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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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17.10.2023, 00:46 | #1 |
reimweh
wer kennt sie nicht die stiche im rücken und
in den gelenken ganz ohne eigenes verrenken ist es der stachel der zeit der hier lautlos schreit wer könnte nicht ein lied davon singen wie fieber und hexenschuss uns in die knie zwingen wenn alle mittel versagen hilft oft nur klagen zum glück gibt es auch noch wunderheiler und zaubermittel die hilfe versprechen letztlich aber nur unseren glauben und geldbeutel schwächen |
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19.10.2023, 16:49 | #2 |
Hallo Perry,
ja die Zipperlein. Wer kennt sie nicht. Blöd, dass sie mit den Jahren zahlreicher werden und man manchmal nichts recht dagegen tun kann. Der Titel passt wie Hexe im Rücken. Schön und schmerzhaft. Grins! Nette Grüße, Candlebee |
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19.10.2023, 19:12 | #3 |
Hallo Candlebee,
ja, das Altern hat auch seine "schmerzhaften" Seiten und die Arzt- bzw. Therapiebesuche werden zu festen Bestandteilen des Alltags. Aber solange es hilft, nimmt man sie in Kauf.
"Hexe im Rücken", trifft es gut, weil es den Humor anspricht, den man trotzdem nicht verlieren sollte! Danke fürs mitfühlen und LG Perry |
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19.10.2023, 19:16 | #4 |
Für den Titel gibt es zehn von zehn Sterne, Perry!
Lg EV |
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19.10.2023, 19:31 | #5 |
Hallo Eisenvorhang,
danke für die Sterne!
Der Titel ist auch eine Anspielung an so manche Endreimschmerzen, die ich lieber durch lockere Binnenreime vermeide. LG Perry |
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19.10.2023, 23:06 | #6 |
Es ist ein wunderschönes und sehr ehrliches Wort mit so viel Tiefe. Und da fällt mir auf... wie wichtig es ist Sprache einfach zu halten. Als entstünde daraus Substanz und Gestalt. Wahre Literatur.
LG EV |
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20.10.2023, 00:08 | #7 |
Forumsleitung
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Na ja, meinen Hexenschuss hatte ich Mitte dreißig, passiert beim Bettenbeziehen. Der Arzt meines Vertrauens konnte mir spritzen, was er wollte, der Muskel, der auf den Nerv drückte, war wie ein Terrier: Er ließ nicht los. Es dauerte drei Wochen, bis ich wieder gerade und schmerzfrei gehen konnte. Im selben Alter bekam ich die Windpocken, von denen ich mich innerhalb von zwei Wochen erholte, obwohl mir Einreden ins Haus standen, wie gefährlich sie im Erwachsenenalter seien und dass es vier bis sechs Wochen dauere, davon zu genesen, falls man nicht vorher daran stürbe.
Nachdem ich schon als Kind beinahe an den Masern gestorben wäre, wenn mich meine Großmutter nicht gerettet hätte, konnte mich ohnehin nichts mehr erschüttern. Klar, dass es mit zunehmendem Alter hier und da zwackt. Na und? Da spürt man, dass man lebt. Den größeren Teil meines Lebens habe ich hinter mir, und irgendwann geht jeder Vorhang zu. Dessen muss man sich bewusst sein. Man kann ein Gedicht über Wehwehchen schreiben, die man ans Alter heftet, aber so einfach ist es nicht. Auch junge Leute sitzen im Rollstuhl, und viel Alte über achtzig sind noch topfit. Das soll keine Kritik an deinem Gedicht sein, Perry. Du hast deinen Stil und bleibst ihm treu. Ich habe jedoch ein eigenes Augenmerk auf das Thema. |
20.10.2023, 09:51 | #8 |
Hallo Ilka-Maria,
meine Gedichte sind nicht als allumfassende Lebensweisheiten gedacht, sondern lediglich Reflexionen was mir gerade so in den Sinn kommt, bzw. meine Sinne "quält."
Danke für deine Sichtweise, die zeigt, dass Lyrik Lebenserfahrung nicht ersetzen kann, sondern hier wie nur "augenzwinkernd" begleitet. LG Perry |
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