Was wäre wenn? bei Poetry.de

Johannes Matzke · 09.12.2006, 14:51

Ich könnte so vieles
und würde es tun.

Ich hätte so manches
und gäbe auch gern.

Ich würde es mögen
und küsste dich zart.

Ich müsste nichts müssen
und flöge davon.

Ich wäre so frei
im Konjunktiv zwei.

norbert · 09.12.2006, 18:26

lieber johannes,

"Ich wäre so frei
im Konjunktiv zwei."

...sehr gut und weise formuliert, wie mir scheint.
ich denke, es gibt (normalfall?) spürbare unfreiheit, die unangenehm, bedrückend, deprimierend ist.
ursache: arbeitswelt, ökonomischer druck, beziehungsenge etc.
daraus entwickelt sich eine immense sehnsucht nach "freiheit" - im urlaub riecht man ein bisschen dran - und langweilt sich nach drei wochen.
was stellst du dir unter dieser freiheit hinter der mauer von konjunktiv zwei vor?
liebe grüße
norbert

Johannes Matzke · 10.12.2006, 14:12

Hallo norbert,

mein Gedicht spielt auf die Zwänge an, von denen wir umgeben sind. So vieles WÄRE möglich, KÖNNTE man machen ... Aber es bleibt eben meist nur bei der Möglichkeit; wir beharren am Jetzt, flüchten in Träume und hoffen auf ein anderes Morgen, wo alles anders sein KÖNNTE.

Im Grunde ist ein Leben im Konjunktiv Augenwischerei, aber vielleicht macht es einem den Alltag - zumindest ein Stück weit - erträglicher. Mir geht es jedenfalls so.

09.12.2006, 14:51	#1
Johannes Matzke Dabei seit: 09/2006 Beiträge: 76 Meine Gedichte	Was wäre wenn? Ich könnte so vieles und würde es tun. Ich hätte so manches und gäbe auch gern. Ich würde es mögen und küsste dich zart. Ich müsste nichts müssen und flöge davon. Ich wäre so frei im Konjunktiv zwei.

09.12.2006, 18:26	#2
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	RE: Was wäre wenn? lieber johannes, "Ich wäre so frei im Konjunktiv zwei." ...sehr gut und weise formuliert, wie mir scheint. ich denke, es gibt (normalfall?) spürbare unfreiheit, die unangenehm, bedrückend, deprimierend ist. ursache: arbeitswelt, ökonomischer druck, beziehungsenge etc. daraus entwickelt sich eine immense sehnsucht nach "freiheit" - im urlaub riecht man ein bisschen dran - und langweilt sich nach drei wochen. was stellst du dir unter dieser freiheit hinter der mauer von konjunktiv zwei vor? liebe grüße norbert

10.12.2006, 14:12	#3
Johannes Matzke Dabei seit: 09/2006 Beiträge: 76 Meine Gedichte	Hallo norbert, mein Gedicht spielt auf die Zwänge an, von denen wir umgeben sind. So vieles WÄRE möglich, KÖNNTE man machen ... Aber es bleibt eben meist nur bei der Möglichkeit; wir beharren am Jetzt, flüchten in Träume und hoffen auf ein anderes Morgen, wo alles anders sein KÖNNTE. Im Grunde ist ein Leben im Konjunktiv Augenwischerei, aber vielleicht macht es einem den Alltag - zumindest ein Stück weit - erträglicher. Mir geht es jedenfalls so.