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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 26.08.2010, 10:58   #1
Thing
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Standard Nacht

Uhren hören auf zu schlagen.
Müde schweift mein Blick zum Fenster.
Ferne Lichter seh ich glühn.
Auch in ihnen ahn ich Klagen.
Nachts gehn wieder um Gespenster,
Greifen nach den Träumen. Kühn.
Eifrig wie die Wolkenhunde.

Mutlos lasse ich sie ziehn.
Ich erwarte nur die Stunde
Charons, der als dunkler Schatten
Heim mich holt aus dem Ermatten.

Noch bin ich nicht ganz bereitet:
Abend hält noch einen Hauch...
Chilon! Hast Du mich begleitet?
Heut auch meiner Stunden Brauch?
Treu sei DU mir im Begatten!
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Alt 09.09.2010, 23:36   #2
weiblich SuesseWolken
 
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Um unsere Interpunktionsdiskussion einmal auf eines deiner Werke auszuweiten:

Würdest du sagen, du hast die, wie du es bezeichnest, "korrekte Interpunktion" in deinem Gedicht verwendet. Bin auf deine Antwort sehr gespannt

(Vgl. https://www.poetry.de/showthread.php?t=20568)
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Alt 10.09.2010, 05:12   #3
weiblich Ilka-Maria
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Hier haben wir ein über zwei Wochen altes Gedicht, das offensichtlich niemanden beeindruckt hat, denn es wurde bis gestern nicht kommentiert. Aber jetzt scheinst Du, SuesseWolken, ja ausgiebig bei Thing gestöbert zu haben, um Stoff für eine Retourkutsche zu finden.

Nur kann ich an der Interpunktion keine Fehler finden. Zugegeben: Die kurzen Sätze in der ersten Strophe sind gewohnheitsbedürftig. Viele Punkte. Das erzeugt Tempo. Stilistisch mag das aber gewollt sein, denn es setzt einen Kontrast zum (schläfrig-tödlichen) Inhalt.

Ich finde das Gedicht insgesamt sehr gut, auch wenn mich hier und da die Wortwahl stört. Ich habe Probleme, mir "kühn" handelnde Gespenster vorzustellen; aber diese Eigenschaft ist wohl dem Reim geschuldet. Der Stimmung, die das Nahen des Fährmanns erzeugt, tut das keinen Abbruch. Das hier ist ein sehr fein komponierter Text mit einer völlig korrekten Interpunktion.
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Alt 10.09.2010, 07:39   #4
Thing
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Halli Hallo, SuesseWolken -

ja, ich halte die Interpunktion für korrekt. Sollte mir bei diesem Akrostichon ein Fehler unterlaufen sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.


Halli Hallo, Ilka Maria!

Ist doch fein, wenn durch das "Stöbern" ein Gedicht wieder ans Tageslicht kommt.
Durch das .Kühn. habe ich die Inversion umgangen, die leider bei "Heim mich...." nicht zu umgehen war (des Gerüstes wegen).
Hab Dank für das Lob. Das wiegt, da bei Dir eine Seltenheit!



Thing
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Alt 10.09.2010, 18:55   #5
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Hier haben wir ein über zwei Wochen altes Gedicht, das offensichtlich niemanden beeindruckt hat, denn es wurde bis gestern nicht kommentiert. Aber jetzt scheinst Du, SuesseWolken, ja ausgiebig bei Thing gestöbert zu haben, um Stoff für eine Retourkutsche zu finden.
Nein, lange gestöbert habe ich nicht. Tatsächlich bin ich beim allgemeinen Durchlesen drauf gestoßen
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
, um Stoff für eine Retourkutsche zu finden.
Auch wenn unterschiedliche Meinungen in deiner Welt anscheinend als böswillige Retourkutsche empfunden werden, ich tausche mich auch mal ganz gerne friedlich über einen Diskussionspunkt aus

------------------------------------------------
Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
ja, ich halte die Interpunktion für korrekt.
Ich auch, da du mit der Interpunktion Akzente setzt und nicht versuchst den für Satzgefüge geltenden Regeln zu folgen. Lyrik ist eben anders, wird anders gelesen und empfunden als Prosa. Die Interpunktion dient mehr als Hilfestellung wie man es lesen soll, als für eine verbindliche festgelegte Ordnung.

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Sollte mir bei diesem Akrostichon
Ist mir beim ersten Lesen gar nicht aufgefallen, dass es sich um ein Akrostichon handelt.
SuesseWolken ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2010, 21:35   #6
Thing
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Ob Lyrik oder nicht:

Ich folge den für Satzgefüge geltenden Regeln.
Das mag puristisch erscheinen, aber es ist korrekt.
Die Interpunktion k a n n eine Hilfestellung für die Betonung sein, aber sie m u ß den Regeln gerecht angewandt werden, denn es g i b t eine verbindlich festgelegte Ordnung.
Die auch der Lyrik nicht jede willkürliche Anwendung erlaubt.

Einen Vorschlag zur Güte:
Laß in Deinen Werken einfach die Interpunktion außen vor.
Dann mag man das als Charakteristikum betrachten und vermutet nicht gleich ein Nichtbeherrschen.

Mit sanftem Abendgruß:


Thing
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Alt 10.09.2010, 21:41   #7
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Hey Rommie ;-)

ich mag dein Gedicht, ich mag die Stimmung und ich mag die "Farben", bloß hier stocke ich:

Zitat:
Chilon! Hast Du mich begleitet?
Heut auch meiner Stunden Brauch?
Treu sei DU mir im Begatten!
Erklärst du es mir?

Grüße von Lux
Lux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2010, 21:50   #8
weiblich Ilka-Maria
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Überholt - ich war zu langsam und zu spät.

Und deshalb gelöscht.
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Alt 10.09.2010, 22:21   #9
Thing
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Halli Hallo, Ilka-Maria!

Schade! Hätte ich gerne gelesen!


Halli Hallo, Lux!

Ich heiße nicht Rommie, ich nenne Dich auch nicht Lückslein...

ja, wenn Du eine Erklärung möchtest:

Chilon war der erste Philosoph, der forderte:
"Erkenne Dich selbst!".
Das sollte einem immer vor Augen stehen.
Und das "Begatten" ist hier nicht im Sinne von Fortpflanzung gedacht, sondern im Sinne der geistigen Befruchtung.


Dank für den Kommentar!

Thing
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Alt 10.09.2010, 22:26   #10
weiblich Lux
 
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Danke für die Erklärung und sorry, es war nich bös' gemeint. Nur ein kleiner Scherz, Thing.
Lux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2010, 22:59   #11
Thing
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Halli Hallo, Lux!

Für Scherze bin ich jederz(w)eit zu haben.
Fand jedoch Deinen Kommentar ernstgemeint.

LG

Thing
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