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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 13.07.2019, 20:01   #1
männlich Heinz
 
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Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Standard Kleopatras geheimer Griff

Du Schöne, küss mich mit den rosafarbnen Lippen,
dem Erdbeermund, den schon Villon besungen hat;
lass meine Glans an deinen Wonnetropfen nippen
und trink dich selbst an meinen voller Wollust satt.

Zerquetsch mir nicht die aufgesteilte Manneszierde,
umschlinge sie mit Kunst und gut geübter Kraft:
So steigerst du die Lust und ungebärdge Gierde -
benutz Kleopatras geheimen Griff; den Schaft

ergreife mit den blutgeschwellten Weichteilfalten
und schaff uns maßlos Freude, Königin vom Nil!
Wo nie die höchsten Lust- und Freudentöne schallten,
da kennt man nicht Kleopatras und Cäsars schönstes Spiel.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2019, 20:17   #2
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.042

Hm ... nach der ersten (oder zweiten?) Flasche Wwww... Wein ssssolltest ... test du nnnnochmal die Verse zw... zwei und drrrrrrei unter die Luhuhupe nehehem ... hicks ... nehmen.

Keine Unterstellung, nur ein kleiner Scherz.

Lieben Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2019, 21:10   #3
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hey Heinz,

ich glaube niemand außer dir würde so etwas in dieser Wortwahl schreiben typisch und amüsant ...

Sei gegrüßt!
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 07:00   #4
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Mensch Heinz,

müssen wir nach diesem Gedicht die Geschichtsbücher neu schreiben? Hat Cäsar vielleicht auf dem Gipfel höchster Erregung gekeucht:

Ich sah, ich kam, ich siegte!?

Dass Kleopatra die erotischen Künste so perfekt beherrschte, ist mir neu. Ich hätte solche weiblichen Stärken eher der russischen Kaiserin Katharina die Große zugeschrieben (Erotisches Kabinett).

Und, verzeih mir, "blutgeschwellte Weichteilfalten" klingt für mich kein bisschen erotisch.

Gruß Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 09:12   #5
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Lieber Nöck,
Du hast Recht, der Vers kann abtörnend klingen und ich werde mich noch mal damit beschäftigen.
Weshalb aber sollten die Geschichtsbücher neu geschrieben werden?
Kleopatras Liebreiz war legendär und Cäsar scheint kein Kostverächter gewesen zu sein.

Lieber MiauKuh,
die Wortwahl, siehe Nöck, ist mindestens an einer Stelle nicht optimal und ich hoffe, noch den passenden Vers/die passenden Verse zu finden, damit "der Griff der Kleopatra" insgesamt lustvoll empfunden und möglichst viele Nachahmerinnen findet.

Liebe Ilka-Maria,
was habe ich da angerichtet? Ob ein oder gar zwei Flaschen Kleopatras Griff noch erlauben? Aber: Ein guter Schluck vorher kann eventuelle Verspannungen lösen, den Rest sollte man zum Abschluss der Krönungsmesse trinken.

Liebe Grüße Euch allen,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 09:17   #6
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Heinz,
ich glaube die Geschichte hat sich ganz anders zugetragen:

Kleopatra mit ihren geschwungenen Lippen
wollte gerne mal von Cäsars Mannessaft nippen
nur hatte sie dabei wohl nicht bedacht
das sich Cäsar lieber in der Nacht
von der schönen Suleika ließ verwöhnen
man hörte sie durch die Pyramiden stöhnen

Doch Kleopatra die war sehr helle
drum vertauschte sie auf die Schnelle
Suleikas Wein mit Eisenhut
der tut bekanntlich nur in geringster Dosis gut
so wurd Suleika fortan nie mehr gesehn
und Cäsars Ding wollt einfach nicht mehr stehn

Jetzt witterte Kleopatra ihre Chance
und griff beherzt dem Cäsar an die Lanze
sie zog und küsst und knetete
während sie den alten Bes anbetete
doch Cäsars Ding kannt kein erbarmen
Kleopatras Kunstgriffe schnell erlahmen

Guter Rat der war nun teuer
drum zweigte Kleopatra von der Steuer
und kaufte im Dutzend Spanische Fliegen
die sollten den Stillstand für sie besiegen
damit Cäsar nun wieder frisch gestählt
sich endlich mit Kleopatra vermählt

Doch Cäsar wollt nie werden Gatte
nur wieder los werden seine Dauerlatte
deshalb musste er Kleopatra besteigen
deren Himmel war nun voller Geigen
bis Cäsar Latte endlich erschlaffte
und er sich schleunigst zurück nach Rom machte
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 09:23   #7
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Lieber Nöck,
ich habe es versucht - hier die überarbeitete Fassung:

Du Schöne, küss mich mit den rosafarbnen Lippen,
dem Erdbeermund, den schon Villon besungen hat;
lass meine Glans an deinen Wonnetropfen nippen
und trink dich selbst an meinen voller Wollust satt.

Zerquetsch mir nicht die aufgesteilte Manneszierde,
umschlinge sie mit Kunst und gut geübter Kraft:
So steigerst du die Lust und ungebärdge Gierde -
benutz Kleopatras geheimen Griff; den Schaft

ergreife fingerlos mit Seidenglanz geschmückten
Gefältel, schaff uns Freude, Königin vom Nil!
Wo nie uns höchste Lüste ins Paradies entrückten,
da kennt man nicht Kleopatras und Cäsars schönstes Spiel.


Lieber Gylon,
Deine Fassung ist es wert, als eigenständiges Gedicht eingestellt zu werden.
Für mich geht es ein wenig an der andeutungsweise geschilderten Praxis des Griffes der Kleopatra vorbei.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 09:45   #8
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Heinz,

Zitat:
Heinz
Deine Fassung ist es wert, als eigenständiges Gedicht eingestellt zu werden.
Das wage ich stark zu bezweifeln, nur ein spontaner Nonsens, zu dem mich deine kunstvoll ausgeführten Zeilen inspirierten.
Ich weiß ja, dass du Spaß verstehst und hoffe, dass du erkannt hast, das man den Text nicht wirklich ernst nehmen sollte!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 10:15   #9
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Gylon! Das fetzt, was du da geschrieben hast! Warum schreibst du nicht noch mehr von sowas Lustigem?!?! :-) Klar, ein wenig Feinschliff noch, hier und da, aber an sich eine witzige Story und das ist schließlich die Basis!
Da habt ihr nun beides was Cooles geschrieben. Jubel!
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 10:23   #10
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber MiauKuh,
echt jetzt? Ich habe mich doch voll und ganz der ernsthaften Lyrik verschrieben
Irgendwie kam heute Morgen wohl der Georg C Peter ein wenig in mir durch. Wahrscheinlich vermisse ich seine Werke.

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 15:54   #11
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Lieber Gylon,
auch "unernste" Gedichte können große Lyrik sein!
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 16:08   #12
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

servus lieber Freund -

hhhhhhhhhhhh...wie immer ein klassiker á la Heinz. dafür müsste man einen eigenen stil benennen. etwa HENRISM*)...HEINRISMUS*). nur sehe ich da einen winzigen anachronismus...mit dem Villon, was aber dem text nicht abträglich erscheint...wobei Villon natürlich immer wieder meine nachtlecktüre ist:::

*) neologism by ralfchen.

Zitat:

Ballad of the Ladies of Bygone Times


Tell me where or in what land
is Lucretia, the lovely Roman;
Cleopatra or Salomé,
or so many other famous women?
Or that ancient goddess Echo,
always sending the same reply,
and whose beauty was much more than human?
— Where are the snows of years gone by?

Where’s that brilliant lady Heloise,
for whose sake her secret lover
Peter Abelard became a monk
when he was gelded by her brothers?
And where now is that evil queen who
condemned her old loves to die,
tied up and tossed into the river?
— Where are the snows of years gone by?

Where is Dante’s Beatrice,
Guinevere or Isabel,
or fair Helen for whose sake
heroes fought and Troy fell,
or Joan of Arc, the gallant maiden
who was doomed to the fire,
where are they now, O Holy Virgin?
— Where are the snows of years gone by?

Milord, don’t ask me where they are,
in what land or in what time.
The only answer I can give is:
“Where are the snows of years gone by?”
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 16:44   #13
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Liebes Ralfchen,
lieben Dank für Deinen Kommi!
Dass Du einen Anachronismus zu spüren glaubst, weil Villons Erdbeermundballade Erwähnung findet - mmmh, muss ich mal drüber nachdenken. Wie zeitlos das tantrisch anmutende Spiel ist, zeigt ja schon die hübsche Umschreibung (die ganz gewiss nicht von mir stammt) "Der Griff der Kleopatra". Die namensgebende Pharaonin ist ja nochmal anderthalb Jahrtausende älter als der geniale Villon. Dein Beitrag mahnt aber an größtmögliche Bedächtigkeit bei der Wahl der Worte.
Einen eigenen Stil bei mir zu erkennen, gereicht mir zur Ehre!
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
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