alt 03.08.2012, 14:31   #1
männlich Desperado
 
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Standard Man Of The World

Es gibt Leute... nein, so stimmt das nicht, Männer, es sind in der Hauptsache Männer... es gibt also Männer, so unglaublich es klingen mag, die nicht ums Verrecken wahrhaben wollen, wenn ihre Zeit um ist.

Sie haben noch nicht bemerkt, dass ihr Zug abgefahren ist, wenn dieser schon lange auf dem Abstellgleis vor sich hin rostet, dass sie ihr Schiff verpasst haben, wenn der See schon vor Jahren ausgetrocknet ist, sie vergammeln lieber am Bahnhof zu Schienenschmiere und lungern am Kai rum, bis sie zu Algen geworden sind, bevor sie sich das eingestehen würden.

Sie fühlen sich noch wie ein edles Möbelstück im Schaufenster des Tischlers, wenn sie bei Nacht und Nebel auf den Sperrmüll geschleppt werden, damit nur ja niemand sehen kann, woher dieser versiffte Krempel kommt, sie feuern ihren erkalteten Ofen mit feuchtem Holz, wenn der Kamin längst zugemauert ist und wollen nicht einmal zugeben, dass da seit Ewigkeiten nur noch tote Hose ist, wenn ihnen die Beinkleider von Motten zerfressen vom vertrockneten Hintern blättern.

Kerle wie diese blubbern noch in der Sickergrube, wenn das Häuschen darüber vor langer Zeit abgerissen wurde und das Ganze gut zugeschüttet und versiegelt, sie klappern noch mit ihren Knochen, wenn ihr Grab eingeebnet ist und der Friedhof geschleift, der Totengräber würde sie nicht wollen, weil er ihr Begräbnis für Leichenfledderei halten müsste, und wenn sie vor der Höllenpforte stehen, empfängt sie ein Schild mit der Aufschrift „Betteln und Hausieren verboten“.

Manchmal frag’ ich mich, ob es ihnen wohl nie jemand gesagt hat, Mann, merkst du nicht, dass deine Uhr abgelaufen ist, deine Feder gesprungen, sieh’s doch endlich ein, du bist ausgemustert, erledigt, abgetakelt, du wirst nicht mehr gebraucht, die Zeit hat dich überholt und der Lauf des Lebens dich mit Haut und Haaren verschluckt, es wird dich nicht mehr ausspucken, und du kannst dir denken, was rauskommt bei, wenn du weiterhin mitmischen willst, Gewölle ist da noch gnädig.

Aber ich fürchte, denen kannst du das tausendmal sagen, die kapier’n das nicht, wollen es einfach nicht begreifen, lieber geben sie sich tausendmal der peinlichen Lächerlichkeit preis, machen sich zehntausendmal zum Affen und suhlen sich in ihrem eigenen Moder und Morast bis zum Erbrechen, als dass sie da gar keiner und keine einzige Menschenseele mehr wahrnimmt, denen ist nicht zu helfen, das sind schlicht hoffnungslose Fälle.

Ich glaube inzwischen, Männer dieses Schlages sind schlicht und ergreifend zu blöd dazu, zu einfältig und beschränkt, zu simpel und dämlich, ja doch, die sind einfach nur brunzdumm und nichts weiter, ausgemachte Volltrottel und des Denkens nicht fähig, eine andere Erklärung gibt es nicht dafür.

Die nehmen sich noch wichtig, wenn sich niemand mehr daran erinnern kann, dass es sie je gegeben hat, und ich denke, da gehört schon ein gerüttelt Maß Dummheit dazu.
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Alt 03.08.2012, 17:02   #2
männlich Ex-Ralfchen
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armer desperl. in dir schauts voll verbittert aus. na ja - ich bin kein großer mitleider, wenn es um solcherlei befindlichkeiten geht, wie du sie hier zum ausdruck bringst. erstaunlich wie negativ ein alter knarrer wie du das bild anderer menschen wiedergibt. es kommt zwischen den zeilen fast neidvoll rüber.

mit all dem grauen rotz den du rausgeiferst: es ist n.d.t. gut formuliert.
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Alt 03.08.2012, 17:32   #3
männlich Desperado
 
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Das ausgerechnet Du das sagst, Ralfchen, wundert mich jetzt schon ein wenig, aber was soll's, wirst schon deinen Hintergrund haben.

Ab und zu macht es mir einfach Spass, tief zu graben, und wenn da ein paar Dämonen hochgeflattert kommen, sollen sie mal flattern, was scheren mich Dämonen?

Es geht wie immer und überall um die positive Umkehrung.

Relaxt im fortgeschrittenen Alter, entspannt und gelassen, heiter und abgeklärt, jenseits von Macht, Einflussnahme und Wichtigtuerei, take the easy way out, sollen ruhig mal die Jungen machen, die haben Ideen und Visionen, noch Feuer und die nötige Power, machen sicher ihre Fehler, warum auch nicht, wär ja schlimm wenn's nicht so wär, aber die wissen schon so in etwa, wo sie hinwollen oder auch nicht, ist nicht mehr meine Angelegenheit, ich misch mich da nicht ein, geht mich auch garnix an.

Mein Urteil ist vollkommen bedeutungslos, meine Meinung zählt nichts, meine Einschätzung interessiert keinen, kann sie sagen oder es bleiben lassen, wie's mir gefällt, ich bin aus dem Rennen, sollen sich die Nachkommenden die Haken wundlaufen, ihre eigenen Wege finden und ihr Ding machen, wenn sie was wissen wollen, können sie ja fragen, wenn nicht ist auch gut.

Ich hab nichts mehr zu melden und bin out of time, so what, ist doch herrlich, was will man sich Besseres wünschen, wenn ich das gewusst hätte, wie verdammt gut das tut, hätt ich's viel früher schon so gemacht.

In diesem Sinne, immer schön umkehren
Desperado
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Alt 03.08.2012, 21:08   #4
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
...Mein Urteil ist vollkommen bedeutungslos, meine Meinung zählt nichts, meine Einschätzung interessiert keinen...Ich hab nichts mehr zu melden und bin out of time...
den eindruck hatte ich auch. daher frage ich mich: warum so einen text, der ja doch ans eingemachte geht. ich bin ein alter mann der die dinge geniesst wie ich sie zu mir kommen lasse. schweres schicksal kann einen menschen bewegen, aber das leben muss man bejahen. aber das ist meine private philosophie, die ich bei menschen in meinen gesellschaftlichen kategorien erlebe. macher, beweger und errreicher. wir aus dieser qualitativen provenienz sind immer voll dabei und auch bereit schlicht zu gehen wenn das ende naht. bis dahin wird gelebt. das denkvermögen kann ich deinem schweren text nicht entnehmen, denn er macht alles runter was sich der ältere mensch noch an lebensqualität bewahrt. für dich ist all das morbider todesquargel mit verwesung und aasgegeiere. schade, aber ich entnehme all deinen texten ein große lebensenttäuschung. das schreibe ich hier aus einer perspektive, die mit jahrzehnten von angst um einen geliebten menschen geprägt ist. und: die nie - bis zum heutigen tage auch nur ein quäntchen aufgabe und schwäche von uns/mir erpressen konnte.

eben nicht deine welt, desperato.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2012, 08:31   #5
männlich Desperado
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
...denn er macht alles runter was sich der ältere mensch noch an lebensqualität bewahrt... eben nicht deine welt, desperato.

Und die deine nicht die meine, so what?

Ich sehe keine Veranlassung, mich für meine Erfahrungen rechtfertigen zu müssen oder sie als Kontrapunkt gegen die anderer Menschen zu stellen.

Lebensqualität- unbedingt! Grade im Alter, mit keinem einzigen Wort habe ich die Wonnen der Erntezeit runtergemacht, da hast du ganz offenbar was in den völlig falschen weil geradezu gegenteiligen Hals bekommen.

Aber nie und nimmer werde ich den Nachkommenden den Wind aus den Segeln nehmen und ihnen die "Schneid abkaufen", sie mit herablassender Arroganz verhöhnen und demütigen, weil sie -unsicher- eigene und andere Wege gehen, ihnen meine Lebensklugheit um die Ohren hauen, sie in ihrer Entfaltung hemmen und ihnen ihre Suche durch neunmalkluge Besserwisserei verleiden, weil ich mich "kompetent und überlegen" breitgemacht habe wie eine Qualle, so wie es die Alten seinerzeit mit mir und meiner Generation gemacht haben, dann wäre ich nämlich um keinen Deut besser als diese Enddarmschließmuskel.

Dann wäre ich umsonst geboren.

LG
Desperadolo
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Alt 04.08.2012, 10:34   #6
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
...Ich sehe keine Veranlassung, mich für meine Erfahrungen rechtfertigen zu müssen oder sie als Kontrapunkt gegen die anderer Menschen zu stellen...
das habe ich nicht verlangt oder gar erwartet

Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
...Aber nie und nimmer werde ich den Nachkommenden den Wind aus den Segeln nehmen und ihnen die "Schneid abkaufen", sie mit herablassender Arroganz verhöhnen und demütigen, weil sie -unsicher- eigene und andere Wege gehen, ihnen meine Lebensklugheit um die Ohren hauen, sie in ihrer Entfaltung hemmen und ihnen ihre Suche durch neunmalkluge Besserwisserei verleiden, weil ich mich "kompetent und überlegen" breitgemacht habe wie eine Qualle, so wie es die Alten seinerzeit mit mir und meiner Generation gemacht haben, dann wäre ich nämlich um keinen Deut besser als diese Enddarmschließmuskel.
na ja ein trauriges konzentrat an erfahrungen mit schlechte beispielen gewürzt. nur diese scheinen in deiner textlichen skizze eines bestimmten typ mannes gar nicht auf. ich wäre i.ü. froh gewesen, hätte ich in jungen jahren aus der lebensklugheit und kompetenz älterer schöpfen können. so musste ich jeden schritt alleine gehen. der schliessmuskel wird immer wieder für jeden krempel und jede beleidigung als ettikettierung benützt. lass dir sagen: es ist einer der wichtigsten muskel, die der mensch besitzt. stell dir mal vor der funktioniert nicht mehr!

Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
...Dann wäre ich umsonst geboren...
die frage solltest du dir generell stellen.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2012, 11:24   #7
männlich Desperado
 
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Fragen stellen kann nie schaden.

Fest steht, dass ich nichts zu bieten habe an Ratschlägen für eine Zukunft bzw. den Weg durch die Herausforderungen einer Zeit, die ich nicht mehr erleben werde und deren altersbedingte Probleme ich bestenfalls noch -so objektiv und neutral wie möglich- beobachten kann.

Fest steht, dass die nachfolgenden Generationen vieles von dem, was ich erlebt habe, zu ihrem Glück nicht erleben müssen, andrerseits bin ich genau so froh, vieles von dem, was sie heute erleben und morgen erleben werden, nicht mehr erleben zu müssen.

Fest steht, dass sie zweifelsohne gehörig was versäumt haben in der Epoche, die ich erleben durfte und die sie nur als unbeteiligte Vergangenheit kennen, andrerseits erleben sie ihre Zeit und Welt nicht weniger intensiv als ich die meine seinerzeit und ich versäume ohne jede Frage die Zukunft, die ihnen noch offensteht und die ich aus Gründen der Sterblichkeit nicht mehr kennenlernen werde und kann.

Alles was bleibt ist freundschaftliche Begegnung auf den Kreuzungen völlig verschiedener Wege und Austausch auf Augenhöhe, der Rest ist obtruierter und anmaßender Humbug, "traue keinen Führern", wie Bobby so schön sang und singt, weil meine Erfahrungen nur selten greifen in den vollkommen veränderten Lebenssituationen und Bedingungen der Nachgeborenen.

"Ich hab's damals so und so gemacht, aber das musst du ganz allein selbst wissen...", das genügt vollauf und muss genügen, der Rest ist gewalttätig autoritär und besserwisserisch.

Was davon nun deine -sorry- etwas abstrusen Vermutungen, die du über mich anstellst, ohne mich überhaupt zu kennen, bestätigen könnte oder dir konkreten Anlass gibt, zu einer derart negativen Einschätzung meine Person und Denkweise betreffend zu gelangen, ist mir offengestanden vollkommen schleierhaft. Aber du wirst schon deine Gründe haben, denk' ich mal, Gründe allerdings, die mit mir nicht das Geringste zu tun haben, das solltest du bitte nicht außer Acht lassen.

Jede Generation muss ihren eigenen Weg finden- allein und für sich allein, sonst ist er ein billiges Placebo und taugt nix.

So schaugt des aus
Desperado
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Alt 04.08.2012, 11:46   #8
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Hallo Desperado,
ich finde Deinen Text sehr gelungen, auch in seiner Eigenart hat er mich überzeugt, es winkte mir auch nicht durch leuchtende Baumkronen das düstere Versteck, wo sich die Schönscheinigen gerne versteckt halten^^
So schien es mir jedenfalls, in aller Unwissenheit :>
Der Text wirkt auf mich, als hätte in ein Mensch frei nach Schnauze verfasst und so sollte es auch sein, sein dürfen, sollen sein -
Zitat:
Kerle wie diese blubbern noch in der Sickergrube, wenn das Häuschen darüber vor langer Zeit abgerissen wurde und das Ganze gut zugeschüttet und versiegelt, sie klappern noch mit ihren Knochen, wenn ihr Grab eingeebnet ist und der Friedhof geschleift...
Diese Stelle hat mir am besten gefallen, welch komische Vorstellung xD
Man sollte sich selber und andere nicht so toternst nehmen, dann klappts auch mit der Verständigung der Generationen, vielleicht
Bei Dir scheint mir das jedenfalls der Falll, wobei ich gar nicht weiss wie alt du bist erscheinst wie ein 17jähriger der eine längere Zeitreise hinter sich hat, war positiv gemeint, aber ich denke du weisst bescheid
lg an Dich
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Alt 04.08.2012, 12:05   #9
männlich Desperado
 
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Zitat:
Zitat von Rebird Beitrag anzeigen
erscheinst wie ein 17jähriger der eine längere Zeitreise hinter sich hat
Hallo Rebird,

Du wirst lachen, aber genau so fühl' ich mich- gar nicht einmal so selten!

Lieben Gruß zurück!
Desperado
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Alt 04.08.2012, 12:21   #10
männlich Ex-Ralfchen
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dein text ist keine kurzprosa im sinne von belletristik, sondern eine lebenserkenntnis, also nehme ich ihn autobiografisch an. nach all deinen insertierten hinweisen auf die großen und teils schlechten zeiten entnehme ich diesem, dass du 20 jahre älter sein musst, als ich. also mindestens 80 bis 85.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2012, 12:54   #11
männlich Desperado
 
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Zu dieser relativ bedeutungslosen Frage ein kleiner Auszug aus dem "Federhut", den ich ganz passend finde.


Vor mir breitet sich die berückend erhabene Schönheit der Sierra aus, endlose grenzenlose Weite, vom ewigen Wind geformte Schrecken und Wunder, schroff und abweisend ihr wildes Antlitz, magisch anziehend wie ein machtvoller Strudel, unwiderstehlich wie ein gewaltiger Sog.

Der gelbe Hund des Navajo hat graue Lefzen, mühsam schleppt er seine Hinterbeine nach.

Wenn ich die beiden schlendern sehe, weiß ich nicht, wer bedrückter seufzt, der alte Hund oder sein bekümmerter Herr. Er hat seinen Köter tief ins Herz geschlossen, „der ist mir lieb geworden wie ein Kind“, bekennt er traurig, „so lange er schnüffelt und mit der Rute wedelt“, meint er hoffend, „hat er wohl noch Freude am Leben“.
„Aber ja“, sag ich, „klar hat er das, schau ihn dir doch an, das kann noch dauern, das hat noch Zeit“, ohne mir selbst ein Wort davon abzukaufen.

„Sag mal, Desperado“, fragt mich die wäschewaschende Navajofrau am Bachlauf neugierig, „wie viele Jahre trägst du wirklich auf dem Buckel?“
„Zwei mal die tausend und noch ein paar zerquetschte“, antworte ich so ehrlich wie möglich, „hab irgendwann aufgehört zu zählen“.
Sie lächelt hintersinnig, schüttelt wissend das graue Haupt und fragt nicht weiter nach.
„In Wahrheit zehn und die Sieben“, schick ich höflich hinterher, „ich wurde als Greenhorn geboren und werde als Grennhorn sterben“.
„Willst wohl ein ewiger Jungspund sein?“ Schelmisch grinst sie mich an mit funkelnden Augen.
„Hahaha, schau mich doch an“, geb ich ihr lachend raus, „nein, ein ewiger Kindskopf, das bin ich.“
„Wird schon so sein,“ erwidert sie pfiffig, „es gibt auch schlimme Kinder.“

Ob die Alte weiß, wie recht sie damit hat?

Als ich geboren wurde, schlugen die Berge ihre Wolken über den Gipfeln zusammen, der Fluss seine Nebelschwaden über den Wassern und die Bäume ihre Zweige über den Wipfeln. Auch das noch, riefen sie vereint im Chor, haben wir nicht genug ertragen in all den ungezählten Zeitenwenden, womit haben wir das verdient?


Forever Young
Desperado
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