Im Jenseits (?)

[schmuddelkätzchen]

grau ist es - auch ich
bin schatten meines seins
verzerrtes bild im spiegel
nicht mehr körper - nur die seele

Im Jenseits

traumhaft fühl ich das leben
erkenne eure bleichen gesichter
weinend - lachend - zweifelnd
schlechtes gewissen? - nein, nicht ihr!

[El_Hefe]

hallo schmuddelkätzchen ( ),
das gedicht sagt mir aus mehreren gründen nicht so recht zu:

da ist der titel, der mit dem beginn des ersten verses zusammenhängen könnte (würde man dort den satzbau in gedanken umstellen), der aber generell wenig lust aufs lesen macht. sowas hat man schon hundertmal als überschrift gesehen und das weckt eben kein interessen, auch das eingeklammerte fragezeichen macht das nur geringfügig besser.
grau ist es also im jenseits und auch das lyrische ich ist nur schatten seines seins, ein verzerrtes spiegelbild ohne körper, nur noch seele.
auch hier tut sich das problem auf, dass du wenig neues hereinbringst, schatten, (verzerrte) spiegelbilder usw. sind wohlbekannt und überdies erzeugst du mit ihnen kein spannendes oder in irgendeiner weise innovatives jenseits, sondern ein klischeebehaftetes, irgendwo zwischen religion und esoterik, ebenso, wie das jenseits von allen, die schon mal da gewesen sein wollen oder eben selbstverständlich wissen, wie es dort aussieht, beschrieben wird.

die wiederholung "Im Jenseits" ist meiner meinung nach auch unnötig, weil die vorangegangenen vier verse deutlich gemacht haben, dass es um das jenseits geht.

das lyrische ich fühlt das leben im jenseits "traumhaft". da bin ich mir nicht ganz sicher, ob du meinst, dass es dem lyrich 'wie im traum' vorkommt, oder dass es ihm/ihr dort traumhaft, sprich 'paradiesisch' erscheint.
vermutlich meinst du ersteres, aber das wird durch diese vokabel eben nicht eindeutig.
dass "end" dreifach hintereinander vorkommt, finde ich auch ungeschickt, man könnte es als stilmittel der wiederholung ansehen und durchgehen lassen, aber dafür sind mir die verwendeten worte zu beliebig.
die bleichen gesichter sind zudem, wie oben erwähnt, wieder ein altbackener teil der jenseitsvorstellung. wobei ich mich sowieso frage, wie man seelen ohne körper am gesicht erkennen kann.

also: wenn du über so ein thema schreiben willst, dann würde ich dir raten, plakative titel wie den hier verwendeten zu benutzen, nicht 1 zu 1 das dir bekannte bild vom jenseits zu beschreiben (zudem nicht mit abgegriffenen phrasen wie den verzerrten spiegelbildern).

mfg, hefe

[schmuddelkätzchen]

1. Ist das Fragezeichen hinter dem Titel ein Zeichen dafür, dass der Titel noch fraghaft ist. Die Klammern schließen es vom Titel aus.

2. Natürlich beschreib ich das Jenseits als grau und schattenhaft etc. Weil das meiner Vorstellung entspricht. Aber gut beim nächsten Mal schreib ich, dass es bunt und lustig ist mit einem Hauch von Sarkasmus, vielleicht versteht das dann ja auch jemand so

3.

das lyrische ich fühlt das leben im jenseits "traumhaft"

Seitwann lebt man im Jenseits?

Sollte eigentlich ein deutliches Zeichen dafür sein, dass es nicht um Gestalten im Jenseits geht, sondern im LEBEN.

[El_Hefe]

hallo schmuddelkätzchen,
dann schreib doch dazu, dass du mit dem titel unzufrieden oder unentschlossen bist, ich war zu blöd, das fragezeichen um die uhrzeit noch richtig zu deuten

du musst das jenseits ja gar nicht bunt und lustig beschreiben, wenn es deiner vorstellung nicht entspricht, du kannst natürlich eine dunkle stimmung erzeugen; dann aber bitte mit neuen, interessanten worten und keinen schon x-mal gelesenen.

zu 3.: hab ich nicht erkennen können, vielmals entschuldigung

mfg + calm down, hefe