Verästelt bei Poetry.de

gummibaum · 18.09.2013, 16:40

Verästelt wie ein Baum steh ich im Leben,
ein jeder Tag darin scheint wie ein Blatt,
gespreitet in der Sonne, mir zu geben,
was Licht an Süße zu gewähren hat.

Doch Herbst malt meine Tage langsam farbig,
sie trocknen mit dem letzten Glühen aus
und fallen wie die Blätter. Es bleibt narbig
zurück ein schwarzes leeres Geisterhaus.

simbaladung · 19.09.2013, 12:58

Hallo, gummibaum,

schöne Metapher: der Mensch als verästelter Baum, die Blätter die Tage, die sich dem Licht entgegenstrecken, sich verfärben, austrocknen, fallen. Sehr traurig am Ende, wie er als verlassenes Geisterhaus dasteht.

Wenn ich im Bild bleibe, wird es aber einen neuen Frühling geben, mit neuen Blättern.

lg, simba

gummibaum · 19.09.2013, 13:15

Hallo simba,

da hast du recht, im Frühling geht's wieder anders herum. Ich begleite die Bäume durchs ganze Jahr, so wird es mir nicht langweilig.

LG gummibaum

Thing · 19.09.2013, 13:59

Zitat:

Zitat von gummibaum

Verästelt wie ein Baum steh ich im Leben,
ein jeder Tag darin scheint wie ein Blatt,
gespreitet in der Sonne, mir zu geben,
was Licht an Süße zu gewähren hat.

Doch Herbst malt meine Tage langsam farbig,
sie trocknen mit dem letzten Glühen aus
und fallen wie die Blätter. Es bleibt narbig
zurück ein schwarzes leeres Geisterhaus.

Habe mich nur kurz dieses köstlichen Ausdruckes wegen eingeloggt.

Ausführliche Bewunderung folgt später, viel später.

Phönix-GEZ-frei · 19.09.2013, 16:52

Zitat: gummibaum,

"gespreitet in der Sonne, mir zu geben,
was Licht an Süße zu gewähren hat."

Mein lieber Schieber, da bleibt der Mund aber erst mal offen!

Jetzt ich:

Dort wo dich, zu jeder Zeit
mit, Silber dann das golden
streift, im vollen Kleid
und stehst du nackt
mein Herz, es wurzelt DIU.

ad hoc oder so

LG Phönix

Ex karinfluche · 19.09.2013, 18:10

Hallo,

der Mensch als weitverzeigter Baum ist sehr schön zu lesen. Da fällt mir der bekannte Lebensbaum ein...
Ich stolpere ein wenig über die Wortschöpfung "verspreitet", kenne ich nicht. Eine Wolke zieht über mein Gesicht bei der zweiten Strophe. Ein trauriger Tenor bei dem sonst gut formulierten Gedicht.
LG. Karin

gummibaum · 20.09.2013, 07:49

Ganz lieben Dank, Phönix-GEZ-frei. Sehr schöne Zeilen!

Gespreitet heißt ausgebreitet, liebe karinfluche. Danke für deinen Kommentar.

Einen schönen Tag euch beiden!

LG gummibaum

18.09.2013, 16:40	#1
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Verästelt Verästelt wie ein Baum steh ich im Leben, ein jeder Tag darin scheint wie ein Blatt, gespreitet in der Sonne, mir zu geben, was Licht an Süße zu gewähren hat. Doch Herbst malt meine Tage langsam farbig, sie trocknen mit dem letzten Glühen aus und fallen wie die Blätter. Es bleibt narbig zurück ein schwarzes leeres Geisterhaus.

19.09.2013, 18:10	#6
Ex karinfluche abgemeldet Dabei seit: 09/2013 Beiträge: 36 Meine Gedichte	Verästelt Hallo, der Mensch als weitverzeigter Baum ist sehr schön zu lesen. Da fällt mir der bekannte Lebensbaum ein... Ich stolpere ein wenig über die Wortschöpfung "verspreitet", kenne ich nicht. Eine Wolke zieht über mein Gesicht bei der zweiten Strophe. Ein trauriger Tenor bei dem sonst gut formulierten Gedicht. LG. Karin

19.09.2013, 12:58	#2
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, gummibaum, schöne Metapher: der Mensch als verästelter Baum, die Blätter die Tage, die sich dem Licht entgegenstrecken, sich verfärben, austrocknen, fallen. Sehr traurig am Ende, wie er als verlassenes Geisterhaus dasteht. Wenn ich im Bild bleibe, wird es aber einen neuen Frühling geben, mit neuen Blättern. lg, simba

19.09.2013, 13:15	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo simba, da hast du recht, im Frühling geht's wieder anders herum. Ich begleite die Bäume durchs ganze Jahr, so wird es mir nicht langweilig. LG gummibaum

19.09.2013, 16:52	#5
Phönix-GEZ-frei Dabei seit: 06/2012 Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett Alter: 63 Beiträge: 1.722 Meine Gedichte Meine Favoriten	Zitat: gummibaum, "gespreitet in der Sonne, mir zu geben, was Licht an Süße zu gewähren hat." Mein lieber Schieber, da bleibt der Mund aber erst mal offen! Jetzt ich: Dort wo dich, zu jeder Zeit mit, Silber dann das golden streift, im vollen Kleid und stehst du nackt mein Herz, es wurzelt DIU. ad hoc oder so LG Phönix

20.09.2013, 07:49	#7
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Ganz lieben Dank, Phönix-GEZ-frei. Sehr schöne Zeilen! Gespreitet heißt ausgebreitet, liebe karinfluche. Danke für deinen Kommentar. Einen schönen Tag euch beiden! LG gummibaum